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 Speaking in Riddles. [HP-FF]

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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptySa 9 März 2013 - 0:08

Chapt. 26 - Von Kobolden und dem Kinderkriegen

Was dachte sich dieser Slytherin dabei? Es regte mich ungemein auf, dass er begann mir die Schuld für alles in die Schuhe zu schieben. Wahrscheinlich dauerte es nicht mehr lange, da würden auch Rose und Ann oder sogar Elizabeth damit anfangen. Auch wenn sie von allem nichts wussten, es gab immer irgendetwas zu meckern und aa fand man in mir doch sicher den perfekten Sündenbock. Ich spielte mit dem Gedanken, Tom am Wochenende einfach stehen zu lassen. Stimmte es vielleicht, was Avery gesagt hatte? Ließ ich mir zu viel gefallen? Machte ich es mir im Vergleich zu Rosier vielleicht tatsächlich zu einfach? Alles hätte ich dafür gegeben, ein Denkarium zu besitzen; eine Steinschale, in der man Gedanken und Erinnerungen festhalten und aufbewahren konnte, um sie dann nach Belieben zu einem späteren Zeitpunkt erneut erleben zu können. Doch es half alles nichts, natürlich war er mir nicht egal, ich mochte Rosier, sehr sogar. Wahrscheinlich fiel es mir nur schwer, es deutlich zu machen.

"Sag mal-". Mit wütendem Blick stellte ich mich am nächsten Morgen in der großen Halle neben Rosier, der aufblickte und sein Frühstück zur Seite schob. "Könntest du vielleicht aufhören, mir deine Freunde auf den Hals zu hetzen?", fragte ich ihn und sah den leicht verwunderten Ausdruck, der sich nun auf seinem Gesicht ausbreitete.
"Was ist denn passiert?", fragte er und hob beide Augenbrauen, was ihn noch verblüffter aussehen ließ.
Ich antwortete nicht, sondern atmete stattdessen tief ein und wieder aus. Wahrscheinlich wusste er wirklich von nichts. Er sah mich mit einem so besorgten Blick an, dass ich mir am liebsten selbst einen Zauber angehängt hätte. Doch ich beließ es bei einem dezenten Kopfschütteln.
"Du kannst es mir ruhig sagen", erwiderte er und legte eine Hand auf meinen Arm. "Hat Avery irgendetwas gesagt?"
"Nein, entschuldige. Ich habe überreagiert. Darf ich?" Ich deutete auf seinen Becher Kürbissaft. Rosier nickte und ich nahm einen hastigen Schluck davon, nachdem ich danach gegriffen hatte.
"Du siehst blass aus. Bist du sicher, dass es dir gut geht? Vielleicht solltest du-"
"Mir geht es gut. Wirklich. Mach dir um mich bitte keine Sorgen", unterbrach ich ihn und lächelte. Dann richtete ich meine Schultasche zurecht, löste mich aus seinem Griff und wandte mich zum Gehen.
"Wo willst du hin?", fragte er mit einem enttäuschten Unterton.
"Zum Unterricht."
"Aber der beginnt doch erst in einer Stunde."
"Ja, ahm - ich, ich muss nochmal nach Penelope sehen. Ihr geht es im Gegensatz zu mir nämlich wirklich schlecht. Du weißt doch, Drachenpocken." Mit diesen Worten drehte ich mich um und machte mich so schnell wie nur möglich auf dem Weg zum Krankenflügel, wo meine Klassenkameradin die letzte Nacht verbracht hatte.

Nach der Mittagspause, die ich zusammen mit der niedergeschlagenen Rose an Penelopes Bett verbracht hatte, begaben wir uns zusammen mit Basil Hooch zum Geschichtsunterricht. Glücklicherweise lag der Klassenraum nicht weit der großen Halle. Wir waren ohnehin schon viel zu spät dran.
Als wir den Raum betraten, schlug uns ein erdrückender und abgestandener Geruch entgegen. Was allerdings nichts Neues war, denn hier unten roch es generell recht unangenehm. Ich schleppte mich mit Rose zu unserem Platz in der vorletzten Reihe und blickte auf, als sie sich wie ein Stück Blei auf die Holzbank fallen ließ. Aufmunternd lächelte ich zu ihr hinüber, während ich für einen kurzen Moment mit meiner Hand über ihre Schulter fuhr. So konnte es nicht weitergehen. Professor Binns schwebte an uns vorbei, direkt auf die Tafel am anderen Ende des Raumes zu, und begann mit seiner trögen Stimme zu erzählen.
In dieser Stunde ging es um eine Bande von Kobolden, die damals gemeinsam in einer kleinen Höhle am Rande des schwarzen Sees gelebt haben sollten und um deren angebliche Beziehungen, die sie untereinander führten, um nicht auszusterben. Sie sollten davon überzeugt gewesen sein, dass sie die letzten existierenden Kobolde auf der Welt gewesen waren. Was natürlich weit gefehlt war und so zeugten zwei von ihnen ein Kind, dem sie natürlich direkt nach der Geburt einen Namen geben wollten. Nur leider brach daraufhin ein riesiger Streit unter den beiden Parteien aus; so wollte der eine den Kleinen Caradoc nennen, die andere hingegen Lorcan. Und angeblich sollte all das in einer riesigen Schlacht geendet haben, aus der niemand lebend entkommen konnte. Zum ersten Mal seit der ersten Klasse fragte ich mich, ob es die Lehrer mit dem Geschichtsunterrricht tatsächlich so ernst nahmen und sich wirklich nur auf die Fakten bezogen. Ich bezweifelte es.

"Der größte Mist, den ich je gehört habe", murmelte Rose wütend. "Warum unterrichtet man so einen -"
"Nicht ausfallend werden", ermahnte ich sie.
"Und?" Ich fuhr zusammen, als jemand seinen Arm um meine Schultern schwang. "Wie war eure Stunde? Geschichte der Zauberei nicht wahr, zusammen mit den Gryffindors?"
"Ja. Aber frag lieber nicht", sagte ich, als ich erkannte, dass es Rosier war. So unauffällig wie möglich deutete ich auf Rose, woraufhin er verständnisvoll nickte und für ein paar Meter herrschte Stille. "Kommt ihr mit in die Bibliothek? Wir könnten die Aufgaben für nächste Woche schon erledigen." - "Das ist eine gute Idee", erwiderte ich und warf Rose ein kleines Lächeln zu. "Was hältst du davon?"
Sie schüttelte den Kopf. "Geht ihr ruhig ohne mich." Daraufhin schlurfte sie sich an uns vorbei und verschwand schweigend um die nächste Ecke. Sofort wollte ich ihr hinterher hasten, doch Rosier hielt mich an der Hand fest.
"Du willst mich doch nicht schon wieder alleine lassen?", fragte er und wirkte mit einem Mal genauso niedergeschlagen wie meine beste Freundin. Ich sah Rose einen Moment traurig hinterher, nickte dann aber und ließ mich von ihm in die entgegengesetzte Richtung buxieren.
"Also", begann er erneut, als er sich an einem der großen Holztische in der Bibliothek niedergelassen und mich auf den Stuhl neben sich gezogen hatte. "Wie fandest du die Unterrichtsstunde?", schloss er seinen Satz und kramte ein paar Rollen Pergament und eine ramponierte Feder hervor. Am liebsten hätte ich das ausgesprochen, was ich Rose vorhin verboten hatte zu sagen, doch ich beschloss es auf eine andere Art und Weise auszudrücken.
"Ziemlich Fiktiv. Wie findest du den Geschichtsunterricht?"
Er lachte. "Ich mag ihn. Er bringt mich zum nachdenken. Diese Kobolde sind wirklich interessant."
Ich horchte auf. "Warum das?" - "Ach, nicht so wichtig", antwortete er schulterzuckend, woraufhin einige Zeit niemand von uns etwas sagte. Doch irgendwann räusperte er sich.
"Willst du später eigentlich Kinder haben?"
Ich warf ihm einen schockierten Blick zu und lief sofort rot an. Im Gegensatz zu meinem, ließ sich von seinem Gesicht absolut nichts ablesen. Es wirkte aufmerksam - nur das verlegene Lächeln auf seinen Lippen störte dieses perfekte Bild von scheuem Interesse. Ich griff nach dem Ende seiner Krawatte und begann hilflos daran herumzumodeln.
"J-ja", brachte ich dann hervor. "Hast du dir auch schon Gedanken über die Namen deiner künftigen Kinder gemacht?" - "Hm", machte ich und starrte konzentriert auf das Stück Stoff in meiner Hand. "Evan gefällt mir." Rosier lächelte. "Und für ein Mädchen?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber Evan gefällt mir."
"Ja." Er fuhr mir mit einer freien Hand durch die Haare. "Evan ist wirklich ein schöner Name."
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 11 März 2013 - 10:15

Chapt. 27 - Ein Verspätetes Eingeständnis

Ich war wirklich froh darüber, dass es mir Dank meiner guten Noten letztes Jahr genehmigt wurde den Verwandlungs-Unterricht fortzusetzen. Denn sonst müsste ich jetzt wahrscheinlich, wie Nott und Basil, zwei Stunden Wahrsagen über mich ergehen lassen. Rose ging es heute noch relativ gut, die Betonung auf 'noch' da die beruhigende Wirkung von dem Trunk des Friedens, den ich vor zwei Tagen zusammen mit ihr gebraut hatte, allmählich verebbte.
Penelope, der es wieder besser ging und die mir gegenüber saß, warf ab und zu besorgte Blicke hinüber zu Rose die die gesamte Zeit über abwesend auf ihren Zauberstab vor sich starrte. Mich hätte es nicht gewundert, wenn sie eingeschlafen wäre. Die Stunde war beinahe so schlimm wie der Geschichtsunterricht von gestern. Die Minuten zogen sich endlos dahin. Eigentlich mochte ich Verwandlung, es war bei weitem das einzige Fach, dass ich wirklich liebte, und das lag zum größten Teil an unserem Lehrer, Professor Dumbledore. Doch heute konnten auch er und sein Unterricht mich nichtmehr begeistern und irgendwann entschuldigte ich mich beim Professor und verschwand für einige Minuten auf die Toilette. Das tat ich gerne, wenn mein Kopf mal wieder kurz vor dem Platzen stand. Man könnte schon fast sagen, die Toilette wäre in den letzten Tagen wie ein zweites Zuhause für mich geworden.

Ich stellte mich vor ein Waschbecken, stützte mich mit den Händen darauf ab und warf einen Blick in den Spiegel. Und - ja, ich sah wahrhaftig aus wie der Tod höchst persönlich. Meine Haut war durch die wenigen Sonnenstrahlen fahl, ja beinahe weiß geworden, die schwarzen Haare dank der trockenen Luft stumpf, meine Wangen glichen einem eingefallenen Zelt und tiefe, dunkle Schatten lagen unter meinen Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte ich mich, wie Rosier es noch aushielt, mir ins Gesicht zu sehen. Was beklagte ich mich überhaupt? Ich habe mir den ganzen Mist ohnehin selbst eingebrockt. Natürlich wollte ich es nicht auf die Feigheit schieben, die wie bei jedem anderen Menschen auch tief in mir schlummerte, doch dennoch, irgendetwas in mir verkrampfte sich, wenn sich meine Gedanken mal wieder nur um ihn drehten. Um Tom. Es konnte nicht normal sein.
Seufzend drehte ich den Wasserhahn auf und hielt meine Hände darunter, um mir ein wenig von dem eiskalten Wassers übers Gesicht laufen zu lassen. Rasch verteilte ich es auf meiner Haut und strich dann meinen Pony zur Seite. Meine Stirn brannte, als sie das kühle Wasser berührte und ich überlegte, wie lange ich meine Haare nun schon so trug. Ich hatte es vergessen. Es musste eine halbe Ewigkeit sein.
Mit einem letzten Blick in den Spiegel fuhr ich mir mit den Fingern einmal durch die Haare und verließ dann mit schleppenden Schritten den Toilettenraum. Nur wenige Meter trennten mich von der Klassenzimmertür, als sie mit einem Mal von innen ruckartig aufgerissen wurde. Instinktiv drückte ich mich gegen den Türrahmen, als ich sah, wie jemand unter Tränen, und mit einem gigantischen Rüssel im Gesicht, aus dem Klassenzimmer stürzte und den Korridor entlang rannte.
"Sofort in den Krankenflügel, Ms Brown", hörte ich Professor Dumbledore verzweifelt rufen.
Wie angewurzelt stand ich da und warf einen irritierten Blick auf Penelope, die sich, mit geweiteten Augen, eine Hand vor den Mund hielt.
"Wer von Ihnen hat das zu verantworten?"
Erbost bäumte sich der Professor vor der Klasse auf, während ich mit gesenktem Kopf die Tür schloß und mich wieder an das Pult setzte, an dem sich nun auch Penelope erneut niederließ.
"Na das ist doch klar.", rief jemand aus einer der hintersten Reihen "Rosier." Ich wusste sofort, dass es Lestrange war. Diese Stimme würde ich unter hunderten wieder erkennen. Der Professor setzte einen forschenden Blick auf.
"Kann das noch jemand bestätigen?"
Ich drehte mich unwillkürlich um und sah, wie Mulciber langsam die Hand hob.
"Noch jemand?"
Und als schließlich auch Tom seinen Arm hob, durchfuhr mich ein kalter Schauer. Jetzt wusste ich, was hier gespielt wurde. Mein Blick schweifte hinüber zu Rosier, der mit vor Schreck geweiteten Augen in die Runde sah.
"Das ist nicht wahr", mischte ich mich sofort ein.
Warum bei Merlins Bart sagte er denn nichts?
"Entschuldigen Sie, Ms Ebony", erwiderte Dumbledore und blickte mich hinter seiner Halbmondbrille leicht verwirrt an. "Doch wenn ich mich recht erinnere, waren sie eben nicht anwesend?"
"Mr Rosier, melden sie sich bitte umgehend beim Schulleiter", sagte er dann ruhig an Rosier gewandt.
"Aber-"
"Ms Ebony, bitte. Sie wollen Mr Rosier doch nicht auch noch Gesellschaft leisten."
"Würde sie nicht stören...", hörte ich Tom so leiste und verhalten sagen, dass es bis auf den Professor alle mitbekamen.
Ich warf ihm einen tödlichen Blick zu. Und da war es wieder. Dieses verdammte Grinsen. Gerade wollte ich ansetzen und etwas unanständiges in seine Richtung sagen, als ich plötzlich Rosiers Hand spürte, die vorsichtig meinen Arm streifte.
"Schon gut", flüsterte er beruhigend und schritt dann aus dem Raum, während ihn Professor Dumbledore nicht einen Moment aus den Augen ließ.
"Ich würde später noch gerne mit Ihnen reden, Mr Rosier." Und mit diesen Worten schloss er die Tür hinter ihm und wandte sich wieder gesittet dem Unterricht zu. Ich musste schlucken, als mir bewusst wurde, dass alles nur meine Schuld war. Tom hatte Rosier den Krieg erklärt und das nur, weil er mich nicht wieder freigeben wollte.

"Eve!", rief jemand, als ich mir abwesend Zimt über meinen Haferbrei streute.
Ich sah auf und erblickte Elizabeth, die außer Atem vor mir zum Stehen kam.
"Du musst sofort mitkommen!", schnaufte sie. "Rose. Sie beruhigt sich nicht mehr."
"Ich dachte, sie ist im Krankenflügel?"
Sie schüttelte den Kopf. "Es ist wieder alles in Ordnung. Der Rüssel ist weg. Aber sie hat sich mal wieder in der Toilette im 3. Stock eingeschlossen."
Ohne Umschweife erhob ich mich von meinem Platz am Ravenclaw-Tisch und folgte meiner Freundin hinauf in den 3. Stock. Dort angekommen, sah ich auch Penelope, die mit besorgtem Blick die Tür einer Toilettenkabine und Ann musterte, die wütend dagegenschlug.
"Ich will ja nicht taktlos erscheinen", brüllte Ann gereizt. "Aber ich will heute noch irgendwann mal ins Bett kommen, und da du die einzige ausser Basil bist, die das neue Passwort kennt..."
"Es ist doch erst Sieben", versuchte sie Penelope zu beruhigen. Doch es half nichts.
"Mach' die verdammte Tür-"
Ich schob sie schweigend zur Seite und beugte mich dann mit einem Ohr hinüber zur Tür. Das einzige, was ich hörte, war ein Hicksen und ein stummes Schluchzen.
"Rose, lässt du mich rein?", fragte ich ruhig, in der Hoffnung, dass sie meine Stimme sofort erkennen würde.
Und tatsächlich. Ich sah, wie das Schloss der Tür sich drehte. Langsam schob ich mich durch den kleinen Spalt, der sich öffnete und wies den anderen mit einer Geste an, einige Augenblicke zu warten. Ann stöhnte genervt auf, doch ich beachtete sie nicht.
"Was ist denn los?", fragte ich. "Der Rüssel ist doch weg, oder?"
Sie seufzte laut auf. Meine Bemerkung war wahrscheinlich genauso taktvoll wie die Ann's gewesen, also versuchte ich es anders.
"Du weißt, du kannst mir alles sagen, also, was ist los?", wiederholte ich.
"E-erstens", begann sie. "Hat mich d-dein toller Freund vor der g-ganze Klasse bloßgestellt und Z-zweitens-" Sie schlurzte ein paar Mal. "Hat T-tom das a-alles mitbekommen. Er h-hat sogar gelacht als Avery gesagt hatte: Jetzt p-passt der Kopf wenigstens zum Rest."


Zuletzt von Chaya + Zanto am Sa 11 Mai 2013 - 12:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDi 19 März 2013 - 7:37

Chapt. 28 - Bindendes Versprechen

Ich musste verrückt geworden sein. Vollkommen verrückt. Wahrscheinlich hatte Tom die letzten Tage nur darauf gewartet, dass ich mich dazu aufraffte, ihm wegen der Sache mit Rose eine Predigt zu halten. Vermutlich würde ich das ohnehin nicht hinbekommen, dachte ich, doch ich war mir sicher, dass es mir zumindest nach dem Versuch um einiges besser gehen würde. Ganz davon abgesehen, dass ich keine Ahnung hatte, was Rosier nun für eine Strafe aufgebrummt bekommen hatte. Rose hatte sich zwar weitestgehend wieder beruhigt, war jedoch noch immer der festen Überzeugung, dass ihr Rosier den Verwandlungs-Zauber auf den Hals gejagt hatte.
Als ich in der Eingangshalle auf meine Uhr sah, tastete ich unwillkürlich nach meinem Zauberstab. Ich wusste, dass die Vertrauensschüler um diese Uhrzeit meist noch in den Gängen umherwanderten. Folglich brauchte ich auch kein neues Passwort für den Slytherin Gemeinschaftsraum, das vermutlich wieder geändert worden war, sondern nur eine Menge Glück, um nicht von Pringle oder einem der Lehrer erwischt zu werden. Das Schlimmste jedoch war, dass ich mich unten in den Kerkern einzig und allein auf mein Gehör und Gespür verlassen musste. Warum um Himmels Willen befanden sich die Räume der Slytherins auch dort unten? Vermutlich als passende Kulisse für das, was man sich über sie erzählte.
Ich presste mich so fest ich nur konnte gegen eine Wand zu meiner Rechten, als ich Pringle am anderen Ende des Korridors mit einer alten Leiter unter dem Arm entlangschlurfen sah. Er löschte mit einer beiläufigen Handbewegung eine Fackel, die neben ihm in ihrer Halterung an der Wand brannte, und ging dann mühsam weiter, zurück in Richtung Eingangshalle. Die Stille hier unten war erdrückend. Sogar die Gemälde an den Wänden hatten ihr Geflüster und die Gespräche eingestellt. Nur ab und zu hörte ich einen erstickten Laut, den ich nach kurzer Überlegung jedoch als Schnarchen einordnen konnte. Ein letztes Mal warf ich einen forschenden Blick um eine Ecke, um dann anschließend vorsichtig in die entgegengesetzte Richtung zu schleichen.
Erschrocken sah ich plötzlich, wie eine grelle Lichtkugel vor mir aufblitzte und direkt vor meinem Gesicht in der Schwebe blieb. Mit zusammengekniffenen Augen erkannte ich Tom, der mich mit erstauntem und milde interessiertem Blick musterte.
"Ich muss zugeben", begann er und senkte seinen Zauberstab. "Du wärst die Letzte gewesen, mit der ich hier unten gerechnet hätte."
Ich hatte das Gefühl, dass er, egal was ich auch tat, mir immer einen Schritt voraus war. Ich fragte mich, wie er das machte, doch diesmal war es nicht zu meinem Nachteil gewesen und so stellte ich meine Gedanken darüber rasch ein.
"Was machst du hier?", fragte Tom schließlich, als ich mich noch immer nicht rührte, geschweige denn Anstalten machte zu sprechen. Ich schüttelte ich mich innerlich, suchte nach Fassung und räuperte mich dann.
"Ich habe dich gesucht. Ich wollte mit dir reden."
"Mitten in der Nacht? Natürlich. Die perfekte Zeit, um mit einem Vertrauensschüler zu plaudern." Er lachte freudlos auf. "Eigentlich müsste ich dich zu Dippet schleppen. Ich hoffe du bist dir darüber im Klaren."
"Das würdest du nicht machen", erwiderte ich, worauf Tom beinahe unmerklich seufzte.
"Du kennst mich wohl besser, als ich dachte." Er warf einen Blick über meine Schulter. "Also, was willst du?"
"Ich will, dass du Rose und Rosier ein für alle Mal in Ruhe lässt."
"Was habe ich denn getan?", fragte er scheinheilig.
"Tu doch nicht so! Ich weiß genau, dass du ihr den Zauber auf den Hals gejagt hast, nur, um es Rosier in die Schuhe zu schieben."
"Warum sollte ich Interesse daran haben, deinem Freund Ärger einzuhandeln?"
Er stellte mich wie so oft bloß und machte mich gleichzeitig nervös. Diese anmaßende Art und seine Unbefangenheit trieben mich erneut zur Weißglut. Am liebsten hätte ich ihm einen Zauber mitten in sein spöttisches Gesicht verpasst.
"Du hast es doch selbst gesagt", erwiderte ich dann, nachdem ich mich wieder gefasst hatte. "Damals, an Silvester."
Und mit einem Mal wich die selbstsichere, absolut perfekte Maske von ihm und ich bemerkte, wie sich tiefe Falten auf seiner Stirn bildeten.
"An dem Abend ist mir klar geworden, dass es dir überhaupt nicht darum ging, mich zu besitzen. Du warst von vornherein einfach nur eifersüchtig. Warum auch immer. Und da es dir nicht passt, wie sich Rosier verhält, tust du alles, um ihn in irgendeiner Weise in Schwierigkeiten zu bringen. Und natürlich willst du dir alle Möglichkeiten offenhalten, darum schnappst du dir auch Rose, in der Hoffnung, dass ich mich von nun an freiwillig von Rosier fernhalten würde. Aber das hat wohl alles nicht so geklappt, wie du es gerne gehabt hättest, nicht wahr, Tom?"
Tom's dunkle Augen hatten sich während ich gesprochen hatte kaum merklich geweitet. Er betrachtete mich mit überraschtem, beeindrucktem Blick und schwieg. Sein Ausdruck erinnerte mich an die alten Gargoyles, auf dem Vorhof des Anwesens meiner Tante. Sie hatten dieselbe Farbe und waren genauso eben, wie Tom's Haut. Nur sein Gesicht war um einiges schöner.
"Sag mir einfach, wozu du mich brauchst. Warum du mein Vertrauen willst.", sagte ich dann und flehte beinahe dabei. "Du hast zwar was das betrifft, den verkehrten Weg eingeschlagen, denn Freundschaft und Vertrauen kann man nicht erzwingen, aber - vielleicht kann ich dir helfen, ohne das du andere in Mitleidenschaft ziehst, wo sie doch überhaupt nichts damit zu tun haben."
Mach doch endlich den Mund auf, dachte ich, als er sich auch diesmal Zeit nahm, meine Frage zu beantworten.
"Beeindruckend", sagte Tom dann nach weiteren von Schweigen erfüllten Minuten. "Auch, wenn es absolut töricht ist, sich mitten in der Nacht aus dem Bett zu schleichen, um sich in einem dunklen Korridor derart vor mir aufzuspielen." Er ließ das Licht, das noch immer an der Spitze seines Zauberstabes hing, erlöschen und im nächsten Moment traf mich seine Stimme scharf aus der entgegengesetzten Richtung. Rasch drehte ich mich um. "Sagt dir der Name Selwyn etwas?", fragte Tom dann.
"Du meinst Rufus Selwyn? Der ehemalige Lehrer für Zaubertränke?"
"Genau." Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme. "Begleite mich am Wochenende und du wirst ihn wiedersehen." Tom schwieg einige Minuten. "Und ich verspreche dir, Rose ab jetzt in Ruhe zu lassen. Was Rosier angeht, nun das liegt weiterhin in deiner Hand."
"Wieso sollte ich dir das glauben?", fragte ich misstrauisch.
"Weil ich es verspreche." Er beugte sich zu mir hinab. "Und ich halte meine Versprechen."

Am nächsten Morgen erwachte ich bereits eine Stunde früher als sonst. Ich lag in meinem Bett und ließ die letzten Tage Revue passieren. Bis jetzt hatte Tom tatsächlich noch kein Versprechen gebrochen. Obgleich im negativen oder positiven Sinne. Eigentlich war es leichtinnig von mir gewesen, sich durch ein paar einfache Worte zu diesem kleinen Ausflug überreden zu lassen, doch ich hatte schließlich auch die Möglichkeit Selwyn wiederzusehen. Den Mann, zu dem ich früher immer aufsehen konnte und der in schwierigen Situationen stets zu einem hielt. Würde ich heute wissen, wo er lebte, würde ich wahrscheinlich jedes zweite Wochenende bei ihm verbringen und ihn um Rat bitten. Ich erinnerte mich an einen Abend, an dem er mir, Penelope und Tom aus einem alten Märchenbuch vorgelesen hatte. Es war kurz vor Weihnachten und Selwyn hatte gesagt, er wäre froh darüber, dass wir ihn in seinem Büro besuchen kamen. Schon damals war er ein alter Mann gewesen, mit einem warmen Blick und einem Händchen für die Knieselzucht - ich liebte Kniesel. Sogar stricken und backen konnte er. Er hatte uns erzählt, dass ihm das seine verstorbene Frau beigebracht hatte.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht.
Als ich mich zur Seite drehte, fiel mein Blick auf Elizabeth , die mir verschlafen entgegenblinzelte.
"Morgen", murmelte ich und schob eine Hand unter mein Kopfkissen.
"Morgen." Sie gähnte, streckte die Arme von sich und setzte sich dann in ihrem Bett auf. "Um Gottes Willen, zum Glück ist heute Freitag. Morgen ausschlafen!", stöhnte sie und stieg langsam aus ihrem Bett.
"Kaum eine Woche Schule und du tust, als wären wir mitten in den Prüfungen." Ich setzte mich ebenfalls auf, allerdings ein wenig schneller als meine Freundin, und griff nach dem Stapel Kleidung, den ich schon am letzten Abend zurechgelegt hatte.
"Erinnere mich bloß nicht daran."
Auf dem Weg zum Badezimmer, das an diesem Morgen leider hoffnungslos überfüllt war, da sich auch die Fünftklässlerinnen, die ihres aufgrund von Peeves, dem Poltergeist nicht benutzen konnten, dort für die Schule vorbereiten mussten, liefen wir Ann in die Arme, die noch schlechter aussah als Elizabeth. Mit dem Blick eines besonders miesepetrigen Trolls, lehnte sie sich zu mir rüber und flüsterte: "Die treibt mich noch in den Wahnsinn. Kannst du sie nicht an die Leine nehmen?"
"Ich bin nicht ihre Mutter", erwiderte ich und zog mir meinen Pullover über den Kopf. "Was ist denn nun schon wieder passiert?"
"Ihre Stimmungsschwankungen. Sie ist heute unglaublich gut gelaunt."
"Ah", machte ich. "Ein typischer Fall von Aufmerksamkeitsmangel - ganz nach Rose' Geschmack."
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styx
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styx



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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMi 20 März 2013 - 9:21

[Trommelwirbel] Nach langer Zeit habe ich weitergelesen. Kapitel 15 hatte ich bereits gelesen, aber nicht kommentiert. Ugh. Egal, denn ich lese das hier gerne und habe jetzt auch wieder mehr Zeit, hier regelmäßig mitzulesen. Nun ja, wie versprochen gibt es nun einen Kommentar am Abend. Wenn auch noch nicht zu allen Kapiteln. Die restlichen folgen dann morgen.


# 15
Rosier tauchte zum absolut besten Zeitpunkt auf. Und Tom raunte daraufhin. Ich stelle mir das sehr.. sexy vor. Das ist Tom aber sowieso. Haha.
W-was, Elizabeth? Seit wann ist Eve ein Mädchen? Meine Träume sind zerplatzt. Puff. Nein, mal ernsthaft: Ich lese echt gerne, wie die zwei miteinander reden.

# 16
Weihnachten... Tolle Düfte... Ich vermisse den Dezember. Allerdings kann ich auf den langen Weg zum Schloss bei kalten Temperaturen gerne verzichten.
Die kurze Geschichte hat mich leicht verstört. Aber ... EIN KUSS. Wenn auch nur auf die Stirn. Es geht in die richtige Richtung!
Ich muss gestehen, dass ich "eigene Charaktere" nicht wirklich mag, wobei die deinen eine Ausnahme sind. Während ich dieses Kapitel las, musste ich andauernd daran denken, dass ich auch andere Geschichten sehr gerne von dir lesen würde.

# 17
Es war natürlich zu erwarten, dass Tom die Situation wieder umdreht ... und am Ende schnell abgeht. Er ist so mysteriös und direkt zugleich. PERFEKT.

# 18
Alles begann so gut! Er legte seinen Arm um ihre Schultern, schien sogar ganz nett zu ihr zu sein am Weihnachtsabend, und dann kam der dumme Zauberspruch. Er sollte seine Grenzen kennen! Aber dann wäre es ja nicht Tom. Wobei ich ihm für diese Nummer wirklich gerne eine verpassen würde. Rosier tut mir leid. So ein netter Kerl, nur leider von den falschen Männern umgeben.

# 19
Wie nett von Tom, dass er seine "Beute" dann doch davonrennen lässt. Eve und Rosier - welch süßer Moment zwischen den beiden. Vielleicht auch schon etwas zu süß und gut nachdem in dem vorherigen Kapitel eine viel dunklere Stimmung vorzufinden war.

Morgen folgen dann Kapitel 20 bis 28. Ich bin schon gespannt. Immerhin mache ich mir jetzt einen kleinen Cliffhanger. Vielleicht taucht ja Tom wieder auf und ruiniert den schönen Moment? Mal sehen. c:
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDo 21 März 2013 - 7:48

Danke für dein Feedback ani, das ist echt toll <3


Chapt. 29 - Auffällig unauffällig

Kurzes Übergangs-Dialog-Kapitel, vor dem "Sturm". Haha, werdet ihr noch sehen, den Sturm. Viel Spaß. Kein Speschul ... ich komm nicht hinterher, sorry >:

"Ich muss für die nächsten zwei Wochen Pringle unter die Arme greifen", sagte er beiläufig und mischte Feldsalat unter sein Rotkraut.
"Du kannst dir das von ihm nicht gefallen lassen!"
Als ob ich besser wäre, aber irgendwann musste ich schließlich ein Machtwort sprechen. Rosier schüttelte den Kopf.
"Das würde alles nur noch schlimmer machen. Aber-" Er begann zu lächeln. "Danke, dass du versuchst mir zu helfen."
"Es hat ja nicht viel geholfen", murmelte ich ein wenig enttäuscht und nahm eine Gurke von seinem Tellerrand.
Im nächsten Moment beugte er sich zu mir und legte mir dem Arm um die Hüften. Unter normalen Umständen hätte ich dies wahrscheinlich als tröstlich empfunden, doch als ich mit einem Mal Tom erblickte, der sich neben Rosier am Slytherin-Tisch niederließ, löste ich mich instinktiv von ihm. Rosier folgte meinem Blick und wandte sich dann mit angespanntem Kiefer wieder seinem Essen zu. Nach einiger Zeit dann wagte ich einen zweiten Blick auf Tom, der mich, wie ich nun bemerkte, amüsiert beobachtete.
"Ist acht Uhr abends für dich in Ordnung?", fragte er plötzlich.
Um Himmels Willen, sei bloß leise, dachte ich, als ich sah, wie Rosier verwundert den Kopf hob. Ich nickte so unauffällig wie nur möglich und starrte dabei angestrengt in die entgegengesetzte Richtung.
"Um was geht es?", fragte Rosier dem meine Reaktion auf Tom's Frage nicht entgangen war.
"Das geht dich nichts an", erwiderte Tom trocken, stand auf und verschwand dann mit zufriedenem Lächeln auf den Lippen aus der großen Halle.
"Was ist Morgen um Acht?", hakte Rosier nach. Als ich mich ihm wieder zuwandte, traf mich sein Blick wie ein Schlag ins Gesicht. Ich presste die Lippen aufeinander und blickte betreten zu Boden. Es hatte keinen Sinn, ihn zu belügen. Wahrscheinlich würde ihm Tom ohnehin davon erzählen. Ich setzte mich neben ihm auf die Bank und lächelte ihn an, ein wenig zu freundlich wie ich rasch bemerkte.
"Wir wollten gemeinsam jemanden besuchen gehen", murmelte ich.
"Wir?", fragte er. "Tom und du?"
"Ich bitte dich, fang bloß nicht wieder damit an."
Als er sprach, lag ein zorniger Unterton in der sonst so liebevollen Stimme: "Ich hätte allen Grund dazu, nicht wahr?"
"Das hat nichts mit dir zu tun, wirklich."
"Das meinte ich nicht", erwiderte Rosier zynisch. "Merkst du, dass du dir selbst widersprichst?", fügte er fragend hinzu. "Du betonst immer wieder, dass du Angst vor ihm hättest. Und jetzt willst du mit ihm losgehen, einen Freund besuchen?"
Ich wusste, dass er recht hatte. "Weißt du was? Ich werde mit euch gehen." Seine Worte drangen nur langsam zu mir durch und es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, was er soeben gesagt hatte. "D-Das geht nicht", sagte ich hastig und verschluckte mich fast. Rosier blickte erstaunt auf.
"Wirklich", begann ich "es hat nichts mit dir zutun, aber du kannst nicht mitkommen, tut mir Leid!" Rosier schnaubte, doch ich ignorierte ihn, stand auf und verließ ohne einen weiteren Blick zurück die große Halle. Ich hasste, wenn er so mit mir sprach. Ich hasste jeden, der so reagierte.
Oder war ich vielleicht nur so empfindlich, weil es um Tom ging?

Eine ähnliche Begegnung hatte ich am selben Abend mit Rose, die mit einem Buch unter dem Arm vor dem Kaminfeuer im Gemeinschaftsraum saß und gedankenverloren vor sich hinsummte. Ich setzte mich neben ihr auf das ausgebeulte Chintz Leder Sofa und warf ihr einen verwirrten Blick zu.
"Ihr habt euch gestritten, nicht wahr?", fragte sie ohne Umschweife, als sie meinen Blick bemerkte. "Hab's heute Nachmittag von Fiona erfahren."
Ich schüttelte unwirsch den Kopf. "Das ist halb so wild." Vorsichtig lehnte ich mich gegen das Kissen hinter mir und starrte hinauf zur aquamarinfarbenen Decke. "Und, wie geht es dir?"
"Wie soll's mir schon gehen?", fragte Rose gelassen. "Hervorragend, wie immer natürlich."
"Kein Liebeskummer?"
"Wegen wem?"
Erstaunt blickte ich auf.
"Na, wegen Tom."
"Riddle? Wie kommst du denn darauf?", fragte sie verblüfft. "Er ist ein arroganter Mistkerl, nichts weiter, mich kann er jedenfalls nicht täuschen. So naiv bin ich nun auch wieder nicht.", fügte sie hinzu und streckte sich. Aus irgendeinem unerdenklichen Grund fühlte ich mich angesprochen.
"Was dachtest du denn?" Rose lachte und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf ihr Buch.
Nach kurzem Zögern erhob ich mich und stieg verwirrt die Treppen zu den Schlafsälen hinauf. Im Badezimmer begegnete ich Elizabeth, die sich gerade in ihr Nachthemd zwängte. Als sie mich bemerkte lächelte sie für einen kurzen Moment, dann sagte sie:
"Ich dachte, du wärst schon im Bett."
Ich schüttelte den Kopf und griff nach meiner Zahnbürste, die in der kleinen Halterung an der Wand steckte. "Aber ich bin wahnsinnig müde. Immer öfter in letzter Zeit."
"Da sagst du mal was Wahres. Ich hoffe nur, dass Rose' gute Laune allmählich abebbt, noch so eine Nacht wie gestern ertrage ich nicht nochmal."
Ich lachte.
"Was meinst du?", sagte Elizabeth nach einiger Zeit und sah mich fragend an. "Gestern war doch ausnahmsweise mal ein ruhiger Tag."
Nun begann ich tatsächlich an meinem Verstand zu zweifeln. Wieso um alles in der Welt taten alle so, als wäre gestern überhaupt nichts besonderes passiert. Als wären unsere einzigen Sorgen die Stimmungsschwankungen von Rose und die immer näher rückenden Prüfungen.

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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptySo 24 März 2013 - 7:29

Chapt. 30 - Rufus Selwyn

Als ich am nächsten Morgen erwachte, kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass es ausser den Wochenenden in Hogsmeade den Schülern und Schülerinnen von Hogwarts verboten war, das Schulgelände zu verlassen. Wahrscheinlich hatte ich mir bislang darüber keine Gedanken gemacht, weil Tom vor nicht allzu langer Zeit selbst eine ganze Woche gefehlt hatte, ohne dabei Aufsehen zu erregen. Dennoch fragte ich mich, wie wir es schaffen wollten uns an diesem Abend unbemerkt aus der Schule zu stehlen, und dieser Gedanke verließ mich selbst dann nicht, als ich mich am späten Nachmittag in meinen Reiseumhang gehüllt auf den Weg in die Eingangshalle machte.
Unsicher ließ ich meinen Blick durch die Halle schweifen, bis ich Tom bemerkte, der draußen am Schlossportal gegen eine hohe Steinmauer gelehnt auf mich wartete.
"Vorsicht", rief er mir entgegen, bevor ich auch nur einen Schritt auf die Steinstufen setzen konnte die in den Innenhof führten. "Es ist glatt."
Ich verlangsamte meine Schritte und ging schweigend auf ihn zu.
"Guten Abend." Tom lächelte zufrieden.
"Hallo", erwiderte ich mürrisch. "Willst du mir vielleicht jetzt verraten, wie wir nach London kommen wollen?"
"Nun was denkst du?", fragte er bürokratisch und legte seine Stirn in Falten. "Wir gehen zuerst nach Hogsmeade, und von dort können wir dann ohne weitere Probleme Apparieren."
Ich fragte mich, ob er nun vollkommen den Verstand verloren hatte. Verwirrt sah ich zu ihm auf.
"Apparieren? Bist du wahnsinnig?", entfuhr es mir dann.
Tom seufzte. "Der Apparierschutz wirkt nur auf dem Schulgelände. Von Hogsmeade aus können wir völlig unbemerkt nach London kommen, niemand wird uns sehen."
"Das ist es nicht", sagte ich, immer noch mit ungläubiger Miene. "Ich bin noch nicht Siebzehn und ich habe die Apparierprüfung nicht absolviert!" Ich ballte die Hände zu Fäusten.
"Ich hoffe du kannst trotz allem heute Nacht ein wenig Vertrauen für mich entbehren.", sagte Tom und verzog abfällig das Gesicht.
"Nun ja aber was ist wenn etwas schiefgeht? Wir könnten uns zersplintern", entgegnete ich gereizt.
Tom antwortete nicht, sondern griff stattdessen wortlos nach meiner Hand und führte mich über den Hof durch das von geflügelten Ebern flankierte Schlossportal hinaus in die Dämmerung.
Du meine Güte, dachte ich. Er wollte apparieren? Es war schon schlimm genug, dass er es konnte, doch ich selbst hatte noch nie zuvor Bekanntschaft mit dieser Art zu Reisen gemacht.
"Also", begann ich nach einiger Zeit, um die angespannte Stille zu lockern. "Wieso hast du vor Selwyn zu besuchen? Was möchtest du von ihm?"
"Ich besuche ihn jedes Jahr."
Ich stutzte. "Und wieso sollte ich dich begleiten?"
"Er hatte mich nach dir gefragt, als ich ihm letztes Jahr einen Besuch abgestattet habe. Was aus dir geworden ist." Er zuckte beiläufig mit den Schultern und wandte den Blick ab. "Nun, ich habe ihm versichert dass du seit eurer letzten Begegnung sogar noch um einiges hübscher geworden bist."
Normalerweise hätte ich ihm bei diesen Worten einen saftigen Fluch auf den Hals jagen können, aber als ich den merkwürdigen Schimmer in Tom's Augen sah, blieb mir nichts anderes übrig, als karmesinrot anzulaufen. Ich wich seinem Blick aus.
"Darum wollte ich, dass du mitkommst."
Natürlich, völlig ohne Eigennutz? Seit wann tat Tom anderen Menschen Gefallen? Sicherlich nicht aus Herzensgüte.
Gedankenverloren schlitterte ich neben ihm über die unebenen Waldwege und beobachtete verstohlen aus den Augenwinkeln, wie er gelegentlich die Augen verdrehte.
"Wenn du hinfällst, ist es dein eigenes Problem", murmelte er irgendwann.
"Du wirst schon sehen", antwortete ich. "später bist du derjenige, der auf dem Boden liegt."
Die Wege, die nach Hogsmeade führten, waren karg, weitläufig und ohne jegliche Biegungen. Links und rechts erstreckten sie weite Felder, auf denen der Nebel an diesem Abend noch schwer lastete. An manchen Stellen ragten einzelnde, strohige Ranken aus dem zentimeterdicken Schnee und ab und an lief ein Rinnsal Schmelzwasser am Wegrand entlang. Der Anblick erinnerte mich unwillkürlich an meine Kindheit; damals hatte diese kleinen Flüsse aus angetautem Schnee immer gerne mit Zweigen blockiert und lachend dabei zugesehen, wie sich das Wasser darin gestaut hatte. Erinnerungen wie diese waren so kostbar, dass man sie nicht mit Geld hätte aufwiegen können.
"Wir sind da", sagte Tom knapp und riss mich augenblicklich aus meinen Gedanken. Ich sah erst ihn, dann das ausladende Dorf vor uns, das ruhig und absolut frei von Hektik und Betriebsamkeit vor uns in der Abenddämmerung lag. "Am besten, wir suchen uns eine schmale und sichere Gasse sodass wir nicht gesehen werden können."
Ich nickte zustimmend und blickte hinunter auf Hogsmeade.
Als sich Tom wieder in Gang setzte, folgte ich ihm schweigend in eine abgelegene Seitenstraße. Zu meiner Linken sah ich Derwisch und Banges, dem Zauberutensilienladen von Hogsmeade. Vor ein paar Monaten hatte ich dort eine alte Taschenuhr meines Vaters reparieren lassen. Wir beschleunigten unsere Schritte bis Tom plötzlich in ein Spalier am Ende der Gasse einbog.
Wortlos ließ ich mich von ihm in eine dunkle Ecke am anderen Ende des Durchgangs ziehen, um mich dann mit leichtem Misstrauen umzusehen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es einen Ort in Hogsmeade gab, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Tom folgte meinem Blick.
"Ist irgendetwas?"
"Nein", erwiderte ich rasch.
"Gut." Er zupfte sein Jackett zurecht und stellte sich dann unmittelbar mir gegenüber. "Nimm meinem Arm", forderte er mich auf, ohne auch nur einen Moment den Blick von mir zu lassen. Vermutlich hatte er Angst, dass ich im letzten Moment doch noch kneifen könnte. "Und halt dich gut fest."
Etwas unsicher griff ich nach seinem Arm und ehe ich mich versah begann ein unglaublicher Druck auf meinem Körper zu lasten. Es war das schlimmste Gefühl dass ich mir hätte vorstellen könnten, jenseits realer Schmerzen fühlte ich mich als würde ich mit einem brennenden Haken hinter meinem Nabel durch einen engen Schlauch gezogen. Doch so schnell es begonnen hatte, war es auch schon wieder vorüber und ich spürte mit einem Mal und voller Erleichterung den festen Boden unter meinen Füßen.
Langsam löste ich mich von Tom, drückte die Hände auf den Bauch und drehte mich leicht gekrümmt zur Seite. Ich hatte nicht eine Sekunde Zeit, einen Blick auf die Umgebung zu werfen, viel mehr war ich mit der aufsteigenden Übelkeit in mir beschäftigt.
"Alles in Ordnung?", fragte er und klang dabei nur mäßig besorgt.
"Alles okay.", log ich.
Ich bemerkte, wie er langsam an mir vorüber ging. "Wir sind nur einige Straßen vom eigentlichen Reiseziel herausgekommen", murrte er. "Das letzte Mal als ich per Seit-an-Seit-Apparieren gereist bin, waren es ganze vierzig Kilometer."
Mühsam richtete ich den Blick auf ihn und wartete, bis er ihn erwiderte. Meine Botschaft, die in etwa lautete: wären wir jetzt in einer Toilettenkabine in Südostasien herausgekommen, hätte ich mich nicht nur beinahe vor deinen Füßen erbrochen - kam anscheinend gestochen scharf bei ihm an. Ich richtete mich langsam wieder zu voller Größe auf und warf dann zum ersten Mal einen Blick auf die Szenerie um uns herum. Wir befanden uns in einer Nebenstraße, die aus mehreren, kleinen und eng bei einander stehenden Häusern bestand und von einzelnden Bäumen gesäumt war.
"Wir sollten Außen herumgehen", meinte Tom, als ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte. Schon jetzt wurde mir wieder übel, wenn ich an die Rückreise dachte, oder aber an die möglichen Folgen eines fehlschlagenden Disapparier-Versuchs.
"Warum?", erwiderte ich erstaunt und machte einige, vorsichtige Schritte in die entgegengesetzte Richtung. "Geht es so nich viel schn-" Rums. Und nur eine Sekunde später schlug ich mit dem Rücken voran auf dem harten, eisigen Asphalt auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr mein Rückgrat und ich musste mich zusammenreißen, nicht auf der Stelle laut aufzuschreien. Erschöpft ließ ich meinen Kopf in den Schnee sinken.
"Nein. Außen führt die Hauptstraße entlang, sie ist frei von Eis. Hier würden wir nur aus-" Tom brach mitten im Satz ab und wandte sich um. "Eve?"
"Hm?"
Sein Blick fiel auf meine am Boden liegende Gestalt, woraufhin er leicht die Augenbrauen zusammenzog. "Was machst du da unten?"
Ich verdrehte die Augen, raffte mich auf und klopfte mir den Schnee von der Kleidung. "Nach Bodennebel Ausschau halten, was auch sonst.", entgegnete ich bissig.

Als wir auf die andere Straßenseite wechselten, umfasste ich instinktiv einen von Toms Armen. Ich war froh, dass er mich nicht einige Tage vor Weihnachten mit nach London gebracht hatte. Wer weiß, wie es zu dieser Zeit hier ausgesehen hätte.
"Klammer dich nicht fest", sagte er irgendwann mit trockener Stimme. "Ich passe schon darauf auf, dass du nicht verloren gehst."
Ich lockerte meinen Griff und senkte den Blick.
Ich sah die nächsten zehn Minuten ausschließlich auf meine Schuhe, während ich mich blindlings von Tom durch die Menge führen ließ.
"Wir sind gleich da", bemerkte er irgendwann und der Anflug eines Lächelns huschte über sein blasses Gesicht.
Wir kamen an einer Kreuzung zum Stehen und warteten dort einige Sekunden, bis die Ampel auf Grün umschlug. Von da an waren es nur noch einige Hundert Meter, die wir liefen, bis Tom schließlich sagte: "Meinen Glückwunsch, du hast es doch tatsächlich unbeschadet bis hierher geschafft."
Ich löste mich von ihm und hob erneut den Kopf. Mein Blick fiel auf ein kleines, schmutzig weißes Haus, das direkt neben einem hellgelben der gleichen Art stand. Die Fensterläden waren heruntergezogen und im Vorgarten wucherte das Unkraut. Am anderen Ende des Gartens befand sich eine kleine Garage, deren Türen so sehr von Rost und Schmutz gezeichnet waren, dass man hätte denken können, sie sei schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden. Das war es also:
Das Haus von Rufus Selwyn.


Zuletzt von Chaya + Zanto am So 24 März 2013 - 8:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptySo 24 März 2013 - 8:21

Dann mal wieder ein kleines Feedback von mir. Deine Ausdrucksweise finde ich noch immer super, auch auf die Grammatik- und Rechtschreibfehler achtest du jetzt deutlich mehr. :> Ich bin froh, dass anscheinend wieder etwas Außergewöhnliches in die Geschichte kommt. Den Alltag finde ich, wie gesagt, echt schön, aber irgendwie... hat mir das gefehlt. Ich bin gespannt, was genau Eve dort jetzt erwartet. Dass alles genau so ist, wie Tom es darstellt, glaube ich nicht. Da habe ich eine ganz andere Vermutung, aber mal sehen.
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 1 Apr 2013 - 0:07

So, hier kommt nun endlich mein lang ersehnter Kommi :D

Dass mir die Geschichte gut gefällt, hab ich dir ja schon mal gesagt. Vor allem am Anfang schaffst du es, die Charaktere so lebendig zu gestalten, dass man sie unbedingt näher kennenlernen will. Und deshalb die Geschichte weiterlesen will.
Die Charaktere gefallen mir sehr gut, vor allem Eve, Tom, Rosier und Elizabeth (ja, mittlerweile habe ich auch ein Faible für sie entwickelt :D Es wäre schön, wenn sie eine größere Rolle in der Geschichte einnehmen würde, aber du hast ja vor, sie weiter nur als Nebencharakter einzubauen.
Sehr schön finde ich auch diese kleinen Alltagsszenen beim Essen, in der Schule usw., die du immer wieder einbaust, damit die ganze Geschichte nicht ständig so übertrieben dramatisch wirkt. Das ist alles so schön normal :D Außerdem sind die Gespräche zwischen Evelyn und ihren Freunden ("Oh nein, ich bin ein Mädchen? Wirklich??") sehr nett zu lesen, weil sie wirklich witzig sind.
Was mich allerdings noch etwas stört, sind die von den anderen ja auch schon angesprochenen, teilweise etwas "harten" Schnitte. Du baust in manchen Situationen total viel Spannung auf und im nächsten Kapitel steckt Eve dann plötzlich in einer ganz anderen, friedlichen Situation und was zwischen den beiden Kapiteln passiert ist, erfährt man dann nur in ein,zwei kurzen Sätzen (speziell in der Szene, wo Eve in Toms Schlafsaal eindringt und in der Szene, wo Tom den Fluch ausspricht). An den Stellen hätte ich gerne etwas mehr darüber erfahren, wie genau es Eve jetzt gelingt, Tom dazu zu bringen, sie gehen zu lassen.
Die Speschuls gefallen mir übrigens auch - mit den Harry-Potter-Zitaten kann ich zwar nichts anfangen, weil ich HP ja nie gelesen habe, dafür find ich das mit den Bildern toll :D Solltest du ruhig öfter zeichnen - wenn du Lust hast
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMi 1 Mai 2013 - 3:51

Danke für den tollen Kommentar und die Kritik Niju <3
Hat mich sehr gefreut, ich denke auch ich werde nochmehr zu den Charakteren zeichnen.

Aber hier erstmal der Moment auf den ihr alle mehr oder weniger gewartet habt: Neue Kapitel!



Chapt. 31 - Rufus Selwyn II

Als wir gemeinsam die Veranda betraten, begannen die hölzernen Dielen unter unseren Füßen gefährlich zu knarren. Genau darauf bedacht, auf keinen morschen Balken zu treten, versteckte ich mich willkürlich hinter Tom, als dieser seine Hand nach dem bronzenen Türklopfer ausstreckte. Es dauerte einige Zeit, bis sich hinter den Wänden etwas rührte. Ich hörte ein schweres Schnaufen und im nächsten Moment öffnete sich langsam die Tür. Ich lugte hinter Tom hervor und sah in die vor Schreck geweiteten Augen des in die Jahre gekommenen Rufus Selwyn. Seine Züge waren schlaffer, die Augenbrauen buschiger und die Statur magerer, doch ansonsten hatte er sich nicht verändert. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl, er wolle die Tür wieder schließen, doch bevor Selwyn dazu in der Lage war, schob Tom schnell seinen rechten Fuß vor.
"Was willst du von mir, Riddle?", krächzte der Alte mit heiserer Stimme.
Das war wohl die häufigste Frage, die man ihm in seinem Leben stellte, dachte ich: Was willst du von mir? Ich sah, wie Tom zu lächeln begann und mich dann, zunächst wortlos, neben sich aufstellte. Selwyn's Blick fiel auf mich, woraufhin sich sein Gesicht ein wenig entspannte.
"Ich glaube, du erinnerst dich an sie", sagte Tom. "Evelyn."
Selwyn's Augen weiteten sich erneut, diesmal allerdings vor Überraschung. Seine Anspannung schien ruckartig von ihm zu fallen und er brachte ebenfalls ein gequältes Lächeln hervor.
"Natürlich", murmelte er und betrachtete mich von oben bis unten. "Evelyn, wie erwachsen du geworden bist. Du hattest nicht gelogen, mein Lieber."
Ich warf Tom einen unsicheren Blick zu. Er lächelte.
"Kommt herein! Kommt herein!", rief er dann und gebot uns mit einem Wink ihm zu folgen. Er ging vorraus durch einen langen Flur und dann durch eine weitere Tür zu einer wackeligen Holztreppe die wir gemeinsam hochstiegen. Oben gelangten wir in ein Wohnzimmer mit einem zerschlissenen Teppich und einem kleinen Kamin, über dem ein einzelnes, großes Ölgemälde von einem dunkelhaarigen Mädchen hing das auf eine gewisse abwesende Art in das Zimmer hineinblickte.
Selwyn wies uns an auf Chintz Lederstühlen nahe beim Feuer Platz zu nehmen und wandte sich dann ab, um Lampen an den Wänden und auf kleinen Beistelltischen rund um die Sessel zu entzünden, indem er im Vorbeigehen leicht mit seinem Zauberstab dagegen stieß.
"Ich habe doch gesagt, er wird sich freuen.", meinte Tom achselzuckend. Eine angenehme Wärme empfing mich, als ich mich in die Tiefen des Lederstuhl sinken ließ. Nun fiel mein Blick auf Selwyn, der über einen Kessel gebeugt an einem Gasherd stand. Als er meinen Blick bemerkte sah er auf, begann zu lachen und fragte unverblümt:
"Ihr seit also tatsächlich ein Paar, ja?"
Sofort spürte ich wie mir das Blut in den Kopf schoss. Ich wollte den Mund aufmachen um ihm eine trotzige Antwort zu geben, doch ich verstummte als Tom mir einen warnenden Blick zuwarf.
Doch Selwyn hatte anscheinend verstanden, was mir auf der Zunge lag.
"Entschuldigung. Ich dachte nur." Er legte seine zitternden, altersbefleckten Hände auf meine Schultern. "Was für eine Freude, dass du mich nach all den Jahren auch einmal besuchen kommst. Jedes Mal, wennn Tom in den Feiertagen zu mir kam, habe ich gehofft, er würde dich mitbringen. Auch dieses Jahr."
Wie war das? Tom war dieses Jahr schon einmal hier gewesen?
Ich ließ mir meine Verwunderung nicht anmerken sondern lächelte stattdessen.
Nachdem wir unsere Jacken abgelegt und uns gesetzt hatten, hatte ich kaum Zeit gehabt den Raum genauer in Augenschein zu nehmen, nun wanderte mein Blick über die vielen Fotografien in Silberrahmen, aus denen mir Leute aus vergangenen Leben zuwinkten, über die schmutzigen Fenster bis hin zu einem Bündel silbrigen Einhornhaars, das am Kaminsims befestigt war.
"Also, Evelyn", setzte Selwyn an und riss mich aus meinen Gedanken, als er Tom und mir zwei dampfende Tassen vorsetzte. "Erzähl' doch einmal."
Ich schwieg, hatte weder Lust noch eine Idee, was ich ihm erzählen sollte. Ich bemerkte, wie mich Tom's Seitenblick durchbohrte und fühlte mich merkwürdig bedrängt.
"Wie alt bist du denn jetzt?", fragte er nachdem er meine Unsicherheit bemerkt hatte.
"16", erwiderte ich trocken. "Aber zum Glück nicht mehr lange."
"Du hast im Februar Geburtstag, nicht wahr?"
Ich nickte, griff dann nach der Tasse und nippte vorsichtig daran. Der heiße Tee schien mich von innen heraus zu wärmen.

Ich wusste nicht, wie lange ich noch regungslos und schweigend dort saß. Mir war mit einem Mal jegliche Lust zu Reden vergangen, woraufhin Tom nun meine Rolle übernahm, Selwyn's Fragen zu beantworten. Ich konnte mir nicht erklären wieso, doch jedes Mal, wenn Selwyn ihn ansah, schimmerte etwas in seinen dunklen Augen, ein kleiner Funken, der an Furcht erinnerte. Trotz allem stellte mir mein alter Lehrer zu viele Fragen. Er wollte wissen, was ich später einmal werden wolle, was ich für Noten hatte, was ich die letzten Jahre so getrieben hätte und wieso ich mich nie habe blicken lassen. Natürlich konnte ich es verstehen, dass er neugierig war, dass er jemanden zum Reden vermisste, doch wenn ich vorher gewusst hätte, wie dieser Abend verlaufen würde, hätte ich Tom's Angebot nicht angenommen. Beim Gedanken an sein Angebot, regte sich erneut etwas in mir und die Frage nach dem Grund für seinen zweiten Besuch, drängte sich wieder in mein Bewusstsein. Sicherlich tat er dies nicht, um Selwyn eine Freude zu machen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Doch ich verbannte es schnell aus meinen Gedanken, und nahm noch einen weiteren Schluck Tee.
Irgendwann, es musste ungefähr sechs Uhr gewesen sein, machte sich Selwyn auf den Weg in den Keller. Er hatte uns soeben von Hochzeitsfotos erzählt und war nun davon gewuselt, sie zu holen. Ich fragte mich, wieso er sich das noch antat? Er war im Grunde nicht mehr als ein einsamer, alter Mann, der seine letzten Jahre genießen sollte. Doch stattdessen schwelgte er in Erinnerungen und dachte an seine verstorbene Liebe und die alte Zeit. So wollte ich niemals enden.
"Er ist anstrengend", murmelte ich schließlich an Tom gewandt.
"Wenigstens konnte er dich noch einmal sehen."
Ich warf ihm einen verwunderten Blick zu. Sein Gesicht war vollkommen regungslos und die Schatten, die die Flammen darauf warfen, wirkten wie tiefe, schwarze Höhlen.
"Ich denke ich werde mal nach ihm sehen." Tom stand auf und schritt dann ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Ich beobachtete ihn ruhig und wandte den Blick erst ab, als er die schwere Wohnzimmertür hinter sich schloss.
Das erste Mal seit Stunden entspannte ich mich und lehnte mich erneut langsam im Sessel zurück. Ich drehte meinen Kopf einmal nach links, dann wieder nach rechts und lauschte dem leisen Knacken meiner Halswirbel. Dann schloss ich meine Augen, um sie gegen die grellen Flammen die aus dem Kamin züngelten abzuschirmen.
Irgendwann jedoch machte mich die Stille stutzig. Als ich einen Blick auf die hölzerne Standuhr warf, mussten schon mindestens 15 Minuten vergangen sein seit Tom Selwyn gefolgt war. Ein wenig lang für den Weg hinunter in den Keller und wieder zurück, dachte ich. Ohne Umschweife erhob ich mich, durchquerte mit schnellen Schritten den Raum und suchte dann auf Zehenspitzen den Weg hinunter in den Keller. Es dauerte nicht lange, da bemerkte ich eine schmale Steintreppe an der Wand zu meiner Rechten. Vorsichtig schritt ich die Stufen hinunter. Erst als ich unten angelangt und einen langen Flur entlanggegangen war, hörte ich gedämpfte Stimme die aus einem Raum am hintersten Ende des Kellergewölbes zu dringen schienen. Ich kam genau vor der angelehnten Tür zum Stehen, und drückte mein Gesicht gegen die kühle Steinfassung des Türrahmens, um durch den schmalen Spalt spähen zu können.
"Ich frage dich nicht noch einmal", hörte ich Tom mit eiskalter Stimme sagen. "Wo ist er?"
Ich traute meinen eigenen Augen nicht, als ich Tom mit erhobenem Zauberstab vor dem auf dem Boden zusammen gesunkenen Rufus Selwyn stehen sah. Selwyns Gesicht verzerrte sich krampfhaft und ich bemerkte die Tränen, die ihm über die eingefallenen Wangen rannen.
"Ich weiß nicht v-von was du sprichst", beteuerte er schluchzend.
"Lügner. Ich weiß, dass du ihn mir bei meinem letzten Besuch gestohlen hast."
Einige Zeit sagte niemand von Beiden etwas. Ich stand da wie angewurzelt und hielt die Luft an, während ich im Verborgenen das Geschehen beobachtete. Was hatte er vor? Als Tom erneut den Zauberstab hob und auf Selwyn richtete, stieß dieser einen erstickten Schrei aus. Die Szenerie kam mir unheimlich bekannt vor.
"W-warte", flehte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er hörte abrupt auf sich leidend zu winden und sein Körper sank haltlos zitternd und zucken zurück auf den Steinboden.
"Gut. Ich h-habe ihn genommen."
"Was wolltest du damit tun?", fragte Tom schneidend.
"V-verkaufen. Ich brauchte das Geld."
"Hast du den Ring noch?"
Selwyn nickte.
"Wo ist er?"
Stille. Nun konnte man nicht mehr hören als das Wimmern des alten Mannes der kopfschüttelnd zu Boden sah.
"Gut", sagte Tom dann nach einiger Zeit und lachte dabei süffisant. "Wenn du es mir nicht verraten willst, werde ich wohl einen anderen Weg finden müssen."
"Was hast du vor?", keuchte Selwyn und gab sich keine Mühe mehr, seine Angst zu verbergen.
Doch seine Frage beantwortete sich von selbst, als Tom erneut den Zauberstab auf ihn richtete.
"Avad-"
Und plötzlich, hielt mich nichtsmehr auf meinem sicheren Platz auf der anderen Seite der Kellertür. Wie in Trance stürmte ich in den Raum, ohne zu wissen, was ich tat. Ich wusste nicht, wie ich es schaffte, Tom rechtzeitig den Zauberstab aus der Hand zu schlagen. Als ich mit aller Kraft gegen ihn prallte, schoss der Fluch aus seinem Zauberstab und sprengte einen tiefen Krater in den steinernen Boden. Die Wucht des gescheiterten Fluchs riss uns beide von den Füßen und ich prallte hart gegen die feuchte Mauer des Kellers. Mein Blick verschwamm und ich spürte etwas warmes an meiner pochenden Schläfe. Ich fuhr mir mit der Hand über den Mund, schmeckte Schmutz und Metall. Doch trotz allem richtete ich mich auf und mein Blick suchte verzweifelt nach Tom.
"Hör auf", rief ich völlig außer mir. "Hast du den Verstand verloren?"
Ich hörte Selwyn hinter mir aufseufzen, während mich Tom, auf dessen Wange sich ebenfalls ein tiefer Schnitt abzeichnete, erschrocken anstarrte.
"Was sollte das?" Wutentbrannt machte ich einen vorsichtigen Schritt in seine Richtung, doch im nächsten Moment verschwand er wortlos in einer Wolke aus Schutt und Staub. Vollkommen entsetzt starrte ich ihm hinterher, dann wandte ich mich an Selwyn.
"Alles in Ordnung bei Ihnen?" Selwyn nickte, sank jedoch augenblicklich wieder in sich zusammen, während er beschämt zu Boden sah. Er schien völlig verzweifelt.
"Von was für einem Ring hat er gesprochen?", fragte ich dann schnell. "Wo ist der Ring?"
Er griff mit einer laschen Bewegung an seine Hosentasche, woraufhin ich mich zu ihm hinunterbeugte und das Schmuckstück entgegennahm.
"Gib ihm das D-ding bloß wieder", murmelte er.
Ich warf einen Blick auf den goldenen Ring in meiner Hand. Er wirkte plump und alt. Darauf befand sich ein kleiner, schwarzer, eckiger Stein auf dem etwas eingraviert war, das ich als Wappen einordnete. Ohne zu zögern erhob ich mich, steckte den Ring in eine Innentasche meines Rocks und zog dann meinen Zauberstab, um ihn auf Selwyn zu richten:
"Obliviate", flüsterte ich mit trauriger Miene und stürmte dann eilens hinter Tom her.
Im Haus war allerdings keine Spur mehr von ihm und auch seine Jacke war von dem Gaderobenhaken im Flur verschwunden. Schnell warf ich mir meinen Mantel über, ließ meinen Zauberstab zurück in die Tasche gleiten und stürmte dann, ohne einen Blick zurück, aus dem Haus.


Zuletzt von Chaya + Zanto am Sa 4 Mai 2013 - 4:41 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMi 1 Mai 2013 - 9:35

und bevor ihr überhaupt was sagen könnt, gleich noch eins. Razz


Chapt. 32 - Rufus Selwyn III

Als ich die Tür von Selwyns Haus hinter mir zuschlug und die Straße hinunter eilte, schoss mir ein eisiger Windstoß entgegen. Ich zuckte zusammen, als sich die Kälte unter meinen Pullover schob und mir unwillkürlich einen Schauer entlockte. Doch ich hatte keine Zeit, mir den Mantel zuzuknöpfen. Schnell rannte und schlitterte ich die dunkle Straße hinunter. Meinen Blick schwenkte ich wie die Laterne eines verwirrrten Hinkepanks in jede erdenkliche Richtung, doch nirgendwo war auch nur eine Spur von Tom. Wenn ich ihn nicht mehr finden würde, wenn er einfach disappariert war, dann wäre ich allein in London gefangen. Sollte ich es dann jemals schaffen den Weg zurück nach Hogwarts zu finden, würde er am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie es war, die geballte Wut eines Anderen über sich ergehen zu lassen. Ich zog meinen Zauberstab erneut aus der Innentasche meines Mantels und ging dann blindlings in die entgegengesetzte Richtung, die, aus der wir heute Nachmittag gekommen waren.
Die Straßenlaternen die die Hauptstraße flankierten, schienen schummrig in der Dunkelheit und spendeten nur spärrliches Licht. Der Himmel war düster und wolkenverhangen - kein einziger Stern war zu sehen. Nach ungefähr fünfzig Metern kam ich an einer großen Parkanlage vorbei, die von unzähligen Nadelbäumen umsäumt wurde. Die Wege waren zwar von den Schneemassen befreit worden, doch die Glätte darunter war nach wie vor voller Tücke und ich musste mich anstrengen, einen vorsichtigen Gang beizubehalten. Ich wusste nicht wieso, doch ich hatte das Gefühl, hier genau richtig zu sein. Also lief ich ohne jeglichen Anhaltspunkt über die tiefschwarzen Wege, die an einigen frostigen Beeten vorbeiführten. Es hätte mir besser gefallen, wenn darin Blumen geblüht hätten, doch der Winter war erbarmungslos und eisig.
"Tom?", rief ich nach einiger Zeit in die Dunkelheit und hörte, wie meine Stimme durch die Ferne hallte.
Ich wusste, dass er mir, selbst wenn er mich hören konnte, nicht antworten würde, also lief ich ziellos weiter durch das sorgfältig angelegte Garten-Labyrinth. Immer näher schien ich dem Herzen des Parks zu kommen und als ich nach geschätzten fünf Minuten um eine kleine Ecke bog, entdeckte ich ihn tatsächlich. Tom - saß auf einer Bank und starrte mit leeren Augen in meine Richtung. Gut vier Meter über ihm brannte eine einzelne Laterne, die genauso verloren aussah, wie er selbst. Nach kurzem Zögern schritt ich behutsam auf ihn zu. Als ich näher kam blickte er nicht auf, sondern starrte weiterhin teilnahmslos geradeaus. Wie angewurzelt stand ich vor ihm und wusste nicht, ob ich gehen oder mich zu ihm setzen sollte. Ich entschied mich für Zweiteres und ließ mich neben Tom auf die Bank fallen. Seine Brust hob und senkte sich in einem beständigen Rhythmus, als ich nach seinem Blick suchte. Irgendwann erwiderte er ihn.
"Was wolltest du mit ihm machen?", fragte ich. Noch immer Schwang ein Hauch Zorn in meiner Stimme mit, doch zu meiner Verwunderung klang sie trotz allem absolut beherrscht, beinahe beruhigend. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er Selwyn töten wollte. Evelyn, dachte ich, du hast es doch selbst mitbekommen. Warum sitzt du noch hier? Lauf! Tom antwortete mir nicht, woraufhin ich beschloss ihm Zeit zu lassen. Schließlich griff ich in meine Rocktasche, und der schwere Goldring kam zum Vorschein. Ich legte ihn zögerlich in seine kühle Handfläche und sah, wie er seinen Kiefer kaum merklich anspannte, als er bemerkte, was ich ihm überreicht hatte. Doch dann schob er ihn wortlos zurück unter seine Jacke.
Ich wusste, dass er nicht reden wollte, also blieb ich schweigend neben ihm sitzen. Irgendwann begann es zu schneien. Sanft und leise rieselten dicke Flocken vom Himmel hinab. Genau zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, die Stille zwischen uns zu brechen. Ich schwang mich seitwärts auf die Bank und setzte mich, genau wie Tom, in den Schneidersitz. Nun blickten wir uns direkt in die Augen. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und setzte zu der Frage an, die mir seid ich Selwyn's Haus verlassen hatte, auf den Lippen brannte.
"Hast du schon einmal einen Menschen getötet?"
Wieder schwieg er, was für mich Antwort genug war. Aber das konnte nicht sein. Warum sollte Tom schon einmal gemordet haben? Und warum wollte er Selwyn wegen eines läppischen Ringes den Garaus machen? Das passte Vorne und Hinten nicht.
"Bedeutet er dir denn gar nichts mehr? Hast du all die schönen Momente von damals vergessen?", fragte ich dann.
Tom schüttelte verloren den Kopf. "Diebe verdienen weder Erinnerungen, noch Gefühle."
"Genauso wenig wie Mörder", entfuhr es mir dann. "Du hast es nichteinmal mehr verdient, dass man überhaupt mit dir redet. Geschweige denn dich unterstützt. Dich sollte man alleine im Regen stehen lassen." In mir tat sich in diesem Moment eine fremde Luke auf, aus der monatelang gestaute Sätze fielen. "Du wagst es, von Gefühlen zu sprechen? Du hast doch nichtmal welche. Weißt du eigentlich, was es für Qualen sind, diesen verdammten Cruciatus Fluch hilflos über sich ergehen lassen zu müssen? Nein, das weißt du nicht. Man sollte dir tausende davon auf den Hals hetzen, damit du einmal am eigenen Leib erfährst, wie das ist. Soetwas vergisst man nie. Vor allem dann, wenn diese Flüche von einem Menschen kommen, der dir eigentlich immer etwas bedeutet hat." Ich holte tief Luft, versuchte die Tränen zurückzuhalten die aus mir heraus zu brechen drohten. "Du erzählst mir, dass mich Laurent nur benutzen würde. Wie eine Marionette. Aber weißt du was? Das erzählst du nur, weil es dich offenbar nicht ganz und gar kalt lässt, dass nur er und nicht du die Fäden in der Hand hält! Was also verlangst du von mir? Vertrauen? Dann bemüh' dich doch mal darum. Setz' dich selbst in Gang und lass nicht die anderen die Arbeit erledigen!"
Nun da alles aus mir herausgesprudelt war wie aus einer verkehrt geöffneten Sektflasche, fühlte ich mich merkwürdig ausgelaugt und leer. Und Tom saß nur da und starrte mich mit großen Augen an. Ich spürte erneut Wut in mir hochkochen doch dann fiel mein Blick auf Tom's starres Gesicht und mein Zorn verebbte schnell wie er gekommen war. Sicherlich irrte ich mich, doch als ich die Augen in seinem hübschen Gesicht betrachtete, sah es tatsächlich so aus, als schimmerten sie matt im Schein der Laterne. Als stünde er kurz davor zu Weinen. Und dann, eine Träne. Meine Atmung setzte aus. Ich hatte ihn doch nicht etwa zum weinen gebracht? Ein Tom Riddle weinte nicht. Ich musste träumen - es war schlicht und einfach nicht möglich. Doch der ersten Träne folgte eine zweite, eine dritte, sie liefen über seine hohlen Wangen, tropften von der Spitze seiner Nase und verloren sich im Saum seines stahlgrauen Jacketts.
Ich blinzelte verloren und wusste nicht, ob ich etwas sagen sollte. Geschweige denn was ich sagen sollte. Doch darüber musste ich mir keine Gedanken machen, denn schon im nächsten Moment packte er mich am Arm, zog mich an sich heran und legte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Augenblicklich verkrampfte sich mein Oberkörper, als hätte ich gerade den Ganzkörperklammer-Fluch zu spüren bekommen, während meine Hände hilflos in der Luft an mir herunter hingen. Doch ich war nicht in der Lage nachzudenken, zu sehr schockierte mich das, was meine Worte soeben mit Tom Riddle angestellt hatten. Zwar kam noch immer kein Ton über seine Lippen, doch ich hatte sie gesehen, die Tränen. Nun konnte ich mir sicher sein, dass auch er Gefühle besaß.
Als ich die Kraft mich eigenständig zu bewegen wieder fand, legte eine meiner Hände behutsam unter der Jacke auf seiner Hüfte ab, während sich die andere beinahe automatisch auf seinem Oberschenkel niederließ. Eigentlich hatte er dies nicht verdient. Ich sollte ihn allein lassen, ihn hier sitzen lassen, doch ich konnte es nicht. Ich konnte mich nicht von ihm losreißen.
"Warum ...warum bist du so?", murmelte ich dann nach einigen Minuten. Natürlich konnte er mir darauf keine Antwort geben. Ich nutzte die Gunst der Stunde, um zu realisieren, was am heutigen Tage alles geschehen war. Wie einen Film spielte ich vor meinem Inneren Auge noch einmal die Erlebnisse des heutigen Tages durch; Tom hatte mich also nur mitgenommen, weil ihm Selwyn nach seinem Diebstahl vermutlich nicht noch einmal freiwillig die Tür geöffnet hätte und er hatte höchstwahrscheinlich die feste Absicht gehabt, ihn zu töten. Er wollte töten. Er hatte es bereits getan. In diesem Moment lag ein Mörder in meinen Armen, den ich für seine Taten beinahe noch beglückwünscht hätte. Tausende von Fragen brannten mir auf der Zunge: Wollte er mich jemals töten? Wen hatte er getötet? Und warum? Ohne das alles zu wissen, gab ich mir die Schuld für seine Taten. Ich hätte ihn nie alleine lassen dürfen.
Trotz allen Geschehnissen des heutigen Tages brachte ich in diesem Moment einen allerletzten Satz hervor:
"Warum bin ich hier?"
Nun rührte sich Tom. Ich spürte, wie er seinen Kopf auf meine Schulter legte und mich von der Seite aus beobachtete. Unsicher schielte ich ihm entgegen.
"Du bist hier, weil ein Herz nie vergisst."
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptySo 5 Mai 2013 - 7:47

wisst ihr wie ich mich fühle? Wie die Sekretärin aus "einfach zu haben" - wenn ihr den Film nicht kennen solltet, seht ihn euch an, ehrlich!

Chapt. 33 - Rufus Selwyn IV

Ich fühlte mich merkwürdig allein, obwohl er schweigend in meinen Armen lag. Er. Ein Mörder. Während ich die Augen schloss und begann, Mitleid für ihn zu empfinden, blieb er stumm. Es war ein Mitleid, von dem ich niemals dachte es zu fühlen, Mitleid für ihn, denjenigen, dessen gesammelter Gefühlsreichtum nicht einmal einen Eierbecher füllte und dem das Befinden seiner Mitmenschen absolut gleichgültig war. Denjenigen, der über jegliche Anzeichen von Schwäche lachte. Nach einer Zeit jedoch löste er sich wieder von mir und blickte mir direkt in die Augen. Sein Gesicht war nun wieder vollkommen kalt und regungslos.
"Wir sollten zurück", sagte er dann trocken und rutschte behände von der Parkbank.
Dieser Umschwung passte nun genauso wenig wie sein plötzlicher Gefühlsausbruch. Waren die Tränen von vorhin vielleicht letzten Endes doch nur gespielt gewesen? Nein, das konnte nicht sein. Vermutlich versuchte er wie des öfteren, eine für ihn unangenehme Situation zu überspielen. Doch allmählich begannen mir seine Stimmungsschwankungen gehörig auf den Senkel zu gehen. Was bildete er sich ein? Sollte ich mich seinen Launen etwa beugen? Hatte er überhaupt keine Angst, dass ich anderen von seinem wahren Wesen erzählen könnte? Ich beobachtete Tom, der nun geradewegs über einen schmalen Weg zurück zur Hauptstraße schritt. Kerzengerade saß ich dort auf der Bank und sah ihm fassungslos hinterher. Als er sich zu mir umdrehte, warf das Licht erneut tiefe Schatten auf sein schmales Gesicht.
"Was ist? Kommst du nun oder möchtest du hier übernachten?", rief er. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
Daraufhin erhob ich mich, wenn auch widerwillig, von meinem Platz und folgte ihm im Schnellschritt, was, wenn man genauer darüber nachdachte, keine besonders gute Idee gewesen war. Mit einem Mal verlor ich den Halt und kippte vornübergegen. In meinem verzweifelten Versuch, das Gleichgewicht zu bewahren, packte ich Tom am Arm, der, durch den harten Aufprall, ebenfalls zu Boden ging. Als ich meine, in jäher Verzweiflung zusammengekniffenen Augen erneut öffnete, merkte ich dass ich geradewegs auf Tom Riddle gelandet war. Meiner Meinung nach ein Rekord, an Peinlichkeiten, die nur mir hätten passieren können. Beschämt ließ ich mein Gesicht neben ihm in den Schnee sinken. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr meine Beine schmerzten und der Druck in meinem Kopf schwoll ebenfalls bedrohlich schnell an.
Ich hatte mich an Tom’s Schultern festgeklammert und sah ihm, als ich mich letztendlich wieder aufrichtete, direkt in die dunklen Augen. Ich konnte ich nicht mehr viel erkennen, dafür war es zu spät am Abend, doch selbst in der Dunkelheit war dieses Bild gestochen scharf. Tom seufzte und drückte mich dann entschieden von sich, um sich zumindest teilweise aufrichten zu können. Nun saß ich auf seinem Oberschenkel und blickte in sein kühles Gesicht, während er sich den Schnee von seinem stahlgrauen Jackett klopfte. Schon im nächsten Moment machte er Anstalten mir auf die Beine zu helfen. Doch ich wollte nicht aufstehen, wollte hier sitzen bleiben, von mir aus die ganze Nacht. Tom war wie immer umgeben von einer Wolke aus Vanille und Zimt, sodass es mir wie so oft den Verstand vernebelte und ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
"W-warte", sagte ich schnell und löste mich aus seinem Griff.
"Hast du dich verletzt?", fragte er gespielt besorgt und klopfte nun auch mir den Schnee vom Rücken, als ich flüchtig den Kopf schüttelte.
Ich wusste in diesem Moment genau, was ich wollte. Teufel und Engel in mir lieferten sich einen Kampf auf Leben und Tod. Aber weshalb nachdenken? Stand ich im Bezug darauf nicht ohnehin schon sicher mit einem Fuß im Grab? Die Versuchung war einfach zu groß als er mit einem Mal begann, mich mit seinem geheimnisvollen Lächeln zu mustern. Ich hatte das Gefühl, dass er genau wusste, was ich in diesem Moment dachte.
Und dann, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, tat ich es einfach. Ich legte meine Hände auf seine erhitzten Wangen und drückte ihn mit der Passion meines darauffolgenden Kusses zurück in den Schnee. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren woher ich die neugewonnene Sicherheit meines Handelns nahm und es verstrichen nur wenige Sekunden, in denen sich unsere Lippen berührten, denn schon im nächsten Moment wurde mir schlagartig bewusst, was ich da überhaupt tat. Ich riss mich so ruckartig von ihm los, das einer meiner Fingernägel unsanft von Tom’s ebener Haut glitt und einen leicht ovalen Kratzer hinterließ. Ich setzte mich auf. Mein peinlich berührter Blick fiel auf Tom, der zufrieden grinsend im Schnee lag und mich beobachtete.
"W-wir sollten wirklich gehen", stotterte ich und wollte auch sogleich aufspringen, doch er kam mir zuvor.
Etwas zu harsch griff er nach meinem Oberarm und flüsterte dann mit eindringlicher, doch noch immer ruhiger Stimme:
"Was denn, das war schon alles? Habe ich nicht ein bisschen mehr verdient?"
Und sofort zog er mich wieder zu sich herunter und legte seine Lippen langsam auf meine. Unwillkürlich verkrampfte ich mich in unserer Umarmung. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Als er den Mund öffnete, schlug mir sein heißer Atem gegen das Kinn. Er machte sich keine Mühe, in irgendeiner Weise zärtlich zu sein. Es war absolut unmöglich, sich aus seinem Griff zu befreien und um ehrlich zu sein, wollte ich das auch gar nicht mehr.
Mein Herzschlag beschleunigte sich diesmal nicht, sondern setzte gänzlich aus, als mich Tom entschlossen von sich schob und sich stattdessen selbst über mich beugte. Es war noch besser, als ich es mir hätte vorstellen können.
Ich zuckte leicht zusammen, als unsere Lippen erneut aufeinander trafen. Es übertraf schlichtweg alles, was man von einem Kuss mit Tom Riddle erwartet hätte. Im Vergleich zu Rosier war das, was er tat, pure Leidenschaft.
Einen Moment, Rosier? Und der Fehler meines Handelns wurde mir so schnell bewusst, dass mir übel wurde. Tom würde ihm, das stand außer Frage, sicherlich davon erzählen. Im selben Moment, indem er eine seiner kühlen Hände um meine Hüfte legte, fasste ich den endgültigen Entschluss, einem Streit mit Rosier bestmöglich aus dem Weg zu gehen.
"Tom", hauchte ich vorsichtig, aber überzeugend. "Hör auf."
Doch zu meiner größten Verwunderung, gehorchte er, löste sich von mir und lächelte zufrieden.
Das Letzte, was ich an diesem Abend spürte war, dass mir Tom etwas Spitzes auf die Brust drückte und atemlos Obliviate flüsterte.
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Laurent
Fisch-Liebhaber
Laurent


Männlich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 0:53

Ich will nur sagen das ich deine FF LIIIIIIIIIIIIIIIIIIEBE ! Nein ehrlich . Du machst das klasse und Rosier ist mein Lieblingschar (Platz 2 Eve). Wenn du aufhörst das Zeug zu schreiben mach ich dich kaputt und hetze den Kartoffel Typen auf dich !
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Kasumi
Azizas Mode
Kasumi


Weiblich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 4:10

Ich finde du schreibst echt spannende Geschichten. Etwas schade finde ich dass rosier nicht mehr so vorkommt ;/ - was zwischen eve & Tom so passiert ist iwie auch voll cool (: besonders wo er "abgehauen" ist..das fand ich gut..und dann auch am Schluss die Kuss Szene zwischen den beiden! :B

joa..also wenn rosier vlt bald wieder öfters vorkommt waere das cool...und von eve's beste Freundin (weiss grad nicht mehr ihr Name).. Die koennte auch mal wieder vorkommen..iwie war die auch voll cool! (:
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Laurent
Fisch-Liebhaber
Laurent


Männlich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 4:39

Kasumi schrieb:
Ich finde du schreibst echt spannende Geschichten. Etwas schade finde ich dass rosier nicht mehr so vorkommt ;/ - was zwischen eve & Tom so passiert ist iwie auch voll cool (: besonders wo er "abgehauen" ist..das fand ich gut..und dann auch am Schluss die Kuss Szene zwischen den beiden! :B

joa..also wenn rosier vlt bald wieder öfters vorkommt waere das cool...und von eve's beste Freundin (weiss grad nicht mehr ihr Name).. Die koennte auch mal wieder vorkommen..iwie war die auch voll cool! (:

Kasumi das versteh ich ^^ aber das ist ja halt ein spezieller Teil wo nur die vorkommen. Das ist ja ausserhalb von Hogwarts und in Hogwarts sind ja Rose und Rosier . Warts einfach ab dann kommt bestimmt wieder was von denen ^^
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Crenyno
Bowsers Helfer
Crenyno


Männlich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 7:52

Die neuen Kapitel gefallen mir auch sehr gut, wenn nicht sogar noch besser.
Die Pause hat zum Glück nicht deine Qualität beeinflusst, zumindest nicht im schlechten Sinn. Nur der Cliffhanger passt mir nicht. xD

Die Rufus Selwyn-Kapitel haben mir von der Atmosphäre her sehr gefallen und ich freue mich auf die Rückkehr der beiden nach Hogwarts. Vor allem, weil ich wissen will, wie Tom sich seinen Obliviate-Zauber zu Nutze macht... wenn überhaupt. Aber hey, es ist Tom. ¬¬ Natürlich tut er das.
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 8:10

Mega vielen Dank für den Kommentar! Hat mich sehr gefreut sowas positives mal wieder von dir zu hören, wo du doch in den Kapiteln davor mein härtester Kritiker warst ;)
Uuund natürlich auch danke an Kasumi und Beckerstar - vor allem an Beckerstar, weil er neu zu uns gestossen ist und jetzt schon alles aufgeholt hat. Respekt! c:
Wie versprochen bekommt ihr dann jetzt neuen Stoff, back at hogwarts-school!

Chapt. 34 - Katzenjammer

Platsch. Etwas hartes und nasses holte mich aus meiner Schockstarre, unsanft zurück in die Realität. Ich blinzelte und schüttelte verdutzt den Kopf. Als ich mich an das Licht gewöhnt und meine Augen letztendlich vollständig geöffnet hatte, blickte ich in die besorgten Gesichter von Elizabeth und Rose, die über mich gebeugt vor dem Bett standen, das ich nun als mein eigenes erkannte.
"Herrgott nochmal", begrüßte mich Elizabeth und atmete erleichtert auf.
"Musst du uns so einen Schrecken einjagen?"
Rose wedelte unheilbringend mit dem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. In ihrer anderen Hand hielt sie einen leeren Wasserkrug.
Erst jetzt realisierte ich, dass ich inmitten einer großen Pfütze saß. Schnell sprang ich auf, woraufhin mich ein erneuter Schwindelanfall ereilte und ich mich an Rose klammern musste, um nicht vornüber zu fallen. "Was sollte das?", zischte ich angespannt.
"Du warst vollkommen weggetreten", antwortete sie und setzte eine nicht ganz überzeugende Mitleidsmiene auf. "Du hast sicherlich zwanzig Minuten mit offenen Augen in deinem Bett gelegen und an die Decke gestarrt. Ohne zu reden, ohne dich zu bewegen, echt gruselig." Sie betrachtete mich. "Geht es dir gut?"
Langsam ließ ich von meiner Freundin ab und warf ihr einen ausweichenden Blick zu. Dann stapfte ich quer durch den Schlafsaal, griff abwesend nach einem Stapel Kleidung auf meinem Nachttisch und schleifte sie hinter mir her über den schmalen Flur hinaus ins Badezimmer. Dort pfefferte ich den Stoffballen in eine Ecke und schloss die Tür hinter mir.
Müde und niedergeschlagen lehnte ich mich von innen gegen die Tür und dachte angestrengt nach.
In meinem Kopf herrschte absolutes Durcheinander. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie ich dieses Gefühlschaos wieder ordnen sollte. Langsam begann ich den letzten Tag Revue passieren zu lassen. Gestern, es muss wohl gegen Nachmittag gewesen sein, bin ich also zusammen mit Tom Riddle nach London appariert, um dort Rufus Selwyn zu besuchen. Wir waren auch dort gewesen, ich erinnerte mich, wie mein , im wahrsten Sinne des Wortes, alter Verteidigungs-Lehrer uns in sein geräumiges, kerzenerleuchtetes Wohnzimmer geleitete und dann... Dunkelheit. Eine verschneite Parkanlage. Ich. Tom. Stille.
Meine Augen weiteten sich, doch schon im nächsten Moment begann ich zu lachen. Haarsträubende Tagträume waren schon immer eine Schwäche von mir gewesen. Schnell schlüpfte ich in meine Kleider, strich mit einer Bürste einige Male durch mein zerzaustes Haar und verließ mit einem letzten, prüfenden Blick zurück in den Spiegel, das Zimmer.

Nachdem ich den gesamten Vormittag Seite an Seite mit Rose das alte Ledersofa im Gemeinschaftsraum gehütet hatte, holte mich schlussendlich doch das Gefühl von Hunger ein. Also beschlossen wir den Rest des Tages unten in der großen Halle zu verbringen. Zum einen war das Essen von dort aus viel bequemer zu erreichen, zum anderen standen die Chancen gut, auf Rosier zu treffen. Ich wollte ihn einfach wieder sehen, denn es kam mir vor, als wären seit unserem letzten Treffen Jahre vergangen.
"Was ist, kommst du nun, oder nicht?", fragte Rose als ich meinen Blick durch die Halle schweifen ließ.
"Ich komme nach", entgegnete ich ungedultig und entdeckte Rosier im selben Moment. Er saß auf dem Fensterbrett eines großen Bogenfensters nahe des Slytherin Tisches zwischen Nott, Lestrange und Avery und war soeben damit fertig geworden, seinen Teller mit Bratkartoffeln zu beladen. Ohne zu Zögern schritt ich zu ihm hinüber. Als er mich bemerkte stellte er das Kauen ein, schluckte, lächelte und streckte mir einen Arm entgegen, um mich zu sich hinüber zu ziehen.
"Morgen", sagte er heiter, während Lestrange ein Stück zur Seite rutschte, um mir Platz zu machen. Als er mir einen Kuss auf die Wange gab bemerkte ich, wie sich die anderen düstere Blicke zuwarfen. Ich wusste nicht warum, doch fühlte ich mich prompt unwohl.
"Morgen", murmelte ich zähneknirschend.
"Ahh." Nott schlug unheilsschwanger die Hände über dem Kopf zusammen. "Typische Anzeichen für's Langschläfer-Syndrom."
Ich sah ihn irritiert an, wandte mich dann aber wieder an Rosier: "Können wir reden? Nachher?"
"Na klar", antwortete er und lächelte warm, jedoch mit einem Anflug von Missbehagen in der Stimme. "Willst du etwas Essen?"
Ich nickte. Doch als mir klar wurde, dass er dafür den Platz am Fenster verlassen musste, hätte ich es am liebsten wieder rückgängig gemacht. Rosier stand auf, noch bevor ich ihn daran hindern konnte und ließ mich alleine zurück. Und nun war sie beinahe greifbar: Die Ruhe vor dem Sturm.
"Und", setzte einer von ihnen wie erwartet an. "Immer noch so verliebt wie am ersten Tag?"
Unwillkürlich wich ich dem Blick von Avery aus, der mich, wie die anderen auch, nicht einen Moment aus den Augen ließ. Warum um Himmels Willen fragten sie mich soetwas? Sie kannten mich doch kaum. Ohne wirklich zu bemerken, wie schnell die Zeit beim nachdenken verging, kam mit Lestrange bereits der nächste Spruch. "Schweigen ist bekanntlich Gold", sagte er mit verschwörerischen Tonfall und wandte sich dann wieder an seinen Freund: "Soll ja aufregend gewesen sein."
Was bei Merlin’s türkisblauer Teekanne redeten sie denn da?
Gerade wollte ich etwas erwidern, da streifte mein Blick die großen Flügeltüren der Halle und wie auf ein Stichwort sah ich Tom den Raum betreten, der ohne große Umschweife direkt auf den freien Platz neben Lestrange zusteuerte. Mit einem Mal verstummte sogar Nott. Wie vor den Kopf gestoßen senkten sie eben diese und wandten sich erneut ihrem Essen zu. Als sich Tom neben seinem Hausgenossen niederließ, saß er mir direkt gegenüber.
Sofort nahm ich alles wieder zurück. Die Stille, die jetzt eintrat war noch um einiges drückender als das Schweigen zuvor. Es dauerte seine Zeit bis die anderen ihre Gespräche wieder aufgriffen. Währenddessen hielt ich verzweifelt Ausschau nach Rosier, der vom Erdboden verschluckt worden sein musste.
"Nein, dass kannst du sie nicht fragen", murmelte Lestrange dann und schielte auffällig unauffällig zu mir herüber.
"Was?", entfuhr es mir.
Doch Nott schüttelte den Kopf. "Das kann sie überhaupt nicht beurteilen. Sie hat doch erst einen einzigen Jungen geküsst.", schnaubte er und wandte sich grinsend seinem Spiegelei zu.
Ein zartes Rosa legte sich auf meine Wangen. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie dieses Gespräch einstudiert haben mussten. Ich sah wie Lestrange vielversprechend die Augenbrauen hochzog und zu Tom hinüber sah, der während er mit der Gabel ein Salatblatt aufspießte stumm in sich hineingrinste. Und dann sah ich ihn, einen kleinen Kratzer auf seiner Wange, den ich ihm letzte Nacht im Traum zugefügt hatte. Traum, oder nicht? Es konnte unmöglich wahr gewesen sein. Hatte ich vielleicht zuviel Feuerwhisky getrunken und hatte nun Halluzinationen? Aber, ich trank überhaupt keinen Alkohol. Warum wussten sie davon? Wobei, letzteres war mir im Grunde genommen zu diesem Zeitpunkt recht gleichgültig. Die eigentliche Frage war: Wusste Rosier davon? Und wenn nicht, wie lange würden sie noch warten ihm davon zu erzähken?
"Ja", brachte ich dann gereitzt hervor. "Wenigstens habe überhaupt schonmal jemanden geküsst, was man von euch schließlich nicht grade behaupten könnte."
Plötzlich sahen mich alle mit großen Augen an, das gesamte Augenmerk der Umstehenden schien auf mich gerichtet zu sein. Nott klappte die Kinnlade herunter.
"Gut'n gekonztert", brabbelte Lestrange mit vollem Mund und hob die Daumen.
"Endlich." Rosier ließ sich neben mich auf den Fenstersims fallen und schob einen kleinen Teller zu mir herüber. Als er Tom bemerkte, verfinsterte sich seine Miene beinahe unmerklich.
Ich nickte ihm dankend zu und begann hastig zu essen. Rosier machte sich nun ebenfalls wieder daran, seine Kartoffeln zu essen, hielt jedoch aprupt inne und musterte Tom eindringlich.
"Was hast du da gemacht?", fragte er ihn beiläufig und deutete mit seiner Gabel auf den ovalen Schnitt in seiner Wange.
Tom begann zu lächeln. Herablassender als je zuvor.
"Begegnung mit einer Katze", erwiderte er spöttisch und sah mir plötzlich direkt in die Augen. "Einer ziemlich Wilden, um genau zu sein.", fügte er hinzu und seine Lippen kräuselten sich.
Während Rosier unbeeindruckt auf sein Essen hinunter blickte, unterdrückten die anderen mehr oder weniger erfolgreich ihr Gelächter. Mein Gesicht musste in diesem Moment nicht rot gewesen sein, sondern bereits zu leuchten begonnen haben.

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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 9:41

Chapt. 35 - Game over

Am liebsten hätte ich mich nach dem Mittagessen direkt auf Tom gestürzt und ihm sein selbstgefälliges Grinsen ausgetrieben. Doch das konnte ich nicht, noch nicht, zumindest nicht vor Rosier. Doch noch viel beunruhigender als das war die Tatsache, dass ich mir nun vollkommen sicher sein konnte, ihn geküsst zu haben. Tom Riddle. Ich versuchte diesen Gedanken jedoch schnellstmöglich zu verdrängen, da allein die Vorstellung mir erneutes Unbehagen und Schwindel bescherte. Ganz so, als wäre ich gezwungen diesen einen Moment immer und immer wieder von Neuem zu durchleben.
Erstens hatte sich das letzte Fünkchen Stolz in mir augenblicklich und bis in alle Ewigkeit verabschiedet und Zweitens war Rosier nicht nur mein bester, sondern mittlerweile auch mein fester Freund, und daran sollte sich nach wie vor nichts ändern. Doch wohin ich auch ging und was ich auch tat, Tom’s rehbraune Augen verfolgten mich in meinen Gedanken und hefteten sich unumgänglich an jede einzelne Erinnerung.
Später am Nachmittag dann, fasste ich ihn, den entscheidenden Entschluss; ich musste ihm zuvor kommen, ich musste Tom Riddle ein für alle mal den Wind aus den Segeln nehmen. Denn bis Tom die Situation für seine Zwecke missbrauchen würde, war es nur noch eine Frage der Zeit. Mein Vorhaben stand fest, ich musste Laurent Rosier davon erzählen. Nur wie? Ich sah schon kommen, dass es auf die selbe Weise ausartete wie die Begegnung mit den Slytherins beim Mittagessen, worin mich meine Gedächtnislücken des vorherigen Tages obendrein bestätigten. Ich konnte für Tom nur hoffen, dass er keinen weiteren derartigen Auftritt geplant hatte.

Gänzlich angespannt saß ich auf der engen Holzbank neben Rose und lauschte den Anekdoten über Werwölfe von Professor Merrythought. Verteidigung gegen die Dunklen Künste konnte dieses Jahr nur schlimmer werden. Es war ein Wunder, dass ich meine Noten halten konnte, doch was würde ich tun, wenn nichtmal mehr das Lernen dazu in der Lage war, meine Gedanken zu kontrollieren? Ganz und gar abwegig war diese Vorstellung nicht. Als ich Rosier heute Nachmittag in der Bibliothek gesehen und mir nicht ein einziges Wort über die Lippen gekommen war, hatte ich mich für eine halbe Stunde in der Toilette versteckt, um über mich und die Geschehnisse der vergangenen Tage nachzudenken. Je mehr ich darüber nachdachte Rosier die Wahrheit zu erzählen, desto größer Wuchs meine Angst einen wichtigen, neugewonnenen Teil meines Lebens schon jetzt für immer zu verliren. Ich wollte ihn nicht verletzen, doch ich musste es ihm sagen. Vermutlich würde es ihn am stärksten treffen, wenn er es von Tom selbst erfahren müsse. Doch letzendlich halfen keine Überlegungen, nun musste ich durch, schließlich hatte ich mir all das selbst zuzuschreiben.

"Du wolltest mich sprechen?", fragte Rosier und schwang sich gewandt neben mich auf den Treppenabsatz.
Ich nickte. Eigentlich wollte ich das schon heute morgen, doch damals war ich noch immer zuversichtlich, alles würde sich alsbald als wahnwitziger Albtraum entpuppen. Ich warf einen kurzen, unsicheren Blick durch den langen Korridor. Er war menschenleer. Sein Gesicht wurde mit einem Mal ernst, als er das meine bemerkte.
"Habe ich irgendetwas falsch gemacht?"
Wie so oft schob er nur sich die Schuld in die Schuhe, ohne meine Absichten weiter zu hinterfragen. Ich verzichtete darauf, nach seiner Hand zu greifen und sah ihm stattdessen schweigend in die smaragdgrünen Augen. Jetzt gab es kein Zurück mehr, ich war gefangen und konnte nicht fort, nun musste ich sie ihm sagen, die Wahrheit. Und zu meiner größten Verwunderung, klappte es auch sofort
"Ich habe ihn geküsst", murmelte ich und vermied jeglichen Augenkontakt.
Rosier sah mich irritiert an. "Wen hast du geküsst? Ich verstehe nicht ganz..."
Ich konnte nicht. Ich konnte es ihm einfach nicht sagen, doch ich musste. Er wirkte mit einem Mal so verletzlich und unsicher.
"Wen du geküsst hast, habe ich gefragt?", wiederholte er, nun mit einem leichten Nachdruck in der sonst so sanften Stimme. Unwillkürlich zuckte ich zusammen.
"Tom."
Stille. Zuerst dachte ich, ich hätte Rosier versteinert, doch wie ich rasch bemerkte, war er ganz und gar darauf konzentriert, seine Gesichtszüge nicht entgleiten zu lassen. Dann lachte er mit einem Mal laut auf und fuhr sich mit einer Hand unwirsch über das plötzlich leichenblasse Gesicht.
"Das ist nicht dein Ernst", sagte er grinsend. "Haben wir schon April?"
"Ich mache keine Scherze und das solltest du mittlerweile wissen."
Ungläubig schüttelte er den Kopf und sprang so rasch wieder auf die Beine, dass ich erneut zusammen zuckte. "Ich glaub es nicht. Ist das diese Angst, von der du immer geredet hast?", begann er hitzig und seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
Ich antwortete ihm nicht. Dazu hatte ich kein Recht.
"Wann?", fragte er dann diplomatisch und fing meinen Blick ab.
"Gestern."
Daraufhin schwieg er erneut und es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen. Rosier hatte das alles nicht verdient und das wusste ich. Er war ein guter Mensch, er hätte alles für mich getan. In diesem Moment fragte ich mich zum ersten mal wirklich und wahrhaftig, warum ich mein gewonnenes Glück mit doppeltem Einsatz zurück aufs Spiel gesetzt hatte.
"Wahrscheinlich bin ich für dich nur ein Lückenbüßer, genau so, wie Tom es gesagt hat. Denn Tom hat immer recht. Tom bekommt alles, was er will", heischte er und die Lautstärke schwoll an und ließ nichts Gutes verheißen. Seine Worte trafen mich stärker als jeder Fluch, denn so kannte ich ihn nicht.
"Meine Güte, wie naiv bist du, Evelyn? Glaubst du tatsächlich, dass du ihm etwas bedeutest?"
"D-das habe ich nie gesa-"
"Warum sonst würdest du ihn küssen?", unterbrach er mich aufgebracht und schüttelte den Kopf.
"Wieso fällst du auf seine Masche rein? Mach doch einmal deine Augen auf. Du bedeutest ihm nichts. Du bist ein Nichts für ihn. Er würde alles andere dir vorziehen. Und das sage ich sicherlich nicht, um dich zu verletzen, sondern um dir klar zu machen, wie er damals über dich geredet hat und es heute noch tut."
Ich sah zu ihm auf, mit großen, glasigen Augen und brachte es nicht über mich, auch nur ein Wort zu sagen. Rosier war außer sich.
"D-das glaube ich dir n-", stammelte ich den Tränen nahe.
"Natürlich nicht." Er hob geschlagen die Hände.
"Was bin ich schon im Vergleich zu Tom Riddle? Von mir aus; lauf in dein Verderben. Wahrscheinlich macht es sogar Spaß ein Teil seines Spiels zu sein."
"Du bist doch nicht besser", entfuhr es mir dann, worauf er kurz inne hielt.
"Ich habe gewusst wann es Zeit ist aufzuhören. Du jedoch treibst es schon lange zu weit. Warum genau bist du nochmal in Ravenclaw?"
"Aber-"
"Ich habe mich wohl in dir getäuscht."
Und mit diesen Worten eilte er an mir vorbei, im Schnellschritt den Korridor hinunter.
"D-du kannst mich doch hier nicht a-alleine lassen!", rief ich ihm hysterisch nach und spürte nun die Tränen, die salzig und stumm über meine Wangen rannen. Ich versuchte mich wieder zu fassen, versuchte Rosier’s letzte Worte zu verarbeiten und sank dann vollkommen hilflos zurück auf die Marmortreppe. Mir wurde bewusst, dass ich soeben den einzigen Menschen verloren hatte, in dessen Nähe ich mich vollkommen geborgen und sicher gefühlt hatte. Den Menschen, der mich hatte vergessen lassen und der mich glücklicher gemacht hatte, als je jemand anders zuvor. Rosier hatte Recht. Ich war dumm, ich war naiv. Ich war ein Nichts. Ich hatte alles verloren. Hatte das Spiel verloren.
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Crenyno
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMo 6 Mai 2013 - 9:50

Zuerst einmal bin ich froh, dass es wieder konstant weitergeht. Super. :3

Ja... das Kapitel war... anders. Aber gut. Ich hätte nicht gedacht, dass Eve den Mut fasst, es Laurent zu sagen, aber mit seiner Reaktion hab ich genau so wenig gerechnet. Kann aber auch nur an mir liegen. o.o

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht. :>
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Laurent
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDi 7 Mai 2013 - 1:14

Ich habs heute wieder im Bus gelesen und ich liebe es ! Ausserdem danke ^^ für das oben. Wirklich klasse. Ich will unbedingt wissen wies mit Rosier und Eve weiter geht *_*
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Kasumi
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDi 7 Mai 2013 - 5:13

Waaah..mal wieder echt toll (:
das Gespräch zwischen Rosier und Eve war voll spannend!

weiter sooo! *-*
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDi 7 Mai 2013 - 10:47

Vielen vielen Dank nochmal für die lieben Kommentare. Freut mich dass es euch gefällt.

Chapt. 36 - Kräuterkunde

Die nächsten zwei Wochen ließ ich ausgesprochen gelassen über mich ergehen. Natürlich plagten mich noch immer Schuldgefühle was Laurent betraf und ich machte mir viele Gedanken über das, was Tom angeblich mich betreffend gesagt haben sollte. Doch merkwürdigerweise wurde ich das Gefühl nicht los, nun vollkommen sicher zu sein. So, als würde jemand ununterbrochen auf mich aufpassen, Wache halten, dass mir nichts zustieß; und ich wusste auch genau woher diese neugewonnene Gewissheit stammte. Laurent Rosier, ließ mich kaum einen Moment aus den Augen. Zumindest unter der Woche. Überall wo ich war so schien es, tauchte auch er auf. Ob er sich im Unterricht nun hinter mich setzte, bei den Mahlzeiten ständig zu mir herübersah oder zufällig zur selben Zeit wie ich in der Bibliothek war - er war immer da. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass er mich schützen wollte. Vor mir selbst und vor Tom. In den letzten vierzehn Tagen hatte Tom zwar kein einziges Wort mehr mit mir geredet, was ich wahrscheinlich der ständigen Begleitung Rose' zu verdanken hatte, die mich, nachdem sie von der Trennung zwischen mir und Laurent erfahren hatte, ebenfalls nicht aus den Augen gelassen hatte. Ich weiß, dass ich auch das nicht verdient hatte, doch ich versuchte die Tage so gut es ging zu bewältigen. Mit Rosier zu sprechen war, trotz seiner ständigen Nähe, unmöglich. Es war ein Teufelskreis. Wollte ich mich zu ihm setzen, fingen mich entweder Lestrange oder Dolohow ab. Wollte ich ihn fragen, ob wir gemeinsam an einem Projekt für den Unterricht arbeiten wollten, griff sich Nott meinen Arm und bei den Mahlzeiten war meist Mulciber zur Stelle. Vielleicht klang es merkwürdig, wenn ich sagte, dass ich langsam anfing diese Jungen zu mögen und doch, ich fand heraus, dass sie sogar in der Lage waren vernünftige Gespräche zu führen und einige von ihnen einen bewundernswerten Humor hatten. Was auch immer sie bezwecken wollten: Sie lenkten mich von dem ab, was mich traurig machte. Ob dies gut oder schlecht war, musste ich erst noch herausfinden. Sollte sie Tom auf mich angesetzt haben, um mich von Rosier und ihm selbst fernzuhalten, dann war mir das in diesem Moment nur recht, denn ich konnte sogar ihn bei den Gesprächen mit seinen Freunden vergessen, sowie seine Ignoranz, Kälte und Hinterhältigkeit.

Es war bereits Donnerstag als unser Kräuterkunde-Lehrer, Professor Beery, uns zum ersten mal in diesem Jahr an den Rand des verbotenen Waldes schleppte. Was mich unter anderen Wetterbedingungen wahrscheinlich gefreut hätte. Doch heute regnete es in Strömen und es sah ganz danach aus, dass es tatsächlich noch einige Wochen so weitergehen würde. Bis auf ein paar vereinzelte, weiße Tupfer in der Landschaft war der Schnee bereits getaut und erste Frühblüher bahnten sich den Weg gen Himmel. Auf dem Weg über das Gelände stolperte ich mehrmals über Schneeglöckchen und frisch, aufspriessende Gräser. Ich hatte mir meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und beobachtete Rosier, der sich gemeinsam mit Avery einige Meter vor einen Weg hinunter zum Wald bahnte. Zu meiner Rechten hörte ich Rose wiederholt fluchen und zu meiner Linken tänzelte Nott bedacht über die Pfützen zu unseren Füßen. Rose war begeistert von meinen neuen Freunden, wie sie sie nannte und während sie so vor sich hinplapperte setzte ich mir den festen Entschluss, heute einen weiteren Versuch zu wagen, mit Laurent zu sprechen. Ich hatte zwar keine Ahnung ob er mit mir sprechen wollte, doch ich musste es zumindest versuchen. Mir würde schon eine gute Ausrede einfallen, die anderen abzuwimmeln.
"Das riecht ja widerwärtig." Entsetzt fächerte sich Rose Luft zu, nachdem sie an einer knollenartigen Pflanze geschnuppert und angewidert das Gesicht verzogen hatte. Ich lachte, woraufhin sie mir unsanft mit den Ellenbogen in die Rippen stieß.
"Vorsicht", mahnte Nott und zog mich am Ärmel ein wenig zu sich, um Abstand zwischen meine Freundin und mich zu bringen. Sie warf ihm einen verdutzten Blick zu, zuckte dann jedoch gleichgültig mit den Schultern und wandte sich wieder an Beery.
Der Professor, der ungefähr zehn Meter entfernt stand, winkte uns zu sich heran. Es dauerte nicht lange, da standen wir alle im Kreis um einen braunen Pilz, der rosa Schoten trug. Ich tippte auf:
"Kartoffelbauchpilz."
"Ganz recht, Ms Ebony", rief der Professor. "10 Punkte für Ravenclaw."
"Ich dachte, die Dinger werden nur in den Gewächshäusern gezüchtet", warf eine schmächtige Schülerin aus Slytherin ein.
"Ganz recht", wiederholte er und ging vor dem Pilz in die Knie, um mit einem seiner dicken Finger über den Hut des Gewächses zu fahren. Fasziniert starrte er auf die Schoten. So merkwürdig, wie die Unterrichtsstunde begonnen hatte, hörte sie auch wieder auf. Es stellte sich heraus, dass uns Professor Beery nur nach draußen geführt hatte, um uns den Kartoffelbauchpilz zu zeigen, da wir nach diesem kurzen Ausflug augenblicklich wieder zurück in die Gewächshäuser geschickt wurden.
Dort angekommen wurden wir jeweils vor einem kleinen Kasten voll Erde platziert, um dort erbsengroße Samen zu pflanzen. Der Professor verkündete, dass der Abstand zwischen ihnen immer gleich sein müsse, sonst würden sie nicht wachsen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass dies eine unheimlich präzisionsfordernde Arbeit war. Trotzdessen positionierte ich mich direkt neben dem Kasten von Rosier, der, als er mich bemerkte, absolut stur auf die Erde vor sich starrte und weiter kleine Mulden formte. Rose warf mir einen aufmunternden Blick zu und nickte.
"Laurent?", setzte ich schließlich, ermutigt durch die stumme Zustimmung meiner besten Freundin an und schielte so unauffällig wie möglich zu ihm hinüber.
"Hm", machte er nach einer halben Ewigkeit. "Brauchst du etwas?"
Ich schüttelte den Kopf, was ihm natürlich entging.
"Ich-"
"Dann stör mich nicht, wenn du nichts brauchst", unterbrach er mich. "Ich möchte wegen dir keinen Ärger bekommen."
"Als wenn dich interessieren würde, was der Professor denkt."
Als er mich abermals ignorierte musste ich mir Mühe geben die aufwallende Wut in mir zu unterdrücken. Ohne nachzudenken nahm ich Rosier die Schaufel aus der Hand und ließ sie auf den Boden zwischen uns fallen.
"Was willst du, Ebony?", fragte er dann grimmig.
"Mit dir reden", antwortete ich, während ich fahrig an einem Loch in meinem Pullover herumfingerte.
"Ich aber nicht mit dir."
Ich hob den Blick und blickte ihm zornig in seine stechend grünen Augen.
"Ms Ebony?", rief der Beery plötzlich. Er fügte noch irgendetwas hinzu, was ich jedoch nicht verstand.
"Ja", entgegnete ich trotzig, da ich dachte, er wolle Ravenclaw die 10 Punkte gleich wieder abziehen, wenn ich weiterhin mit Rosier sprach.
"Ich glaubs nicht", hörte ich ihn murmeln.
Im nächsten Moment bemerkte ich Rose, die mir einen ungläubigen Blick zuwarf. Was hatte sie denn wieder für ein Problem? Wütend starrte ich auf die Erde vor mir und warf ein paar Samen in die vorher sorgfältig gegrabenen Löcher.
"Ms Corner und... ?", rief der Professor erneut.
"Äh", presste sie hervor und sah sich hilflos im Gewächshaus um. "Mit Elizabeth."
Er nickte und notierte sich die Namen auf dem Notizblock in seiner Hand. Ich bemerkte, dass er im Begriff war, Arbeitsgruppen einzuteilen und fragte mich, wieso Rose nicht mich als Partnerin gewählt hatte. Nun erwiderte ich ihren ungläubigen Blick und verstand rein gar nichts mehr als sie verständnisvoll flüsterte:
"Schon in Ordnung."
Nach ungefähr zehn Minuten beendete der Professor den Unterricht, woraufhin die letzten Schüler Erde über die kleinen Gruben schoben und die Gartengeräte vor sich auf die Tische legten. Rosier verschwand ohne mich eines Blickes zu würdigen und Rose stürmte hysterisch um die Kästen zu mir herüber.
"Wieso machst du mit ihm?", fragte sie aufgekratzt und wusste augenscheinlich nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
"Von was redest du?", erwiderte ich verwirrt. "Warum wolltest du nicht mit mir in einer Gruppe arbeiten?"
"Du warst doch schon vergeben." Sie musterte mich misstrauisch. "An Tom. Tom Riddle."


Zuletzt von Chaya + Zanto am Mi 8 Mai 2013 - 9:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMi 8 Mai 2013 - 9:13

Chapt. 37 - Die Einladung

Wenn ich dachte, meine grenzenlose Dummheit könne man nicht mehr toppen, hatte ich weit gefehlt. Warum hatte ich dem Professor nicht richtig zugehört? Förderlich für das Verhältnis zwischen Rosier und mir war dies auf keinen Fall, soviel stand fest. Es ist nicht so, als hätte ich schweigen das Gewächshaus verlassen, um Tom zur Rede zur stellen. Nein, stattdessen habe ich mir ein zwanzig-minütiges Wortgefecht mit Professor Beery geliefert, der mir eindringlich verkündet hatte, dass ich mit Tom arbeiten müsse, da niemand anderes mehr als Partner infrage käme. Kochend vor Wut bin ich aus dem muffigen Glashaus gestürmt, Rose, die vor der Tür gewartet hatte, konnte kaum Schritt halten.
"Ich habe nicht zugehört", wiederholte ich immer und immer wieder, als mich letztendlich auch Elizabeth und Ann darauf ansprachen. Rose meinte, dass sie etwas in der Art schon vermutet hatte. Prompt hatte sie eine Erklärung parat, warum mich Tom’s kleine Slytherin-Clique die letzten Wochen so bemuttert hatte. Es klang ganz danach, als hielte sie es für äußerst löblich, dass ihre beste Freundin nun in einer Gruppe mit Tom Riddle arbeitete. Ich hingegen, hielt es nach wie vor für eine Tragödie.
Auf dem Weg zum Abendessen warf Rose ständig interessierte Blicke von links nach rechts und wieder zurück. Ihr Blick war wie schon heute Vormittag aufmerksam gen Himmel gerichtet, während sie neben mir her stolzierte. Den Grund dafür erkannte ich schnell. Egal wohin ich kam, überall liefen mir Mädchen aus Slytherin über den Weg, die mir todbringende Blicke zuwarfen. Meine Freude darüber hielt sich in Grenzen.
"Wie die gucken", murmelte Rose schadenfroh und unterdrückte ein Grinsen. "Ein Hoch auf deine Unachtsamkeit."
Ich funkelte sie zornig an, woraufhin sie sich zu mir herüberbeugte. "Das wird halb so schlimm. Glaub mir", sagte sie. "Es muss ja einen Grund geben, warum Tom ausgerechnet mit dir arbeiten wollte."
Besagten Grund kannte ich bereits.
"Willst du ihn wirklich nochmal darauf ansprechen?", fragte Rose verdrießlich, als wir die große Halle betraten. Ihr Blick blieb an Tom hängen, der alleine auf der Frontseite des Slytherin-Tisches saß und konzentriert sein Abendessen musterte. "Soll ich dich begleiten?"
Ich schüttelte den Kopf. "Das wird nicht lange dauern."
"Nun denn." Sie fasste mich an den Schultern und schubste mich sachte in Richtung des langen Haustisches. "Viel Glück."
Ich schritt in Zeitlupe den langen Tisch entlang, positionierte mich dann jedoch ohne weitere Umschweife direkt gegenüber von Tom. Als er mich bemerkte sah er auf und musterte mich trocken.
"Ich wusste, dass du mir heute nicht erspart bleiben würdest", seufzte er kühl.
Ich zog die Augenbrauen zusammen, ging jedoch nicht weiter auf seine Provokation ein.
"Glaubst du wirklich, ich springe auf wenn du es verlangst? Mit Sicherheit nicht."
"Nun, anscheinend schon, sonst wärst du ja jetzt nicht hier", erwiderte er und faltete seine Handflächen auf dem Tisch.
Daraufhin schwieg ich. Ich verabscheute seine überdurchschnittlich hohe Schlagfertigkeit und seine gleichgültige Art mit der er meine Nerven alltäglich strapazierte und die mich beinahe bis zur Weißglut trieb.
"Mit wem hättest du denn sonst arbeiten sollen? Rose ist eine Niete in Kräuterkunde und- " Er begann zu lächeln. "Rosier war sichtlich abgeneigt."
Ich wich seinem Blick aus und blickte stattdessen betreten zu Boden.
"Du hast es ihm tatsächlich gesagt. Ich bin beeindruckt, das hätte ich dir nicht zugetraut."
Ich reagierte nicht und verlagerte meinen leeren Blick nun auf seine Hände. Dieser Ring.
"Also, wird das heute noch was?", fuhr mich Tom an und ließ seine Hände ruckartig in seinen Schoß sinken, als er meinem Blick folgte. "Was hältst du davon, wenn du nun gehst, und wir uns stattdessen am Dienstag zusammensetzen? Gegen 18 Uhr?"
Keine Frage, er wollte mich loswerden, so schnell wie möglich.
Ich nickte. "Wo? In der Bibliothek?"
"In meinem Zimmer."
“Bitte?", erwiderte ich erschrocken. "Warum nicht-"
"Hör' auf mir irgendwelche Fragen zu stellen. Du wirst kommen. Verstanden?" Tom legte seine rechte Hand an die Schläfe und musterte mich. "Verschwinde jetzt. Ich will in Ruhe essen."
Ich schluckte, machte jedoch ohne ein weiteres Wort kehrt und lief quer durch die Halle zurück zum Ravenclaw Tisch.

Näher betrachtet schien mir der Dienstag entschieden zu spät, um mit der ganzen Arbeit für das Projekt zu beginnen. Deshalb ging ich nach dem Abendessen noch einmal in die Bibliothek, um mir von dort vorsorglich ein paar Bücher zu besorgen. Als ich den großen Saal betrat, fiel mein Blick sofort auf Rosier, der in einer Ecke gedrängt saß und sich, zusammen mit Avery, über einen Berg Pergament beugte. Ich schritt schweigend an ihnen vorbei und spürte sofort ihre Blicke im Rücken. Ich räusperte mich und bog schnell um das nächste Bücherregal. Vielleicht hätte ich Rose oder Elizabeth mit hierher nehmen sollen. Oder am besten Basil, der stellte wenigstens keine Fragen.
Ich kramte einige Zeit ziellos in den Regalen herum, bis ich tatsächlich auf ein Buch stieß, dass mich über unser Thema informieren konnte. Ich setzte mich an einen morschen Tisch und blätterte einige Zeit fahrig darin herum. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nur einen Bibliotheksband auszuleihen und dann zurück nach oben in den Gemeinschaftsraum zu gehen, doch ich traute mich nun, da ich wusste wer dort hinter den Regalen saß, nicht mehr zurück.
Schließlich stand ich auf, um mir ein Buch zu suchen, dass sich weniger mit Kräutern und Pflanzen beschäftigte. Mein Kopf qualmte dank der üppigen Information und als ich erneut um eine Ecke bog, stellte sich mir die in diesem Moment einzig berechtigte Frage: Wieso um Himmels Willen, rannte ich immer gegen Mitschüler? Vor Schreck ließen wir gleichzeitig die Bücher fallen, die wir bei uns trugen.
"Entschuldige”, murmelte ich beschämt, als ich bemerkte, dass es Rosier war. Ich hätte einfach auf meinem Stuhl sitzen bleiben sollen.
"Nein", sagte er schnell und kniete sich zeitgleich mit mir zu Boden. "Das war meine Schuld."
Er sortierte die Bücher sorgfältig und schob mir meines vorsichtig entgegen, während er mir direkt in die Augen sah. Ich vermied es geflissentlich, seinen Blick zu erwidern.
"Danke", sagte ich, als wir uns wieder aufrichteten.
Er nickte und ging langsam an mir vorbei. Gerade als ich meinen Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, schlug mir jemand unsanft gegen die Schulter. Ich hustete schwer.
"Evee, altes Haus. Lang ist's her." Mulciber strahlte mich mit seinen braunen Augen und einem Lächeln auf den Lippen erwartungsvoll an.
"Ja", gab ich deprimiert zurück. "Ganze drei Stunden."
Er ignorierte meine Bemerkung und erwiderte: "Ich habe beim Abendessen nach dir gesucht!"
"Warum?", erwiderte ich verdutzt und blickte ihm nun direkt ins Gesicht.
"Ich", begann er und zupfte stolz an seinem Umhang. "Wollte dich einladen."
Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
"Weißt du, Nott hat am Sonntag Geburtstag. Er hat sich nicht getraut dich zu fragen - aber, das hast du nicht von mir."
Er zwinkerte.
Eine Feier war das letzte, was ich im Moment gebrauchen konnte. Rasch schob ich mich an ihm vorbei.
"Ich weiß nicht. Ich-"
"Scht!", unterbrach er mich und schwang mir einen Arm um die Schultern. "Ausreden und Absagen nehme ich nicht entgegen."
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Crenyno
Bowsers Helfer
Crenyno


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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyMi 8 Mai 2013 - 10:20

Zu deiner Schreibweise, was den Inhalt angeht, möchte ich diesmal nicht viel sagen. Du weißt, dass ich sie sehr gut finde, und ich glaube, das muss ich nicht in jedem Beitrag erwähnen.

Was du aber verbessern kannst, sind die (eigentlich sowieso sehr seltenen) Grammatik- und (öfter auftauchenden) Rechtschreibfehler. Sie stören nicht sonderlich und fallen nicht so stark auf, aber trotzdem sind sie da und naja... sie müssten nun mal nicht da sein. xD

Zur Story an sich: Das Kräuterkundekapitel hat mir von der Story her nicht so gefallen, was aber keinen wirklichen Grund hat... Ich mochte es einfach nicht. Es war gut geschrieben, hatte, denke ich, die gleiche Qualität, aber ich mochte es einfach nicht. Gut, dass es da ist, ich bin froh, dass du noch ein zweites gepostet hast. xD Dieses hat mir wieder besser gefallen.

Wie immer, mach weiter so. Ich freue mich, dass es wieder regelmäßig weitergeht und ich mir hin und wieder Gedanken über deine Andeutungen im Chat machen kann.
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDo 9 Mai 2013 - 9:21

Chapt. 38 - Purpur und Kupfer

Wie sollte ich es fertig bringen, einen gefährlichen Abend auf mich allein gestellt im Kerker der Slytherins zu überstehen?
Nachdem ich nach dem Abendessen einen Abstecher auf die Toilette gemacht hatte, wäre ich, als ich meinem Spiegelbild in die Augen gesehen hatte, beinahe rückwärts wieder hinausgestolpert. Mein Gesicht hatte geleuchtet, wie frisch gegossenes Kupfer. Wer weiß, was Tom mit mir vorhatte. Ich wollte nicht daran denken. Am besten ich warnte Rose, dass sie einem Lehrer Bescheid geben sollte, wenn ich nach drei Stunden nicht zurückkehren würde. Oder am besten, kam es mir dann, sagte ich Tom sofort, dass ich nicht zu ihm auf sein Zimmer kommen werde. Seit dem Kuss der vergangenen Woche konnte ich ihn ohnehin keinen Augenblick mehr gerade ansehen, ohne purpurrot anzulaufen. Ob Nott’s Geburtstag dazu beitragen würde, mich auf andere Gedanken zu bringen, wusste ich nicht. Ich hatte ihn am Tag zuvor noch gefragt, ob er mich überhaupt dabeihaben wollte, um sicher zu gehen. Doch natürlich wollte er und das zu allem Überfluss auch noch diesen Samstag, morgen, in den Drei Besen. Er wollte in seinen Geburtstag hineinfeiern. Wie wir uns alle nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Schloss stehlen wollten und vor allem was die Lehrer dazu zu sagen hätten wenn sie uns erwischten, wollte ich mir gar nicht ausmahlen.

"Sag mal", flüsterte ich gedankenverloren, als sich Lestrange neben mich setzte.
Mittlerweile zog ich es vor, in der Eingangshalle zu Abend zu essen.
"Glaubst du, dass es ein Problem ist, wenn ich Rose am Samstag mitnehme?"
"Ich denke nicht." Er reichte mir ein Stück Brot und legte anschließend eines auf das Brett auf seinen Knien. "Aber, will sie das überhaupt?"
Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, nachdem ich mich bei ihm bedankt hatte. "Ich wollte sie noch fragen."
Lestrange warf einen Blick zur Seite und sagte dann etwas lauter: "Da ist doch unser Geburtstagskind. Dann kannst du ihn gleich selbst fragen."
"Was gibt es denn?"
Als ich meinen Kopf hob und Lestranges Blick folgte, sah ich gerade noch, wie Nott aus den großen Flügeltüren zu unserer Rechten in die Eingangshalle trat. Er setzte sich mit leicht irritierter Miene neben mich, dicht gefolgt von Tom, der sich ebenfalls zu uns auf den Treppenabsatz schob und selbstgefällig grinste.
"Wirst du krank, Eve? Du bist ganz rot", fragte Nott aufeinmal fröhlich und legte mir eine Hand an die Wange. "Wahnsinn, du glühst ja richtig."
"Das tut sie auch, wenn sie nicht krank ist." Lestrange funkelte mich glücklich an.
Ein Schuss in den Ofen. Ich musste hier weg.
Doch sowie ich bemerkte, wie Tom Lestrange einen warnenden Blick zuwarf, der sich daraufhin wieder schweigend seinem Essen zuwand, hielt mich meine eigentliche Frage auf meinem Platz.
"N-nein", stotterte ich dann und schob Nott’s Hand rasch von mir weg. "Mir geht es blendend."
"Dann ist ja alles super." Er stopfte sich einen Bissen Brot in den Mund und lachte.
Am liebsten hätte ich es schon jetzt hinter mich gebracht, Tom zu sagen, dass wir unser kleines Treffen in die Bibliothek verschieben sollten. Aber wie so oft kam mir kein einziges Wort mehr über die Lippen.
"Dann kommst du also, ja?", versicherte sich Nott plötzlich.
Ich schwieg, woraufhin das Lächeln auf seinem Gesicht verblasste. "Mach' dir keine Sorgen, du musst nicht die ganze Zeit über bleiben", nuschelte Nott und wirkte beinahe ein wenig gekränkt. "Hauptsache du schaust überhaupt vorbei.", fügte er mit einem traurigen Ausdruck in den haselnussfarbenen Augen hinzu, der nicht zu ihm passte.
"Oh, das wird sie sicher."
Ich sah auf und blickte direkt in die dunklen Augen von Tom, der mich unschuldig anlächelte. Am liebsten hätte ich ihm entgegen gebracht, dass er sich da nicht so sicher sein sollte, doch ich vergaß das Sprechen, als ich sein Lächeln bemerkte. Nott und Lestrange hoben gleichzeitig die Augenbrauen und sahen sich vielsagend an.
"Was wolltest du nochmal fragen?", unterbrach Lestrange meine Überlegungen erneut und begann sich eine weitere Scheibe Brot zu buttern.
Nun wandte sich auch Nott wieder an mich. Schnell sammelte ich meine verlorene Fassung und dachte einen Moment nach.
"Ob es in Ordnung wäre, wenn Rose mich morgen begleitet."
Ich bemerkte wie Nott Tom einen hilfesuchenden Blick zuwarf. "Ich weiß nicht", murmelte er.
"Solange sie die Feier nicht stört." Tom zuckte die Achseln, nahm einen Schluck Kürbissaft und stellte den Kelch auf den Marmorboden zu seinen Füßen.
"Warum sollte sie das tun?", entfuhr es mir, zu allem Überfluss in einem sehr barschen Ton.
Wieder lächelte er. "Alkohol."
"Sie trinkt keinen. Ich, nebenbei bemerkt, auch nicht."
"Natürlich nicht."
Unwillkürlich wanderte mein Blick zu dem Messer, das ich noch immer in der Hand hielt, und von dort aus wieder auf Tom’s Gesicht. Würde ich jetzt ausholen, würde ich vermutlich einen Volltreffer landen. Doch ich entschied mich dagegen und legte es vorsichtig zur Seite. Dann stand ich ohne zu zögern auf und griff nach meiner Schultasche, die zu Fuß der Treppe auf dem kalten Steinboden lag. Ich musste auf der Stelle in mein Bett.
"Du gehst schon?", fragte Lestrange verblüfft.
Ich nickte und zog beiläufig an einem meiner Schuhe, der mir schon den ganzen Tag Schmerzen bereitete.
"Träum was Schönes", hörte ich Tom affektiert sagen.
Nott und Lestrange lachten auf, blieben jedoch ruhig über ihren Broten gebeugt. Ich wollte etwas erwidern, doch beließ es bei einem herablassenden Lächeln, drehte mich so schnell wie möglich um und stürmte aus der Halle.

"Wo ist Rose?", fragte ich Elizabeth, die zusammen mit Basil eine Runde Zauberschach im Gemeinschaftsraum spielte.
"Sag mal Evelyn, bist du krank?", kam es von Basil. Für einige Sekunden musterte er mich misstrauisch. "Du bist ganz-"
"Rot, ja ich weiß." Ich verdrehte theatralisch die Augen. "Ist sie da?"
"Sie müsste noch oben im Schlafsaal sein.", antwortete Elizabeth und sah mich nicht minder argwöhnisch an.
"Danke."
Ich stürmte an den beiden vorbei, ohne sie weiter zu beachten, die Treppe hinauf und über den langen Gang, dann stolperte ich in den Schlafsaal und schloss die Tür hinter mir.
Rose saß im Schneidersitz auf ihrem Himmelbett, die Enzyklopädie der Giftpilze lag geöffnet vor ihr auf der Matratze.
"Ich soll dir was ausrichten", sagte sie grinsend, während sie in dem Schmöker herumblätterte. "Am Ende des Monats will uns Slughorn wiedersehen."
"Du meinst seinen 'Club'?"
Rose nickte, stand auf und begann wahllos ihren Koffer zu durchwühlen. Dabei warf sie das grüne Kleid von damals beiläufig auf ihr Bett, unsicher starrte ich es an. Ich würde wirklich alles tun, um da nicht nochmal hinzumüssen. Am besten wäre es, wenn ich mir für diesen Tag eine Krankmeldung schreiben ließe.
"Sag mal, willst du mich morgen begleiten? Zu Nott’s Geburtstagsfeier?", fragte ich zögerlich nachdem Rose roter Haarschopf erneut aus den Untiefen ihres Schrankkoffers auftauchte.
Ihre Augen weiteten sich. "Hat er dich etwa eingeladen?"
"Ja. Ich habe gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn ich dich mitbringe und-" Ich nickte.
"Oh, das..." Sie sprang aufgeregt auf mich zu. "Das ist ja super. Wir werden riesen Spaß haben! Was willst du anziehen?"
Ich zuckte mit den Schultern, denn ich wusste genau, wie das enden würde.

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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 3 EmptyDo 9 Mai 2013 - 9:26

speedwriting in kombination mit doppelpost!

Chapt. 39 - Nott's Geburtstag

Ich trug einen Rock. Einen viel zu kurzen, nebenbei bemerkt. Wie hatte ich mich bloß von Rose dazu überreden lassen?
Ich stand vor dem Spiegel im Badezimmer und betrachtete mich misstrauisch.
Mein Gesicht wirkte, trotz der weißen Farbe, frisch und in meinen schwarzen Augen funkelte ein noch nie zuvor dagewesener Glanz. Alles in allem war ich letztendlich doch recht zufrieden mit mir selbst.
"Das kommt überhaupt nicht in Frage", rief Rose empört, als sie meinen schwarzen Wollpullover entdeckte. "Du musst doch -"
"Rosie", unterbrach ich sie rasch. "Ich habe nicht vor mich zu verkaufen. Der Rock ist schon gewagt genug."
Meine werte Freundin trug, im Gegensatz zu mir, auch in ihrer Freizeit diese unvorteilhaften Röcke, ich bevorzugte sie knielang und mit Strumpfhosen. Aber was sollte schon passieren? Es war immerhin nur ein Abend. Während Rose ihre dicken Locken zu einem Zopf band, warf ich einen kurzen Blick aus dem Fenster. Zu meiner Verwunderung hatte es wie durch einen Zufall aufgehört zu regnen.
"Ich weiß ja, dass Laurent keinen großen Wert auf Äußerlichkeiten legt", murmelte Rose. "Aber vielleicht doch noch das hier?"
"Rosier ist mir egal", entfuhr es mir und ich schob zähneknirschend ihre Hand von mir.
Rose sah mich verwundert an. "Und was willst du dann mit diesem Rock bezwecken?"
Ich wollte Tom gefallen.
"Einfach mal schauen, wie man sich als Rose Corner so fühlt", erwiderte ich stattdessen und setzte ein Lächeln auf.
Hätte ich schon zu diesem Zeitpunkt gewusst, was an diesem Abend noch alles auf mich zukommen würde, hätte ich mich wahrscheinlich sofort wieder hinter den großen Samtvorhängen meines Himmelbettes verschanzt und wäre bis zum nächsten Tag nicht mehr dort hervorgekommen.
"Wo wollt ihr denn hin?", fragte Elizabeth verblüfft, als wir beide wenig erfolgreich auf Zehenspitzen durch den Gemeinschaftsraum schlichen.
Zeitgleich zuckten wir zusammen. Rose warf ihr einen fröhlichen, nicht ganz überzeugenden Blick zu. "Feier."
"Feier?" Elizabeth sprang von dem alten Ledersofa und musterte erst meine Freundin, dann mich. "Das muss aber eine gewaltige Feier sein, wenn du einen Rock trägst, Eve."
"Es ist der Geburtstag von Nott", fügte ich rasch hinzu.
"Er hat euch eingeladen? Meinen Glückwunsch zu eurem Gutschein für einen Abend unter Slytherins." sie ließ sich wieder fallen und musterte ihre Fingernägel. "Ich beneide euch nicht."
"Das sollst du auch gar nicht.", warf Rose ein und ich zerrte sie schnell weiter, um einen Streit zu vermeiden.
Als mir ein kühler Windstoß ins Gesicht schlug, bereute ich meinen Umhang im Schloss gelassen zu haben. Zwar regnete es heute nicht, doch dafür schien es um einiges stürmischer als sonst. Zusammen stiegen wir die Steintreppen hinunter, die uns letztendlich auf die Ländereien von Hogwarts führten. Während Rose hektisch den Schritt verschnellerte, wurde ich immer unsicherer und blieb einige Meter zurück.
"Wo bleibst du denn?", drängte sie, als sie die letzten Treppenstufen hinuntersprang.
Zügig bemühte ich mich Schritt zu halten, warf allerdings alle paar Minuten einen verunsicherten Blick über die Schulter. Als wir vollkommen ausser Atem die Hauptstraße von Hogsmeade erreichten, duckte ich mich reflexartig unter einem Vordach und schlich im Halbschatten der hohen Häuserfronten entlang der Straße auf den Pub zu, Rose dicht hinter mir.
"Ich höre überhaupt nichts."
"Das ist ein Lärmschutz-Zauber", murmelte ich, als auch ein Ohr an die schwere Eichenholztür legte. "Glaubst du wirklich, alle Slytherins würden seinen Geburtstag feiern? Das würde sofort auffliegen."
"Oh, du machst du einen auf: die Feier in ihren Grundfesten erschüttern? Wie originell" Rose lachte laut auf, anscheinend wusste sie genau wo es langging. "Glaubst du, es ist schlimm, dass wir kein Geschenk dabeihaben?"
"Das wäre wirklich die Höhe, wenn er eines verlangt hätte. Nott bekommt genug von seinen anderen Freunden, von seinen Eltern mal abgesehen. Ein schlichter Händedruck reicht völlig."
"Gut", erwiderte sie gedämpft und öffnete beherzt die Tür des Wirtshauses. "Nun dann wollen wir mal, nicht wahr?"
Ich machte eine ruckartige Kopfbewegung und folgte meiner Freundin hinein, in das hell erleuchtete, verräucherte Gasthaus.
Der Geräuschpegel schnellte rasant in die Höhe als ich einen Fuß über die Türschwelle gesetzt und mich unsicher umgesehen hatte. Während sich eine Menge Slytherins im hinteren Bereich der Bar tummelten, saßen andere ruhig am Rand auf hohen Lehnstühlen und unterhielten sich miteinander; oder besser ausgedrückt: sie schrieen um die Wette. Unter ihnen entdeckte ich auch Nott, der nun, verhalten grinsend und mit äußerst blasierter Miene, auf Rose und mich zugeschritten kam.
"Wow", brüllte er und schloss mich in die Arme. "Du siehst unglaublich-"
"Pass lieber auf, dass du nichts verschüttest", unterbrach ich ihn schnell, woraufhin er sich wieder von mir löste.
"Wie ich sehe hast du deine Freundin mitgebracht. Das heißt also, du bleibst bis Mitternacht?"
Ich nickte unsicher und im nächsten Moment hing Rose an meinem Rockzipfel. "Dann ab ins Getümmel", rief sie und zog mich in die Mitte des Pubs, wo, vermutlich eigens für Nott, eine kleine Fläche von Tischen befreit worden war.
"Ich will nicht tanzen", sagte ich rasch und versuchte, mich aus ihrem Griff zu befreien.
"Ach komm, das gehört doch dazu."
Ich duckte mich unter ihren Armen hinweg und entfernte mich etwas von ihr. "Ich muss erstmal was trinken. Ich bestelle mir am besten ein kleines Goldlackwasser." Und mit diesen Worten drängte ich mich zurück durch die dichte Menge, bis hin zu einer freien Ecke neben der Theke. Etwas verloren sah ich mich nach einer Bedienung um, doch egal wohin ich auch blickte, von Personal war keine Spur. Frustriert hielt ich wieder Ausschau nach Rose, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Aber da - da war Rosier. Sofort schlängelte ich mich an den bereits angetrunkenen Schülern und einer Gruppe grobschlächtiger Hexenmeister vorbei, bis ich direkt neben ihm stand. Als er mich bemerkte, schlich sich der Anflug eines Lächelns auf seine Lippen. Er beugte sich zu mir herüber:
"Du bist auch hier", seufzte er erleichtert.
"Ja", rief ich. "Ich bin froh, ein bekanntes Gesicht gefunden zu haben."
"Und ich erst." Sein Blick schweifte an mir herunter. "Du siehst hübsch aus.", fügte er dann etwas steif hinzu.
"Danke." Ich trat nervös von einen Fuß auf den anderen. "Sag mal, gibt es hier heute auch etwas anderes als Feuerwhisky?"
"Leider nicht. Aber-" Er sah auf und seine Gesichtszüge erschlaften.
Ich drehte mich abrupt um und stieß mit der Nasenspitze beinahe gegen ein silber glänzendes Abzeichen, dass direkt vor mir an einem Hemdskragen befestigt war. Ich legte den Kopf in den Nacken, obwohl ich schon längst wusste wer da vor mir stand. Unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück, wobei ich beinahe gegen Rosier gestoßen wäre. Tom schüttelte fast unmerklich den Kopf und musterte mich dann ungeniert abschätzig von oben bis unten, wobei er sich eine Menge Zeit ließ.
"Sei so gut und pass' auf deine Freundin auf. Ich habe sie eben mit einem Glas in der Hand hier lang gehen sehen", sagte er trocken an mich gewandt und wollte sich sofort wieder umdrehen, doch ich griff nach seinem Arm und zog ihn zu mir zurück.
"Ich muss dir noch was sagen", rief ich und beugte mich zu ihm herüber. "Wegen Dienstag."
"Was denn?"
"W-wir sollten das auf die Bibliothek verschieben."
Er lächelte kühl. "Wie war das?"
"Du hast mich genau verstanden."
"Nein", antwortete er. "Vielleicht solltest du ein wenig näher kommen."
Ich schüttelte stur den Kopf, er grinste amüsiert.
"Ah. Mit einem Mal so schüchtern?", fragte er und zu meiner Verwunderung stellte er sich daraufhin nur Zentimeter von mir entfernt auf und beugte sich zu mir herunter. "Am besten, du sprichst mich morgen noch einmal darauf an." Ein merkwürdiger Unterton lag in seiner Stimme, der mir außerordentlich missfiel. Er wich zurück, drehte sich um entfernte sich von uns. Nach wenigen Schritten warf er einen Blick über die Schulter und sagte gerade so laut dass ich ihn verstehen konnte: "Heute würden wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen."
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