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 Speaking in Riddles. [HP-FF]

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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 7:02

Ah danke Ani, deine Kommentare und auch die von Crenyno sind wirklich Balsam für die Seele, haha. Es freut mich total dass ihr die Geschichte bis hierhin mögt und ich würd mich echt freuen öfters mal so ein Charakter bzw Story Feedback von euch zu hören. Freut mich auch dass das Spe(sch)cial so gut ankam (; dieses Mal gibt's leider keins, noch nicht. Aber im nächsten kommt noch ein Riddle Dialog.

Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 -

Chapt. 10 - Riddle's Tagebuch

Ich versuchte mir einen allgemeinen Überblick über meine derzeitige Situation zu verschaffen. Ich saß alleine auf einer abgelegenen Treppe im Schloss und wartete auf den Beginn der letzten Unterrichtsstunde. Es war ein kühler Dienstag morgen und graue Wolken zogen an dem großen Bogenfenster zu meiner Rechten vorbei, es sah' ganz nach Schnee aus. Die letzten Wochen waren wie im Flug vergangen und die Weihnachtsferien würden in wenigen Wochen beginnen. Kurz warf ich einen Blick aus dem Fenster und nur mit Mühe gelang es mir, meine derzeitige Sentimentalität zu verbergen. Das erste was ich dachte, war, warum es mich so schockiert hatte und noch immer aufregte, dass sich Rose, meine beste Freundin, in Tom Riddle verliebt hatte. Sie kannte ihn nicht. Sie wusste nicht wie er war. Nur ungern würde ich sie in ihr eigenes Unglück rennen lassen.
Aber, ging es mir wirklich nur um Rose? Lag nicht auch ein Hauch von Eigennutz in diesem Gedanken? Ich verdrängte ihn schnell, als mir eine Stimme sagte, dass ich Tom für mich alleine haben könnte, wenn ich es nur wollte. Und ich wollte es. Ich wollte ihn. Nein, was dachte ich den da, natürlich wollte ich das nicht, ich wollte Rose beschützen, nicht mehr und nicht weniger.
Ein Geräusch riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf und im nächsten Moment ließ sich Rosier neben mir auf dem Absatz nieder. Wie immer trug er ein zurückhaltendes Lächeln auf den Lippen.
"Störe ich?", fragte er höflich, als er meinen überraschten Gesichtsausdruck bemerkte.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich war nur in Gedanken." - "Du solltest nicht soviel träumen", erwiderte er lächelnd. "Man kann sich da oben schnell verirren. In seiner Welt." - "Da hast du wohl schon Erfahrungen gemacht, was?", fragte etwas angriffslustiger als eigentlich beabsichtigt ich und lachte lieblos. Rosiers Gesicht wurde ernst und er antwortete nicht. Ich schluckte unwillkürlich. "Was kann ich für dich tun?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich hatte Sehnsucht nach dir." Er lachte laut auf.
"Keine gute Antwort", entgegnete ich und spürte, wie meine Mundwinkel zu zucken begannen. "Ich wollte dir nur sagen, dass Verwandlung heute im Raum neben der großen Halle stattfindet, und ihr habt mit uns statt mit den Gryffindors Unterricht." Ich beäugte ihn misstrauisch. "Sagt wer?" - "Professor Dippet." Rosier zögerte einen Moment. "Glaubst du etwa, dass ich lüge?" - "Nein. Du doch nicht", antwortete ich gespielt und sprang von dem Treppenabsatz. Ich nahm meine Schultasche, doch als ich sie mir gerade um die Schultern werfen wollte, griff Rosier mit einer Hand nach ihr. "Solange ich in deiner Nähe bin, trage ich deine Tasche. Einverstanden?" Er schüttelte tadelnd den Kopf, worauf ich zu lachen begann. Warum auch sollte ich seine Hilfe ablehnen? Die Schulsachen waren verdammt schwer. Mein Rücken würde es mir mit Sicherheit danken, dachte ich und folgte ihm widerstandslos.

"Sag mal, Eve, tanzt du eigentlich gerne?"
Ich horchte auf und legte meine Gabel zur Seite. Automatisch senkte ich meinen Blick, ich hatte das Gefühl, dass mir ein paar Erbsen vom Teller gerutscht waren. Die letzte Stunde, die übrigens nur wegen eines Unfalls in einen anderen Raum verschoben worden war, ging glücklicherweise ereignislos vorrüber. Und am frühen Nachmittag hatten Rosier und ich noch ein wenig über unser Kräuterkunde-Projekt gesprochen, bis wir uns unser Mittagessen mit nach draußen genommen und uns auf einer Mauer in der Nähe der Gewächshäuser niedergelassen hatten. Die Sonne stand hoch am Himmel. Für November war es ungewöhnlich warm. Mit dünnem Pullover und Handschuhen saß ich auf den kühlen Steinen und warf einen Blick hinüber zum Verbotenen Wald. Leicht kniff ich die Augen zusammen als ich mich endlich herabließ ihm zu antworten. "Wieso fragst du mich das?"
Rosier reagierte nicht. Es verging einige Zeit, bis er mir antwortete: "Ich wollte wissen, wie meine Chancen stehen, wenn ich dich an Weihnachten zu einem Tanz auffordere." Er lächelte verschlagen gegen die dünnen Sonnenstrahlen. Ich blickte auf und bemerkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Schlagartig begann ich herumzudrucksen. "E-eigentlich bin ich keine besonders gute Tänzerin", erwiderte ich heiser. "Bleibst du über die Ferien denn hier?" Er nickte. "Meine Eltern haben dieses Jahr keine Zeit für mich. Arbeitsbedingt." - "Weil dein Vater befördert wurde?"
"Das weißt du noch?", entgegnete er leicht verwundert, schmunzelte dann aber. "Also, wie stehen die Chancen?" Ich wich seinem Blick aus und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Ich bin keine gute Tänzerin", wiederholte ich. "Ich auch kein guter Tänzer", lachte Rosier. "Warum fragst du mich dann?" Er schüttelte gedankenverloren den Kopf. "Ich würde einfach gerne mit dir tanzen. Weißt du", setzte er an. "Wenn man sich zu zweit über das Parkett schwingt, ist es den anderen ohnehin egal, wie hoch es mit den eigenen Tanzqualitäten steht."
"Vielleicht lasse ich mich ja erweichen", gab ich zurück, dachte doch nicht einen Moment selbst daran zu tanzen. "Die Weihnachtsfeiern hier sind eigentlich nie sonderlich beeindruckend." sagte ich dann gelangweilt. "Dieses Jahr schon." , entgegnete Rosier. "Warum bist du dir da so sicher?", hakte ich nach und sah ihm in seine grünen Augen. "Weil ich jetzt dich kenne." sagte er ernst. "Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als Weihnachten mit dir zu verbringen."

Es war schon merkwürdig, wie es ein einziger Mensch schaffte, mich abzulenken. Von allem. Wenn Rosier in meiner Nähe war, hatte ich das Gefühl, jemand ganz anderes zu sein. Ich hatte meine Gedanken und mein Handeln unter Kontrolle, wenn ich in seine Augen sah. Ich brach nicht in Panik aus oder spürte den mir altebekannten Zwang so zu funktionieren wie andere es von mir verlangeten. Es war einfach wunderschön, was er mit mir anstellte.
Mit strahlendem Gesicht lief ich durch den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, wurde mir klar, dass ich eigentlich viel zu spät dran war. Hätte mich der Hausmeister, Pringle, um diese Uhrzeit in den Gängen erwischt, hätte ich auf Lebenszeit Nachsitzen aufgebrummt bekommen. Also stürmte ich schnell die Treppen hinauf, ging durch den Samtvorhang und stoppte reflexartig vor der Tür zu den Mädchenschlafsälen. Ich hatte Rose seit dem Unterricht nicht mehr zu Gesicht bekommen. Schnell huschte ich durch die Tür in den Raum, wobei ich mir einen Splitter einfing. Ich schreckte zurück und sah entnervt auf das kleine Stück Holz, das mitten in meinem linken Zeigefinger steckte. Als ich Rose mich sah und wie von der Tarantel gestochen auf mich zugehüpft kam, vergaß ich den Splitter jedoch sofort. Mit dem breitesten Grinsen überhaupt blickte sie mir entgegen. Ihrer Reaktion nach zu urteilen freute sie sich unglaublich, mich zu sehen, denn sie packte mich an meinem Schal und zog mich zu sich aufs Bett. "Wo ist Elizabeth?", fragte ich, als ich ihr leeres Bett neben dem von Rose erblickte. "Nachsitzen bei Beery", entgegnete sie kurz angebunden. "Und warum bist du so gut drauf? Deine Blütezeit ist doch eigentlich schon vorrüber." - "Ha-ha", machte Rose. "Ich konnte heute meine Note in Wahrsagen ein wenig verbessern. Ich bin einfach tierisch stolz auf mich." Sie ließ sich in die Kissen sinken und streckte alle Viere von sich. "Glückwunsch." Ich warf ihr einen misstrauischen Blick zu. "Was hast du heute den ganzen Tag gemacht? Ich habe dich überhaupt nicht mehr zu Gesicht bekommen." - "Ich war beim Quidditch", entgegnete sie schnell. "Tut mir leid, ich hätte dir bescheid sagen sollen."
Ich schüttelte den Kopf. "Kein Problem. Ich war anderweitig beschäftigt." Ihr Grinsen wurde breiter. "Willst du mir erzählen, mit was?" - "Rosier." Mehr sagte ich nicht doch es schien ihr zu genügen.
"Es ist schön, dass ihr euch so gut versteht", sagte sie nach einiger Zeit. Ich nickte und lächelte verlegen. Als sich Rose auf die Seite legte, fiel mein Blick auf einen kleinen, schwarzen, in Leder gebundenen Taschenkalender, der unter ihrem Kopfkissen hervorlugte. "Was ist das?", fragte ich mit zusammengekniffenen Augen, stand auf und griff danach. "Nichts", entgegnete Rose und versuchte das Buch an sich zu reißen, doch ich war schneller und zog es unter ihrem Kopfkissen hervor. "Gib es wieder her!" - "Nich bevor ich weiß, was das hier ist." Ich lachte, drehte es in meiner Hand um und warf einen Blick auf den Einband. Mir stockte der Atem und das Lächeln verschwand aus meinem Gesicht. In der unteren, linken Ecke stand in goldenen Lettern ein Name der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ: Tom Vorlost Riddle.
"Ich glaube es nicht", presste ich hervor. "Ist das etwa ...Tom's Tagebuch?" Rose nickte schüchtern und blickte betreten zu Boden. Unruhig trat sie von einen auf den anderen Fuß. "Woher hast du das?", fragte ich kalt, zu schockiert um den Blick von dem kleinen Buch zu wenden.
"Gefunden", entgegnete sie wie aus der Pistole geschossen. "Gestern - auf dem Astronomieturm." - "Du musst es ihm wieder zurückgeben!" - "Nicht, bevor ich es zuende gelesen habe!"
Ich weitete ungläubig die Augen und richtete den Blick zum ersten Mal seit ich Tom's Namen gelesen hatte wieder zu ihr. "Du hast darin gelesen?" - "Natürlich", antwortete sie, als wäre es das normalste auf der Welt. "Es ist interessant." - "Wenn du es nicht zurückbringst, werde ich es tun." Ohne zu zögern schritt ich an ihr vorbei, doch noch bevor ich die Tür erreicht hatte, stürzte sie sich mit den Worten: "Das wirst du nicht!" auf mich und zwang mich zu Boden.
"Geh runter", schimpfte ich und versuchte verzweifelt, mich aus ihrem Griff zu befreien. "Was soll er denn von mir denken, wenn du ihm davon erzählst?", fragte sie atemlos und blieb schwer atmend auf meinem Rücken sitzen. Ich stöhnte, als sie ihr gesamtes Gewicht auf mich legte. "Ich-", setzte ich an. "Ich werde ihm nichts davon erzählen. Tom wird bemerken, dass sein Tagebuch verschwunden ist. Und sicher würde er auch herausbekommen, wo es ist. Umso früher er es wieder hat, umso förderlicher ist es für unsere Gesundheit. Vor allem für deine." - "Versprichst du es?" fragte sie zögernd. Ich nickte erschöpft, dann kletterte sie von mir herunter. Mühsam richtete ich mich auf und warf ihr einen unruhigen Blick zu: "Bitte", sagte ich. "Bitte mach das nie wieder." Sie nickte beschämt und öffnete mir die Tür, wenn auch widerwillig. Bedacht darauf, keinen falschen Schritt zu wagen, pirschte ich mich an ihr vorbei und ließ sie dabei keinen Augenblick aus den Augen. Als ich die Türschwelle überwunden hatte, atmete ich erleichtert aus. "Eve?", rief sie dann noch einmal und ich wandte mich um. "Hm?", machte ich. "Ich habe ungefähr 15 Seiten gelesen."
- "Und?", fragte ich gelangweilt. "Nichts was in dem Tagebuch stand, hat mich wirklich umgehauen, nur hat es mich verwundert -" Sie brach mitten im Satz ab, als sie meinen ungeduldigen Blick bemerkte. "Mich hat es verwundert, dass auf jeder Seite mindestens einmal dein Name stand. Es war nichts sinnvolles, jedes Mal nur eine kleine Notiz am Anfang jeder Seite." Und mit diesen Worten schloss sie die Tür hinter sich und ließ mich Bewegungsunfähig in der Dunkelheit zurück. Ich fragte mich, ob ich mich bei meinem Entschluss nur auf meine Ritterlichkeit verlassen hatte. Es schien nicht so dass ich meinen Verstand gebraucht hatte, denn ich stand kurz davor, die Höhle des Löwe absolut freiwillig zu betreten.
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Kasumi
Azizas Mode
Kasumi


Weiblich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 8:34

Haha jetzt wird es spannend zwischen eve und rosier (:
die beiden passen auch echt gut zusammen. Und das Verhalten von rose ist auch echt gut geschrieben..bin mal gespannt wie es weitergeht mit Tom und so.
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Crenyno
Bowsers Helfer
Crenyno


Männlich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 9:02

Bin mal gespannt, ob die Freundschaft zwischen Rose und Eve das auf lange Sicht aushalten wird. Und vor allem, was Tom dazu sagen wird, dass Eve sein Tagebuch hat.

Wie immer bin ich positiv beeindruckt von deiner Schreibweise. Der von dir im Chat erwähnte Zeitsprung hat mich gar nicht gestört, wie ich anfangs dachte. Die Idee mit den Specials gefällt mir, solange sie wirklich kleine Dinge bleiben. Sonst lenken sie zu sehr von der eigentlichen Fanfiction ab. Rose wird mir endlich ein wenig sympathischer, was wohl daran liegt, dass sie sich scheinbar wirklich um Eve sorgt und - zur Abwechslung - endlich mal eine Schwäche zeigt, anstatt einfach nur nervig und aufgedreht zu sein. (Szene an der Türschwelle). Anfangs konnte ich zu Rosier nicht viel sagen, mittlerweile ist er mein Lieblingscharakter. Er scheint nett zu sein und nur die besten Absichten zu haben. Ob sich das noch ändern wird, weiß ich nicht. Trotz allem kann ich mir nicht vorstellen, dass Eve ihn Tom Riddle vorzieht. Und wenn, dann nicht auf dauer. Schließlich steht er ja laut Einleitung neben Eve im Mittelpunkt der Story. Von Elizabeth würde ich gerne mehr lesen. Du hast zwar im Chat erwähnt, dass sie im Hintergrund bleiben wird, trotzdem habe ich sie in den wenigen Stellen, in denen sie vorkam, ins Herz geschlossen. Und Lestrange hatte auch lange keinen relativ nennenswerten Auftritt mehr. Der letzte war, wenn ich mich recht erinnere, als er mit den anderen Slytherins im Slug-Club war. Allgemein läuft er Eve hier und da mal über den Weg, aber da könnte meiner Meinung nach ruhig etwas mehr passieren. Trotzdem ist es dir wirklich gelungen, die Charaktere, zumindest für mich, lebendig wirken zu lassen.
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 10:07

Speschul Spoiler!:

Chapt. 11 - Die Höhle des Löwen

Ich wusste weder wie ich es gerade geschafft hatte, dem blutigen Baron das Passwort für den Gemeinschaftsraum der Slytherins zu entlocken, noch wie es mir möglich gewesen war zu so einer späten Stunde ungesehen den Ravenclaw-Turm zu verlassen. Noch leicht irritiert schritt ich auf Zehenspitzen durch den langen Korridor und zur Wendeltreppe, die hinunter zu den Kerkern führte, wo die Slytherins, wie ich wusste ihren Gemeinschaftsraum hatten. Da ich wusste, dass die Vertrauensschüler und der Schulsprecher der Slytherins in dem weitläufigen Kellergang einen eigenen Schlafsaal mit getrennten Räumen besaßen, würde es mir ein leichtes sein, herauszufinden wo Riddle sich aufhielt. Als ich direkt vor der mächtigen Steinwand stand die den Eingang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum markierte, zögerte ich für einige Momente. Ich kämpfte gegen den Drang an, augenblicklich aus dem unterirdischen Gang zu stürmen und mich vor was auch immer hier unten auf mich wartete, zu verstecken sollte. Doch ich beruhigte mich und flüsterte: "Schlangenzunge" Dicht an die Steinwand gepresst stand ich da und wartete und hoffte der Blutige Baron habe mir die Wahrheit gesagt. Wie von Geisterhand öffnete sich die Mauer, breit genug um einen Menschen hindurch zu lassen. Als ich mit beidem Füßen im Gemeinschaftsraum der Slytherins stand, schloss sich das steinerne Tor augenblicklich hinter mir. Ich blickte mich um, es war dunkel und so murmelte ich "Lumos" während ich meinen Zauberstab auf Augenhöhe hob. Der Gemeinschaftsraum schien leer zu sein. Es war ein langgezogener Raum mit hohen, kühlen Steinwänden. Kugellampen zogen sich in Reihen an den Wänden entlang und um ein paar kleine Tische herum und vor dem Kamin standen ein paar hohe Lehnstühle und schwarze Ledersofas.
Ich nutzte es aus dass keiner der Slytherins anwesend war und huschte rasch zu der einzigen Tür am anderen Ende des Raumes, die, dessen war ich mir sicher, den Eingang zu den Schlafsälen bildete. Ich schlich den schmalen Gang entlang und las dabei im vorbeigehen die Messingschilder an den Türen, bis ich am Ende des Ganges eins mit der Aufschrift "Vertrauensschüler - Jungenschlafsaal" entdeckte, das musste es sein, dachte ich, das war das Zimmer von Tom Riddle. Ich klopfte, doch bekam keine Antwort. Ich wiederholte mein Klopfen, wieder nichts. Ich zögerte kurz und tat dann das wohl Dümmste, was ich je in meinem Leben getan hatte. Ich legte eine Hand um den Türknauf und drehte ihn herum. Vorsichtig schob ich meinen Kopf durch den geöffneten Spalt und warf einen Blick in den Raum. Er war leer und dunkel. An einer Wand in der Nähe von einem dunklen Marmor-Schreibtisch brannte eine einsame, grünliche Fackel und das Himmelbett gegenüber war verlassen und die smaragdgrünen Vorhänge zur Seite geschoben, die Decken die darauf lagen waren zerwühlt. Ich setzte einen vorsichtigen Schritt in den Raum und schloss sofort die Tür hinter mir. Ein wunderbarer Duft stieg mir in die Nase. Hier roch es genau so, wie er es tat. Ich vergewisserte mich, dass Toms Tagebuch noch unter meinem Arm klemmte und ging dann auf leisen Sohlen hinüber zu dem Tisch, neben dem die Fackel brannte. Achtsam legte ich es zwischen ein paar Ordner, wohl darauf bedacht nichts in seiner Position zu verändern. Er würde nie bemerken, dass ich hier gewesen war. Mich erleichterte dieser Gedanke ungemein. Ich fuhr herum und ging zurück zur Tür, doch als ich nach dem Knauf greifen wollte, bewegte sich dieser mit einem Mal. Mir stockte der Atem, als die Tür aufschlug und ich mich verzweifelt an die Wand dahinter presste. "Nox" flüsterte ich rasch und der Lichtkegel an der Spitze meines Zauberstabs erlosch. Das Licht der Fackel war nun die einzige Lichtquelle im Zimmer. Ich hörte ein leises Schnippen und das Licht eines smaragd-besetzten Kronleuchters, der an der Decke des Raumes, durchströmte mit einem Mal das ganze Zimmer. Es war beinahe beruhigend. Unter anderen Umständen hätte es mich wahrscheinlich schläfrig gemacht. Mein Blick fiel auf Tom, der mit langsamen Schritten durch das Zimmer glitt und vor einem Regal am anderen Ende zum stehen kam. Er trug eine lange Pyjamahose und ein schwarzes Hemd. Zum ersten Mal erhaschte ich einen Blick auf seine starken, blassen Arme. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar, das völlig zerzaust auf seinem Kopf lag. Wahrscheinlich hatte er schon geschlafen oder es zumindest versucht. Er sah unglaublich gut aus wie er so dastand und das Bücherregal vor ihm musterte. Ich schluckte unwillkürlich den Kloß in meinem Hals herunter. Ich drückte mich noch fester gegen die Wand und wagte es zum ersten Mal, seitdem er das Zimmer betreten hatte, mich wieder zu bewegen. Mit großer Vorsicht tastete ich mich an der Wand entlang zur Tür, um nach den Knauf greifen zu können. Doch bevor ich auch nur eine Hand danach ausstrecken konnte, hörte ich, wie Tom mit kalter, schneidender Stimme "Obscuro!" rief. Ich verkrampfte mich, als sich eine schwarze Augenbinde fest um meinen Kopf schlang und versuchte verzweifelt, sie wieder zu herabzuziehen. Doch ich wusste, dass es zwecklos war. Nur Tom könnte sie wieder verschwinden lassen. Bis dahin würde ich ihm absolut hilflos ausgeliefert sein. Alle Muskeln in mir spannten sich schmerzhaft an. "Wie bist du hier reingekommen?" Ich zuckte zusammen, als ich seine Stimme nahe an meinem Ohr wahrnahm. Viel zu nahe. Zu erschrocken, um ihm antworten zu können, presste ich die Lippen aufeinander und schwieg. Als Tom mir plötzlich sein Kinn auf die Schulter legte, spürte ich sein Lächeln. Ich konnte es vor meinem inneren Auge sehen. So selbsgefällig wie immer. "Der... der blutige Baron", erwiderte ich dann zittrig und mit zugeschnürter Kehle. "Und was hast du hier zu suchen?" Seine Stimme hatte sich noch immer nicht verändert. Diese Tatsache machte mir ungeheure Angst. Anfangs schwieg ich, doch dann stotterte ich: "D-dein Tagebuch. Ich habe es gefunden und wollte es dir wiedergeben." Mit einer Kopfbewegung wies ich, hoffte ich zumindest, auf den Schreibtisch. Ich spürte, wie er den Kopf hob. Dann schwieg er für eine ganze Weile. Es kam mir vor wie Stunden. "Hast du ...darin gelesen?" fragte er plötzlich. Ich schüttelte den Kopf. "Hast du sonst noch etwas angefasst?" - "Nein." Mit einem Mal löste sich die Augenbinde. Erleichtert öffnete die Augen und das Licht stach mir entgegen, als ich blinzelte. Dann merkte ich dass Tom nichtmehr neben mir stand. Panisch fuhr ich herum, um herauszufinden, wo sich er sich aufhielt. Mein Blick blieb an ihm hängen als ich ihn auf der Kante seines Bettes sitzen sah. Er hatte seine Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt und die Hände im Schoß gefaltet. Sein Gesicht war absolut regungslos und ließ nichts von dem erahnen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Toms Anblick raubte mir den Atem. Am liebsten hätte ich die Hände nach ihm ausgestreckt und wäre ihm einmal durch die zerzausten Haare gefahren. Doch diesen Gedanken verdrängte ich schnell wieder. "Hätte ich gewusst, dass du kommst", setzte er an, als er meinen Blick bemerkte. "Hätte ich mir etwas Vernünftiges angezogen." Völlig entgeistert starrte ich zu ihm herunter "Nein, du .. dusiehst gut aus", entwich es mir, worauf sich meine Wangen leicht röteten. Ein freudloses Lächeln huschte über sein Gesicht.
"Da du schon einmal hier bist", begann er, woraufhin er sich plötzlich wieder erhob und eine Hand nach mir ausstreckte. "Ich möchte dir eine Frage stellen." Er legte einen Arm um meine Taille. Unwillkürlich stolperte ich zwei Schritte auf ihn zu und fing mich mit einer Hand an ihm ab. Tom suchte meinen Blick und ich erwiderte ihn. Ich schluckte. Es war, als blickte er durch meine Augen direkt in die Seele, die sich irgendwo hinter dem kühlen grau verbarg. Er wirkte abwesend und mit den Gedanken weit entfernt. "Ich will, dass du mir wieder vertraust. So wie damals weißt du."
Mit seiner anderen Hand strich er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich antwortete ihm nicht. Ich war überhaupt nicht in der Lage dazu. Es fühlte sich an, als wären meine Zähne mit Hilfe eines besonders großen Sirupbonbons aneinandergeklebt worden. Leicht schüttelte ich den Kopf.
"Das ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst, Tom", erwiderte ich nach einer halben Ewigkeit. "Einst schenktest du mir dein Herz." sagte er beflissen und machte eine ausladende Handbewegung.
"Ich hatte das Gefühl, dass du mir in den letzten sechs Jahren Stücke davon wieder genommen hast. Ohne um Erlaubnis zu bitten." Am liebsten hätte ich ihm einen Fluch aufgehalst, um ihm sein selbstzufriedenes Grinsen auszutreiben. "Nun ...Vertraust du mir?" Langsam schloss ich die Augen. Wollte die Tränen verbergen, die sich soeben ihren Weg an die Oberfläche bahnten. Doch anstatt mich ihm tapfer entgegenzustellen gaben meine Knie erneut nach. Tom fing mich auf, umfasste mich dieses Mal mit beiden Armen, um mich zu stützen und sah mir mit durchdringendem Blick in die Augen. "Vertraust du mir?, wiederholte er mit leichtem Nachdruck. "Nein", flüsterte ich heiser. "Nein?" Ich schüttelte stur den Kopf und wich seinem Blick aus. "Ich kann dir nicht vertrauen. Nicht mehr. Nicht nachdem ich gesehen habe was du mit anderen machst." Er ließ von mir ab und ohne zu zögern erwiderte er: "Was müsste ich tun, um das zu ändern?" Schmerzhaft presste ich meine Lippen aufeinander. Ich hoffte sehnlichst, dass er nicht meinen Wunden Punkt treffen würde. Ich rührte mich nicht mehr und verkrampfte mich vor ihm auf dem Boden sitzend. Tom lachte leise, beugte sich vor und legte seine kühle Stirn an meine heiße. "Würde ich es schaffen. Würde ich es tatsächlich schaffen ...dann würdest du für immer mir gehören." Toms Atem mischte sich mit meinem als er sprach. "Und ich für immer dir."  Leicht hob er seinen Kopf. "Nun, du wärst die Einzige, die mich besitzen dürfte."


Zuletzt von Lycoris am Fr 2 Aug 2013 - 13:16 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 10:34

Was soll ich sagen... Ich bin sprachlos. Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber das Ende, vor allem der letzte Satz... ne.

Das ist eigentlich schon fast schade. Ich habe mich gerade an Toms Art gewöhnt und dann das. >.> Ich bin echt gespannt, wie sich das noch entwickelt.

Das Special kommt aus dem zweiten Buch, oder? Wolltest du damit vielleicht auf irgendetwas aufmerksam machen, was in der Fanfic noch relevant wird? Oder hat das überhaupt keinen Zusammenhang und dient nur als... naja... Special? xD

Edit:

Vorher fand ich Tom von der Persönlichkeit einfach blöd. Und die Tatsache, dass er Eve als sein Eigentum sieht, hatte irgendwie was Interessantes. Also eigentlich auch blöd, aber interessanter. xD
Ich hätte ja gerne eine Szene gehabt, in der Rose (und vielleicht auch Elizabeth, ist ja mein zweiter Liebling) erfährt/erfahren, wie Tom über sie denkt und sie warnen. So ein typisches "Pass auf, was du da tust"-Gespräch. Das hätte sich aber sowieso mit dem Fakt überschnitten, dass Rose in Tom verliebt ist. o: So gesehen...
Trotzdem gefällt mir der Gedanke noch nicht ganz, dass Tom einfach so eine - ich nenne es mal - Schwäche zeigt. (Letzter Satz) Es sei denn, das macht er nur, um Eve wieder für sich zu gewinnen. Dann ist das in Ordnung. Wenn nicht, werde ich mich wohl oder übel trotzdem damit abfinden müssen. xD Vermutlich wären sie so oder so zusammengekommen. Aber... doch nicht schon so früh. D: Deswegen bin ich umso gespannter auf Eves Reaktion.


Zuletzt von Crenyno am Di 26 Feb 2013 - 13:14 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 12:37

Wieso hacken alle auf meinem Tomi rum, ich hab ihn doch so gerne Sad

Aber extra für Crenyno, ein "überraschendes (mehr oder weniger) Mitternachtskapitel".
Diesmal ohne Speschuuuul ._.

Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 -

Chapt. 12 - Das Spiel beginnt.


Meine Angst vor Tom Riddle schien allmählich zu schwinden. Ein warmes und mir bekanntes Gefühl machte sich an der Stelle breit, an der zuvor die Furcht gesessen hatte. Kein Wunder, dachte ich mir. Immerhin war ich gestern nicht zusammengebrochen, als er sich mir auf eine solch fremdartige, neue Weise genähert hatte. Die unbeschreiblich starke Aura, die ihn umgab, wirkte auf andere - auch auf mich - wie eine Droge. Ich saß auf meinem üblichen Platz auf dem Sofa vor dem Kamin im Ravenclaw-Gemeinschaftsraum. Nach der merkwürdigen, aber beruhigenden Begegnung mit Tom am Abend zuvor, war ich gegen 11 in den Schlafsaal gestürmt und hatte dort glücklicherweise Rose, Elizabeth und Ann vorgefunden, alle drei natürlich noch hellwach und versessen darauf zu erfahren ob mir mein Vorhaben geglückt war. Ich hatte ihnen alles erzählt, nur den Teil mit Tom's Angebot, den hatte ich ausgelassen. Die anfänglich berauschende Wirkung war verflogen und ich spürte die psychische Abgängigkeit, die ich bereits damals für ihn entwickelt hatte erneut in mir aufflammen. Es war zu spät, um zu flüchten. Zu spät, um sich zu verstecken. Es war zu spät, denn ich war bereits ein Teil des Spiels geworden. Und ein überaus wichtiger noch dazu.

Heute war Sonntag - Eine Woche vor den Weihnachten. Gegen Mittag gesellte sich Elizabeth zu mir und setzte sich neben mir auf das zerschlissene Sofa vor dem warmen Feuer, das im Kamin ruhig vor sich hinknisterte. Schon bald ertönte ein dumpfer Schlag und lenkte unserer beider Aufmerksamkeit auf sich. Ich warf einen Blick über die Schulter und sah das rote Fellkneuel, das sich wie die Flosse eine Hais durch das Gepäck schlängelte das nun, da die Weihnachtsferien immer näher rückten, überall im Gemeinschaftsraum verteilt stand.
"Morgen!", rief Rose strahlend und hielt mir einen Brief entgegen. "Ist von meinen Eltern. Ich darf schon morgen nachhause." - "Wie schön", log ich und nahm ihr das Stück Pergament aus der Hand.
"Sie lassen dich grüßen, oh und dich auch Liz." sagte sie und lächelte kurz zu Elizabeth hinüber. Ich nickte und überflog dann schnell den Brief. "Kommen deine Geschwister auch?" - "Joa", entgegnete sie. "Sie kommen alle. Wird ein riesen Fest. Ihr wisst schon, wie jedes Jahr."
"Hm", machten ich und Elizabeth gleichzeitig und ich legte das Papier auf den Tisch neben mir. "Soll ich dir morgen mit dem Tragen helfen?" Ich wies auf ihre Koffer. "Das wäre super nett. Fiona hat mir schon gesagt, dass diese Art von Zauber in den Feiertagen untersagt sei. Es könnte etwas passieren, du weißt ja, seit Myrtes Tod letztes Jahr ist Dippet übervorsichtig." Rose verdrehte die Augen doch Elizabeth sagte kühl: "Rose du solltest dankbar sein dass du überhaupt noch am Leben bist. Es hätte jeden von uns treffen können das weißt du, man sollte keine Scherze über sowas machen." Ich pflichtete ihr mit einem Kopfnicken zu. Rose stand wie angewurzelt zwischen uns, sie schien kurz um eine Bemerkung verlegen, doch dann fasste sie sich wieder: "Oh und ich hoffe nicht dass ihr vergessen habt wem wir das zu verdanken haben. Gebt's zu Tom ist einfach ein Held!" Elizabeth verdrehte die Augen und erhob sich. Als ich sie fragend ansah meinte sie sie müsse noch hoch in die Eulerei, ihrer Großmutter sagen, dass sie am nächsten Freitag mit dem Hogwartsexpress kommen würde. "Da muss ich wirklich alles runterschleppen. Sogar wenn du mir hilfst, wird es mindestens zwei Stunden dauern." - "Kein Problem", gab ich zurück als wir abgesehen von einer Gruppe Erstklässler und zwei Fünftklässlerinnen alleine im Gemeinschaftsraum saßen. "Ich werde genug Zeit haben."
Sie seufzte und ließ sich nach hinten sinken. Kurze Zeit schwiegen wir, dann brach Rose die Stille erneut: "Und, was hat Tom nochmal gesagt als du das Tagebuch gebracht hast?" Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. "Ich hab's dir doch schon gesagt", antwortete ich entnervt "Tom war überhaupt nicht da. Ich konnte das Buch ungestört zwischen ein paar Ordnern verstecken. Und als ich ihm dann auf dem Gang begegnet bin, habe ich ihm gesagt dass ich vorhin bei Rosier war um ihm sein Exemplar von "Die Enzyklopädie der Giftpilze" zurück zu geben. Dein kleines Geheimnis bleibt also unter uns." Ich lachte kurz. "Gut. Aber sag mal", sie überlegte kurz. "Bist du dir sicher, dass Tom und du ein so schlechtes Verhältnis zueinander hattet?" - "Das habe ich dir doch auch schon gesagt", erwiderte ich forsch. "Glaubst du etwa, ich lüge?"
Rose schüttelte erschüttert den Kopf. "Nein nein, ich dachte nur... vielleicht meinte er auch eine andere Eve." Sie warf einen Blick an die Decke. "Evelynn Borgin, die Slytherin mit der runden Brille. Weißt du, wen ich meine?" - "Hm", wiederholte ich. "Die muss es sein."

Als ich mich später gemeinsam mit den anderen Ravenclaw-Sechstklässlerinnen auf den Weg zum Abendessen machte, schlenderten wir noch einige Zeit gedankenverloren in den Gängen herum. Ich dachte an Rosiers Worte: Ich sollte nicht so viel träumen. Aber es gab nun mal nichts schöneres für mich, als das Träumen, besonders in letzter Zeit. Nach ungefähr zehn Minuten kamen wir schweigend an der Bibliothek vorbei. Von mir anfangs unbeachtet, warf ich plötzlich einen Blick zu der riesigen Flügeltür, die weit offen stand, als mir eine bekannte Stimme entgegen hallte. "Ehm, geht schonmal vor, ich muss noch nach einem Buch für Astronomie suchen, ihr wisst schon, für die Sternkarte." Elizabeth und Rose warfen sich besorgte Blicke zu die mir nicht entgingen. "Es ist nichts, ich brauche nur ein Buch, also?" - "Aber-" setzte Rose an, doch Elizabeth zog sie weiter. "Ist schon gut Rosie, sie kommt doch gleich nach." Ich verspürte einen Hauch von Dankbarkeit für Elizabeth als sie gemeinsam mit Ann dafür sorgte, dass Rose ihnen zur Marmortreppe folgte. Sobald die drei um die Ecke gebogen und nichtmehr zu sehen waren, schlich ich so leise wie möglich an den Rahmen des Eingangs und blickte vorsichtig um die Ecke. Nicht weit von der ersten Regal-Reihe standen Rosier und Avery, einer seiner Freunde aus Slytherin. Sie schienen sich zu streiten, denn ihre Stimmen wirkten erhitzt und urplötzlich erhob Zweiter die Stimme und bäumte sich ein wenig vor Rosier auf. "Das wirst du nicht tun", bellte er. "Tom wird dich umbringen. Ernsthaft. Denk dran was ich dir eben gesagt habe." Averys Stirn lag in tiefen Falten. Es sah beinahe so aus, als würde er sich Sorgen um seinen Freund machen. In seinem harten Ausdruck lag etwas unglaublich Weiches und Mitfühlendes. "Das ist mir egal", gab Rosier zurück und hielt dem Blick von Avery stand. "Letzten Endes ist es doch seine Schuld, oder nicht?" Daraufhin schwieg Avery für einige Zeit. Er schüttelte leicht den Kopf. Kurz warf ich einen Blick über meine Schulter, um nachzusehen, ob mich jemand beobachtete. Doch ich war alleine und so wandte ich mich erneut den beiden Streithähnen zu "Laurent.", begann Avery mit fester Stimme, während er die Augen verdrehte. "Wie sollte er denn auch damit rechnen, dass du dich in die Kleine verliebst? Wenn er davon erfährt, dann-"
"Was? Was dann?", fauchte Rosier. "Tom ist doch sonst so berechnend und peinlich genau darauf bedacht keinen Fehler zu machen. Warum hat er es denn dann nicht einmal in Erwägung gezogen?" - "Du solltest dich mal reden hören." gab Avery entgeistert zurück. Rosier krallte sich mit einer Hand an dem Tisch fest, neben dem er stand. "Wenn er etwas sagt, hat man zu gehorchen. Verstanden? Tom allein weiß, was am besten für sie ist." fügte Avery hinzu. "Das sagt er. Doch woher will er das wissen?", gab der Andere zornig zurück. "Er spielt doch nur mit ihr." - "Das alles hier ist ein Spiel, verdammt. Warum verstehst du das nicht? ...Laurent bitte"
"Er weiß sie doch überhaupt nicht zu schätzen, Avery." - "Das kann schon sein aber-" Als Rosier schmerzvoll das Gesicht verzog, senkte er seine Stimmlage. "Aber das ändert nichts an der Situation." Sie schwiegen einen kurzen Moment. Rosier stand wie versteinert neben seinem Freund.
"Bitte!", flehte Avery dann erneut. "Tu das nicht." Seine Augen blitzten auf. "Glaubst du etwa ich habe gewollt, dass es so kommt? Am Anfang war es auch für mich nicht mehr als ein Spiel. Doch zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht... wusste ich nicht was für ein unglaubliches Mädchen sie ist. Glaubst du, ich hätte es dir erzählt, wenn ich mir nicht hundertprozentig sicher wäre?" - "Laurent-" Er legte ihm besänftigend eine Hand auf die Schulter. "Sie gehört ihm."
Rosier senkte den Kopf. "Nein", flüsterte er. "Eve ist Eigentum von niemandem. Sie kann selbst sagen was sie möchte wenn sie möchte." - "Leg dich bitte nicht mit Tom an", wiederholte Avery eingehend, während Rosier den Kopf schüttelte. "Aber ich liebe sie."

Und mit einem Mal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Halb zu Tode erschrocken fuhr ich herum und blickte in die grauen Augen von Professor Slughorn. Er lächelte verwirrt und warf erst mir, dann den beiden Jungen in der Bibliothek einen besorgten Blick zu.
"Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Ms Ebony?", fragte er besorgt, worauf ich erschrocken eine Hand an meine Augen legte. Tatsächlich, sie waren feucht. Ich wischte mir schnell mit einem Ärmel über mein Gesicht und nickte dann abwesend. Leider hatte ich heute keine gute Ausrede parat. Das hatte ich eigentlich nie, aber normalerweise schaffte ich wenigstens mich aus unangenehmen Situationen herauszuwinden, wie eine Schlange. Als ich Slughorn so ansah kam mir plötzlich der Gedanke dass ich in seinem Haus womöglich besser aufgehoben wäre. "Kommen Sie", sagte Slughorn besänftigend. "Sie sollten etwas essen." Erneut nickte ich, sagte jedoch: "Professor? Ich habe etwas auf meinem Zimmer vergessen. Entschuldigen Sie mich bitte Sir, ich werde es nur schnell holen gehen." Zögernd ließ er die Hand von meiner Schulter gleiten. "Aber beeilen Sie sich." Slughorn lächelte mir hinterher. Mit gesenktem Kopf lief ich durch die Korridore und einige Treppen hinauf. Der Schmerz in mir wurde beinahe unerträglich, als ich die Schlafsaaltür hinter mir schloss, mich auf mein Bett warf, die Samtvorhänge zuzog und mein Gesicht in den Kissen vergrub. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog ich mir eine Bettdecke über die Schultern und steckte meinen Kopf unter das Kissen vor mir. So konnte ich nichtsmehr hören, doch meine Gedanken blieben zu meinem größten Bedauern nicht aus.


Zuletzt von Chaya + Zanto am Mi 27 Feb 2013 - 2:28 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 26 Feb 2013 - 13:09

Erst einmal vielen Dank, dass du dir so spät noch die Mühe gemacht hast. :>

Dieses Kapitel gefällt mir bisher am besten. Zuerst zu den Dingen, die mir sehr früh aufgefallen sind: Die Details. Vor allem in diesem Kapitel habe ich gemerkt, wie gut die Fanfic in die Welt von Harry Potter integriert ist. (Zum Beispiel der Tod von Myrte) Außerdem mag ich die kleinen alltäglichen Situationen. Ich weiß nicht, warum mir das gerade in diesem Kapitel besonders auffällt, aber vor allem die erste Hälfte ist so schön gewöhnlich. Sie lässt die spannendere Stelle realistischer wirken und ist trotzdem keineswegs langweilig.

Die Szene mit Rosier und Avery finde ich großartig. Nicht nur, weil Rosier mein Lieblingscharakter ist, sondern hauptsächlich, weil dieser mal eine andere Seite von sich zeigt. Gut, das hat mir bei Tom zwar weniger gefallen, aber hier hast du das wirklich schön rüber gebracht. Auch interessant finde ich, dass Tom scheinbar nicht nur ein Vorhaben hat, sondern die Slytherins auch noch eingeweiht sind.

Das einzige, was mir ein wenig gefehlt hat, ist die Szene zwischen Kapitel 11 und 12 (Eve geht vom Gemeinschaftsraum der Slytherins zu ihrem eigenen). Die kurzen Sprünge zwischen jedem Kapitel mag ich zwar sehr, aber gerade hier hätte ich gerne gelesen, wie Eve sich nun aus dieser Situation befreit. Gut, du hast beschrieben, wie sie ankam, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Tom sie ohne Weiteres gehen lässt. Aber trotzdem, das Kapitel gefällt mir sehr gut, mein bisheriges Lieblingskapitel.
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 5:14

Haha super dass es dir dann doch so gut gefällt, hab' extra deine beiden Lieblinge bisschen mehr reingebracht, wobei, Rosier wird doch schon von alleine das Spielbrett betreten, da brauch ich nichtmehr großartig nachzuhelfen.

Aber jetzt geht's erstmal weiter mit Kapitel 13 - das Speschul diesmal ist eine kleine Umfrage zu den Charakteren!

Chapt. 13 - Risiken und Nebenwirkungen.

Diese Nacht hatte ich lange wach gelegen. Als Elizabeth und Rose nach dem Abendessen an mein Bett traten, tat ich jedoch als würde ich schlafen und wurde so von unangenehmen Fragen verschont. Am nächsten Morgen stand ich schon früh vor meinem Schrankkoffer und kramte unwirsch darin herum. Ich spielte nun schon seit letzter Nacht mit dem Gedanken, mir von einem alten Freund meiner Eltern Okklumentik beibringen zu lassen. Zum Schutze meines Geistes vor Personen die sich, und ich war mir jetzt sicher dass es so war, unbefugt Eintritt zu meinen Gedanken verschafften. Anscheinend würde nichts sonderlich Gutes geschehen, wenn Tom Riddle von dem Gespräch seiner beiden Freunde des gestrigen Tages erfahren würde. Das schlussfolgerte ich zumindest und fragte mich nebenbei, warum sie eigentlich so große Angst vor ihm hatten. Tom musste soetwas wie der Anführer in ihrer Gruppe sein, anders konnte ich es mir auch nicht erklären. Wundern würde es mich nicht. Ich griff gedankenverloren nach einer dunklen Strumpfhose, einem Faltenrock und einer schwarzen Bluse, schlüpfte schnell hinein und band mir die Haare mit einem Band zusammen. Dann verließ ich ruhig mein Zimmer und kämpfte mich erneut durch das zahlreiche Gepäck, das auf dem langen Gang und im Gemeinschaftsraum verteilt war. Ein Großteil meiner Freunde würde heute abreisen. Elizabeth und Ann würden jedoch noch bis Freitag bleiben. Auf einen Tanz mit dem wunderbaren blonden Slytherin musste ich wahrscheinlich auch verzichten, denn ich war mir relativ sicher, dass er sich mir nie mehr auch nur einen Zentimeter nähern würde. Ich konnte mir nicht helfen, doch aus irgend einem Grund war ich nicht wütend auf Rosier, mein Zorn galt einzig und allein Tom Riddle. Und dennoch, eigentlich sollte ich es trotz allem sein, wenn man bedachte, dass er anfangs nur mit mir gespielt hatte - weil es Tom ihm befohlen hatte. Was wollte er damit bezwecken? Trotzdem war ich merkwürdig stolz auf Rosier, denn er war wahrscheinlich der Erste, der Tom Riddle einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. "Evelyn. Gut, dass du da bist", rief Penelope, eine weitere Sechstklässlerin aus Ravenclaw, als ich den letzten Treppenabsatz hinunterstieg. "Hilfst du mir?" Sie schob mir einen Koffer zu, der nicht gerade leicht aussah. "Aber zieh dir vorher etwas Warmes an. Es ist kalt ...und es schneit!" - "Penelope!", rief ich völlig erstaunt "Ich hab' dich ja ewig nichtmehr gesehen!" und es stimmte, seit der ersten Schulwoche, in der die verhexte Papierkugel von Lestrange in ihrem braunen Lockenhaar gelandet war, war ihr Bett in unserem Schlafsaal leer gewesen. "Nunja, ich war krank ...Drachenpocken. War die ganze Zeit im Krankenflügel und heute darf ich endlich nachhause." tatsächlich lag eine unheimlich dicke Schicht Puder auf ihrem herzförmigen Gesicht. Schnell wechselte ich das Thema: "Es schneit?" Ich warf einen Blick aus dem Fenster, das sich am anderen Ende des Raumes befand. Tatsächlich. Große weiße Flocken fielen weich und regelmäßig vom hellgrauen Himmel. Ich zögerte anfänglich, war mir unsicher, ob ich mich wirklich nach draußen wagen sollte. Natürlich mochte ich Schnee, doch ich bevorzugte die wohlige Wärme im Gemeinschaftsraum in dessen Kamin stetig ein großes Feuer brannte. Doch dann griff ich nach ihrem Gepäck und hievte es unter schwerem Stöhnen hinüber zur Türschwelle. "Was hast du da denn drin?", fragte ich. "Zehn Zentner Koboldsteine?" - "Das, was ich über die Feiertage benötige", antwortete sie entrüstet. Kopfschüttelnd griff ich nach meinem Umhang und dem blauen Schal, die beide über der Lehne des alten Chintz-Sofas zu meiner Rechten hingen, und schleifte Penelope's Koffer hinter mir her zum Eingang. "Hast du Rose heute schon gesehen?", fragte ich außer Atem, als wir an die große Marmortreppe kamen, die hinunter in die Eingangshalle führte. "Ja. Sie ist vorhin mit ein paar Gepäckstücken nach unten gerannt. Seit dem habe ich sie aber nicht mehr gesehen." Penelope zuckte mit den Schultern und schritt voran. Ich blieb noch einige Momente stehen, begann dann aber, den Koffer Stufe für Stufe hinunter zu heben. Auf der Hälfte der Strecke kam mir Rose entgegengestürmt, die mich beinahe umgerannt hätte. Als sie mich erkannte, sagte sie mit aufgekratzter Stimme: "Rosier hat nach dir gefragt." Sie zwinkerte. "Ich habe ihm gesagt, dass ich dich natürlich sofort holen werde." - "Was?", fragte ich irritiert und stolperte wenige Treppen nach unten, so, dass Rose nun mindestens zwei Köpfe größer als ich war. "Da ist er." Sie wies mit einer lässigen Handbewegung in die andere Richtung und ich warf unwillkürlich einen Blick über die Schulter. Tatsächlich, er stand zusammen mit Avery am Fuß der Treppe und lächelte mir, wie immer, entgegen. "Eve", sagte er freundlich. "Soll ich dir helfen?" Ich schüttelte den Kopf und griff erneut nach dem Koffer. "Das bekomme ich schon alleine hin", entgegnete ich und meine Stimme klang unfreundlicher, als eigentlich beabsichtigt. Ich kämpfte mich einige Stufen weiter, bis ich über meine eigenen Füße stolperte, einen unterdrückten Schrei ausstieß, nach hinten taumelte und dann der Länge nach auf Rosier fiel. Bis heute weiß ich nicht, ob es Absicht oder meine maßlose Tollpatschigkeit gewesen war. Sofort hob ich den Kopf und hoffte sehnlichst, dass ich ihn nicht verletzt hatte. Jedoch versuchte ich, mir meine Sorge nicht anmerken zu lassen. Er beobachtete mich mit amüsierten Blick, worauf ich missbilligend stöhnte und die Augen verdrehte. Mühsam versuchte ich, mich wieder auf die Beine zu stellen, doch es war schwerer als gedacht. "Warte", sagte eine gelangweilte Stimme. Ich sah die Hand, die mir Avery entgegenstreckte und nahm sie dankend an. Ich hörte Rose kichern, als Rosier ebenfalls aufstand und sich ein wenig Staub vom Umhang klopfte. "Entschuldige", murmelte ich und lief rot an. Rosier schüttelte den Kopf. "Bist du sicher, dass du keine Hilfe brauchst?" Ich warf ich einen Blick hinüber zu Avery, der mich forschend musterte. "Ja. Ich schaffe das schon." Ich räusperte mich. "Du hast nach mir gefragt?" - "Ja genau, ich wollte mich mit dir unterhalten." Nun war es an ihm rot zu werden. "Warum?" , fragte ich und tat so als hätte ich es nicht bemerkt. Er zuckte mit den Schultern. "Nur ...so." Ich glaubte ihm kein Wort. Aus den Augenwinkeln konnte ich Avery sehen, der leicht den Kopf schüttelte. Die Beiden mussten wirklich gute Freunde sein, wenn er Rosier noch nicht bei Tom verraten hatte. "Ich habe gerade keine Zeit. Koffer schleppen.", entgegnete ich leise. "Ach das ist doch Schwachsinn", sagte Rosier dann überraschend ärgerlich. "Wingardium Leviosa" fügte er hinzu und mit einem Schlenker seines Zauberstabs erhoben sich Penelopes Koffer und landenen mit einem leichten "Rumms" sanft am Treppenende. "Das waren nicht die Letzten, und Magie ist hier verboten, das weißt du doch." sagte ich säuerlich. "Achwas geht ihr beide nur", rief Rose, immer noch verschmitzt lächelnd "Penelope und ich schaffen das schon, zur Not haben wir ja auch noch Liz!" Rose warf Rosier ein strahlendes Lächeln zu und stürmte dann die Treppen hinauf. Kurz sah ich ihr nach. Ein Moment, in dem ich Rose am liebsten gevierteilt hätte. Ich schleppte mich an Avery vorbei, der mich bis jetzt noch keinen Augenblick aus den Augen gelassen hatte. "Sag mal geht er dir nicht auf die Nerven?", fragte er mit einem Mal leise, sodass nur ich ihn hören konnte. "Rosier meine ich?" - "Was? Nein.", entgegnete ich unwirsch. "Wieso sollte er?" Er zuckte mit den Schultern. "Du wirkst leicht nervös. Abweisend." Seine Stimme verdunkelte sich abrupt. "Weißt du, ich will einfach nicht, dass ihm etwas passiert", erwiderte ich und schritt ohne ein weiteres Wort, mit Rosier im Schlepptau davon.

Als ich den ersten Fuß nach draußen vor das Schlossportal setzte, lief mir ein unglaublich unangenehmer Schauer den Rücken hinunter. Eisiger Wind peitschte mir entgegen und Schneeflocken verfingen sich in meinen Haaren und der Kleidung. "Zwei Minuten hier draußen", rief ich Rosier zu. "Und man ist komplett weiß." Er lachte und sagte: "Wir müssen aufpassen, dass uns die anderen nicht mit einem Schneemann verwechseln, wenn sie uns sehen." Wir stellten uns rasch unter eine kleine Überdachung, in der Nähe des Quidditchfelds und lehnten uns völlig außer Atem gegen die kühle Steinwand. Rose hatte recht gehabt. Es war wirklich verdammt kalt. Ich zog mir meinen Schal über die Nase und warf dann einen Blick über die Ländereien. Ich musste die Augen zusammenkneifen, um genau sehen zu können. Ich drehte mich um und blickte auf Rosier, dessen Gesicht von dem kalten Wind gerötet war. Seine blonden Haare klebten ihm auf der feuchten Stirn.
"Also", begann ich. "Was wolltest du nun von mir?" - "Ich wollte dir etwas sagen", entgegnete er ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. "Etwas ...sehr Wichtiges." Ich hoffte, dass es nicht das war, was ich befürchtete. Ich straffte meine Schultern und sah ihm ausdruckslos entgegen. "Was denn?" - "Ich-", setzte er an, doch brach dann mitten im Satz ab. Hilflos kratzte er sich am Kopf und warf einen Blick über meine Schulter. Ich lächelte und sah ihn fragend an, was ihn wahrscheinlich noch unruhiger machte. Rosier brauchte einen kurzen Moment, um sich wieder zu fassen, dann fuhr er fort: "Also ich muss dir etwas sagen... und ich hoffe du steinigst mich nicht dafür." - "Oh, lass mich erstmal anhören was du zu sagen hast, dann kann ich ja immer noch überlegen, ob ich zu den Steinen greife.", erwiderte ich und lächelte süffisant. "Also", wiederholte er ernst, ohne auf meine Bemerkung einzugehen. "Ich wollte dir sagen, dass-" nun begegnete er wieder meinem Blick und seine Stimme begann zu zittern, "dass ich mich in dich verliebt habe."
Während von Rosier sichtlich die Erleichterung fiel, schnürte sich in mir etwas fest zusammen. Mein Herz stach fürchterlich und begann, unregelmäßig zu schlagen. Für einen kurzen Moment wurde mir schwarz vor Augen. "O-Oh..", brachte ich heraus, während ich verlegen zu Boden sah.
Mit einem Mal spürte ich seine Hand an meiner Wange. Ich blickte ihm wieder in sein hübsches Gesicht, auf dem ein warmes Lächeln lag. "Ist schon in Ordnung. Du musst nichts sagen." flüsterte er, woraufhin er sich langsam zu mir herüberlehnte und seine warmen Lippen auf meine Wange drückte. Ein kleines Feuerwerk brach in mir aus, während das Stechen in meiner linken Brust immer stärker wurde. Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf leicht gegen seine kühle Hand. Ich wollte, dass dieser Moment nie wieder zuende ging. Für immer wollte ich seine Lippen auf meiner Wange spüren. "Rosier?" Eine eiskalte Stimme schnitt, wie ein scharfes Messer, die Stille.
Ich fuhr zusammen und wir lösten uns automatisch voneinander. Einen Moment später blickte ich in die dunklen Augen von Tom, der in seinem schwarzen Umhang nur wenige Meter von uns entfernt gegen einen Holzpfeiler gelehnt stand. Das Stechen in meinem Herz wurde beinahe unerträglich.
"Tom", murmelte Rosier und blickte nun ebenfalls zu Boden. In seiner Stimme lag Demut. "Professor Slughorn sucht nach dir.", gab Riddle zurück, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. "Es scheint wichtig zu sein. Geh' ihn suchen. Sofort." Rosier warf mir einen entschuldigenden Blick zu, dann gehorchte er und wandte sich zum Gehen. Als er an Tom vorbeiging, warf ihm dieser einen bedrohlichen Blick zu. "Willst du nicht mitkommen?", fragte Rosier leise.
"Nein", zischte Tom und machte eine kurze Pause. "Wir reden heute Abend." Rosier senkte den Kopf und hastete zurück in Richtung Schloss. Alleine blieb ich zurück.
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 6:17

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Chapt. 14 - Missgunst.

"Was sollte es zu bereden geben?", fragte ich Tom schneidend, als er sich auch nach Minuten nicht rührte. Wahrscheinlich war er in Gedanken versunken. Ungewöhnlich - zumindest für ihn. Plötzlich hob er den Kopf und lachte höhnisch. Er trat aus dem Dunkel der Überdachung und ich konnte ihm in sein vor Anspannung verzerrtes Gesicht blicken. Rasch fuhr er sich mit einer Hand darüber, die es wie von Geisterhand wieder kühl und absolut gelangweilt wirken ließ. "Sachen, von denen du überhaupt nichts wissen musst", antwortete er mir. Ich verengte die Augen zu Schlitzen und legte meine Stirn in Falten. "Du würdest ihm nichts tun." Ich schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht." - "Das habe ich auch nie behauptet." Tom machte eine gelangweilte Handbewegung. "Es wäre allerdings besser, wenn du ihn vergisst." - "Und warum sollte ich das tun?", fragte ich angriffslustig. Seine Mundwinkel zuckten für einen kurzen Moment. "Er würde dich verletzen."
"Oh ja, nachdem du ihn bearbeitet hast?" Ich deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung, in die Rosier verschwunden war. "Glaubst du, ich weiß nicht, dass du ihn auf mich angesetzt hast?"
Ich ging auf ihn zu, so, dass ich direkt vor ihm stand und ihm in seine Augen sehen konnte.
"Wie soll ich dir je wieder vertrauen, wenn du mich ständig hintergehst?", fragte ich. "Ist es nicht schon schlimm genug, dass du deine eigenen Freunde für ein so grausames Spiel missbrauchst? Und sie letztendlich bestrafst, wenn sie nicht nach deiner Pfeife tanzen?"
Toms blasiertes Lächeln verschwand. "Oh, Eve, nicht doch", setzte er an. "Mir sind die anderen egal. In diesem Spiel, wie du es so nett bezeichnest, geht es nur um mich-" Er machte eine Pause. "... nun und um dich. Um niemand anderen." Er begann erneut zu lächeln. "Dann lass die anderen - lass Laurent aus dem Spiel", murmelte ich. Meine Wangen röteten sich erneut. "Warum ist er dir so wichtig?", fragte Tom nach einiger Zeit und musterte mich mit einem befremdlichen Gesichtsausdruck. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich mag ihn. Sehr sogar." - "Das tust du nicht." Er wurde ernst und sein Blick traf mich so intensiv, dass ich ihm ausweichen musste. "Er spielt nur mit dir. Du bedeutest ihm nichts. Rein gar nichts." Leicht zuckte ich bei seiner Bemerkung zusammen und schwieg eine Weile. "Und-". setzte ich dann an. "Spielst du auch nur mit mir?"
Für seine Verhältnisse schwieg er darauf viel zu lange. "Nein", antwortete er, doch sein Gesichtsausdruck verriet mir das genaue Gegenteil. "Hör auf zu lügen, Tom", sagte ich. "Es kann gut sein, dass du vor deinen Mitschülern und Lehrern alles verbergen kannst, aber nicht vor mir. Du bist mittlerweile fast schon wie ein offenes Buch für mich. Ich bemerke soetwas schneller, als alle anderen. Schneller als du selbst!" Meine Worte wirkten etwas hoch gestochen, das wurde mir jetzt bewusst, doch um sie zurückzunehmen war es zu spät. Ich zwängte mich an ihm vorbei, lief so schnell es nur ging zurück ins Schloss und in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Zumindest hier würde ich sicher vor ihm sein. Vor der Wahrheit.

"Machts gut, Eve, Liz, Ann und Penny!", rief Rose uns zu, als sie ihren Kopf aus dem Hogwartsexpress steckte. "Wir sehen uns in einer Woche!" - "Ich vermisse dich jetzt schon", sagte ich und verdrehte die Augen. Jeder Abschied von Rose zog sich für gewöhnlich ewig hin. Sie winkte mir und ich tat es ihr gleich. Der Bahnsteig wurde leer, nur ein paar Hufflepuffs und Gryffindors standen unweit von uns Ravenclaws und unterhielten sich eifirg über die Weihnachtsfeier, die in ein paar Tagen stattfinden würde. Ich warf abwesend einen Blick zum Himmel. Es dämmerte bereits und mein Magen knurrte, wie schon lange nichtmehr. Ich musste unbedingt etwas essen, also beschloss ich, sofort ins Schloss zurückzukehren, um mir in der Großen Halle von allem etwas auf den Teller zu laden, das in erreichbarer Entfernung stand. Sicherlich würde ich Elizabeth oder Ann treffen. Ich hoffte es, als ich zusah, wie sich der Hogwartsexpress immer weiter entfernte und Rose' Abschiedsrufe langsam verhallten.

Es war beinahe beängstigend, dass die große Halle an diesem Abend so unglaublich menschenleer schien. Hie und da saßen ein paar Schüler verteilt an einer langen Holztafel und aßen ihr Abendessen. Die Haustische waren an die Wände geschoben worden und die Decke war verhangen von großen, dunklen Wolken, die einem die Sicht auf die Sterne nahmen. Der Sturm dort oben musste stark sein, denn die dicken Schneeflocken flogen wild und aufgewühlt durcheinander.
Ich warf einen unwillkürlichen Blick zum ende der Tafel wo eine Gruppe Slytherins saß und blieb an Tom kleben, der dort ein Stück entfernt von den anderen saß und mich beobachtete. Beinahe so, als hätte er auf mich gewartet. Unsicher ging ich den langen Gang am Tisch vorbei, um mich am anderen Ende in Ruhe niederlassen zu können. Von meinen Freunden war nirgendwo auch nur eine Spur. "Eve, willst du dich nicht zu mir setzen?" Ein wenig überrascht blieb ich stehen und warf Tom, einen verwirrten Blick zu. Er wies mit einer Hand auf den Platz rechts neben seinem. Ich konnte nicht anders, es war, als würde mich ein unsichtbares Band zu ihm hinüber ziehen. Also gehorchte ich und ließ mich auf den freien Stuhl fallen. "Hast du gar keinen Hunger?", fragte Tom kurz darauf.
"Nein", log ich und wie auf Kommando begann mein Magen lautstark zu knurren. Ich sah, wie Tom zu schmunzeln begann und mir dann seinen Teller entgegen schob. Unsicher betrachtete ich das Essen das darauf lag. "Keine Sorge", sagte er und seine Lippen kräuselten sich. "Es ist nicht vergiftet." War ich wirklich so leicht zu durchschauen? Ohne ein weiteres Wort griff ich nach einem Brot und nahm einen kleinen Bissen davon. Tom ließ mich nicht einen Augenblick aus den Augen und ich bemerkte, dass mir einige der Slytherin-Mädchen am Tisch hasserfüllte Blicke zuwarfen. Betreten legte ich das Brot wieder zurück auf das Tablett. "Was willst du schon wieder von mir, Tom?", fragte ich ihn nach einiger Zeit. "Das habe ich dir doch schon gesagt. Dich."
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 6:35

Mich hätte auch sehr interessiert, wie Eve Tom in Kapitel 11 entkam. Sein letzter Satz war sehr... interessant, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Fragt sich nur, ob er hier nur mit ihr spielt oder ob er das ernst meint. Mir läuft jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn Tom sagt, Eve gehöre ihm. Das schreit einfach nur nach "böse Absichten".

Tom scheint seine Hauskameraden ziemlich gut im Griff zu haben. Wenn es nicht überall ein schwarzes Schaf in der 'Familie' gäbe. Zuerst hat es mich ein wenig gefreut, dass er anfangs nur mit Eve gespielt hat. Er und Eve taten mir aber beide etwas Leid. Es scheint ja so, als wolle er sich verändern, weil er starke Gefühle zu Eve hat. Stellt sich nur die Frage, ob er damit Erfolge haben wird oder ob Tom schneller ist als er. Den Kuss hat er ja schon mal. Welcher Eve auch nicht kalt gelassen hat. Doch dann kam der kalte Tom, der Stimmungszerstörer. Das ihm die Situation gar nicht gefällt, erkennt man sehr gut an seinen kurzen Sätzen. Vorallem sein Zischen passt sehr gut. Allerdings habe ich schon jetzt Mitleid mit Rosier. An seiner Stelle wäre ich an diesem Abend überhaupt nicht gern. Und dann steht da auch noch Eve. Bin gespannt, was Tom zu ihr sagen wird.

_____

Update während ich die oberen Abschnitte schrieb. Bluh.

Ha, ich bin sehr stolz auf Eve! Die Situation hat sie wirklich gut gemeistert. Da finde ich fast schon wieder schade, dass sie sich im Saal dann neben Tom setzte. Gut gefällt mir aber auch, dass Tom einfach nicht locker lässt, stur bleibt und immer wieder seine "Du gehörst mir.", "Ich will dich." Sätze wiederholt. Ich bin hin und weg darüber, wie du ihn beschreibst. Ich lese ihn sehr gerne, sogar am liebsten.
Ich bin gespannt, was in dieser mehr oder weniger einsamen Woche alles passieren wird!
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 6:54

//:e und Zwischenbilanz; oh wow, krass, wir sind echt schon bei Kapitel 15, das geht ja wahnsinnig schnell. Ich bin ja ein eifriges Elfchen, haha.
Danke für den tollen Kommentar ani, freut mich total dass Tom dir gefällt. Mich wunderts immer dass alle so ein Faible für Elizabeth haben - wo sie doch nur ein "Nebencharakter" ist. Aber ich freue mich euch mitteilen zu können dass ich heute schon in der Schule fleißig war (was tut man nicht alles in einer Feistunde) und die Kapitel 13-19 schon voll ausformuliert habe. Muss sie also nurnoch abtippen und ich kann euch sagen dass in den Weihnachtsferien eine Menge auf Eve zukommt, jetzt - wo sie so ganz ohne den Schutz ihrer Freundin den Slytherins ausgesetzt ist. (;

Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 -

Chapt. 15 - Reine Taktik.

Tom saß neben mir auf der Marmortreppe in der Eingangshalle, mir kam diese Situation merkwürdig vertraut vor. Ich musterte ihn aufmerksam und schlug meine Beine übereinander.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass Tom eine Art Schalter besaß, eine Art inneren Regler der seine Gefühle entweder aktivieren oder deaktivieren konnte. Ich fühlte mich anders als sonst, nicht schutzlos oder ausgeliefert. Ich hatte das Gefühl, dass er mich wirklich ernst nahm.
"Ehrlichkeit, Treue, Aufrichtigkeit, Geduld", zählte ich auf. "Das alles ist nötig, um einer Person vertrauen zu können. Unwichtige Gespräche oder tiefsinnige. Aber davon hast du wahrscheinlich noch nie etwas gehört." Ich seufzte. "Nein", erwiderte er trocken. "Ich frage mich allerdings, wie ich es dann damals geschafft haben soll, dein Vertrauen zu gewinnen." Ich dachte kurz darüber nach. Wahrscheinlich wusste nicht einmal ich, wie er es geschafft hatte. Ich warf einen Blick nach draußen und war sofort glücklich, dass wir uns in der warmen Halle befanden. Ein Schauer durchfuhr mich als ich ihm antwortete: "Das ist genau der Punkt", sagte ich heiser. "Vertrauen kann man nicht gewinnen. Man muss es sich erarbeiten." - "Als hätte ich jemals etwas dafür getan." Er lachte bitter.
Darauf antwortete ich ihm nicht. Wir sahen uns einige Minuten schweigend an. "Warum verrätst du mir nicht einfach, wofür du jetzt, nach sechs Jahren, auf einmal mein Vertrauen benötigst?" Ich machte eine kurze Pause. "Ich kann nichts dafür, dass du mich die ganze Zeit über alleine gelassen hast." - "Ich habe dich nie alleine gelassen", sagte er ohne zu zögern. "Ich war immer bei dir. Du hast es nur nicht bemerkt." Tom sprang so schnell von seiner Stufe, dass ich erschrocken zusammen fuhr, dann schritt hinüber zu seiner Schultasche und zog schließlich ein kleines, in Leder gebundenes Buch daraus hervor. Dann kam er wieder zurück und reichte es mir. Es war sein Tagebuch. Unsicher nahm ich es entgegen. "Ich weiß", setzte er an. ",dass ich dir vertrauen kann." Mit einer Kopfbewegung deutete er auf das Buch in meiner Hand. "Und ich werde dir beweisen, dass du auch mir vertrauen kannst." Er lächelte selbstgefällig. Ich zögerte. "Du willst es dir also doch erarbeiten?" - "Nicht erarbeiten. Beweisen", wiederholte er. "Das ist ein feiner Unterschied. Ich habe eine Menge Geduld. Ich kann warten." Tom lächelte und das erste Mal hatte ich das Gefühl, dass es von Herzen kam. Sofern denn eines in seiner Brust schlug. Ich erwiderte es für einen kurzen Moment, dann sprang auch ich von der Steintreppe. "Ich kann für nichts garantieren", seufzte ich und gab ihm das Tagebuch zurück. "Wie gesagt", antwortete er. Ich nickte. "Es ist schon spät. Ich sollte gehen." Tom warf einen Blick auf eine große goldene Uhr, die an seinem Handgelenk glänzte. "Schon in Ordnung. Ich erwarte sowieso noch jemanden." - "Wen denn?", schoss es neugierig aus mir heraus als ich nach meinem Umhang griff und begann die schweren Stufen hinauf zu steigen. Doch sofort beantwortete sich meine Frage von selbst. Leicht irritiert blickte ich in die samtgrünen Augen von Laurent Rosier, der anscheinend gerade aus der Bibliothek kam. Auch er schien überrascht und warf sogleich einen verunsicherten Blick über meine Schulter. Tom positionierte sich direkt hinter mir und setzte ein kühles Lächeln auf, als er sich an das marmorne Treppengeländer lehnte. "Wir sehen uns dann morgen, Eve", raunte er mit fürsorglicher Stimme. "Schlaf gut." Unschlüssig stand ich auf der Treppe. "J-ja", murmelte ich. "Du auch." Dann zwängte ich mich so schnell wie nur möglich an Rosier vorbei, wobei ich ihm für einen kurzen Moment in die Augen sehen konnte. Etwas merkwürdig verletztes flammte in ihnen auf. Ich senkte den Kopf und stürmte wortlos davon. Nur mit Mühe konnte ich mich selbst davon abhalten, zurückzugehen und zu lauschen. Als ich um die nächste Ecke lief, stieß ich mit voller Wucht gegen etwas Hartes. Beinahe wäre ich zurückgestolpert und gegen die Wand neben mir geschlagen. Etwas unsicher hob ich den Kopf. Lestrange. "Eve", sagte er mit gespielt überraschter Stimme. "Entschuldige. Ist dir etwas passiert?" Ungläubig schüttelte ich den Kopf. "Nein, mir geht es gut." - "Blendend." Er zwängte ein Lächeln auf sein Gesicht. "Pass lieber auf, bis zum Ravenclaw-Turm sind es noch ein paar Ecken." Und mit diesen Worten schritt er federnd an mir vorbei. Absolut verwirrt blickte ich Lestrange hinterher.

Ich freute mich bereits auf mein warmes Bett, als mich jemand kurz vor meinem Ziel am Arm packte und zu sich hinüber zog. Es war Elizabeth, deren blonde, lange Haare völlig zerzaust waren. Wahrscheinlich hatte sie auf mich gewartet und war bei dem Versuch kurz eingenickt. "Eve!" Sie schloss die Tür hinter sich und setzte mich dann auf ihrem zerwühlten Bett ab. "Weißt du eigentlich, dass du eben Gesprächsthema Nummer eins warst? Unten, bei den anderen." Irritiert sah ich sie an. Ich hatte keine Ahnung wovon sie sprach. "Was? Wieso?" - "Na du weißt schon. Wegen dem Abendessen. Wegen Riddle. Tom Riddle. Die sind doch alle ganz vernarrt in ihn, wollen es sich nur nicht eingestehen, da er ein Slytherin ist. Und die sind ja bekanntlich böse." Das letzte Wort betonte sie mit gespielt tiefer Stimme. "Ich hab' doch nur mit ihm gesprochen", verteidigte ich mich. "Das ist es ja gerade." Sie schmunzelte. "Du bist eine Ravenclaw und-", sie blickte mich erwartungsvoll an "-und du bist ein Mädchen!" - "Was wirklich? Oh nein!" - "Lass das! Du weißt genau was ich meine. Du hättest Fiona sehen sollen. Wie die sich aufgeregt hat." - "Ach je, soll die sich um ihre eigenen Sorgen Gedanken machen. Er sollte mir nur etwas von Professor Merrythought ausrichten", log ich und streckte mich ein wenig. "Mach doch nicht so einen Aufstand." - "Wie ist er so?", fragte sie dann und ignorierte meine Worte. Ich verdrehte theatralisch die Augen. Nicht schon wieder. "Ich bin nicht in ihn verliebt", stellte Elizabeth schnell klar. "Ich bin doch nicht Rose. Ich frage nur rein aus Interesse." - "Das Gespräch war nicht sehr aufschlussreich, wenn du das meinst. Ich kenne ihn immer noch nicht besser als alle anderen. Gebt es endlich auf.", sagte ich und gähnte ausgiebig.
Sie seufzte. "Schade eigentlich."


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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 8:20

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Chapt. 16 - Des Hexers haariges Herz.

"Ich frage mich noch immer, was alle Mädchen an ihm finden", regte ich mich erneut auf, als ich drei Tage später zusammen mit Elizabeth und Ann durch eine Zentimeter dicke Schneeschicht hinunter zum Bahnsteig von Hogsmeade watete. Nun würden auch die Beiden für die nächste Woche verschwinden und erst zum neuen Jahr wieder zurück sein. Ich fragte mich, wie ich besagte Woche ohne sie überstehen sollte. Ich seufzte innerlich. Elizabeth zuckte mit den Schultern. "Er sieht nunmal gut aus. Das reicht denen schon." - "Von wem redet ihr?", hakte Ann interessiert nach, doch ich winkte ab. "Verdammt kalt in letzter Zeit, findet ihr nicht?", fragte Elizabeth um unauffällig das Thema zu wechseln. Gleichzeitig nickten wir. Ich warf einen Blick zu Himmel. Er war grau, beinahe schwarz. Zwar hatte der Sturm nachgelassen, doch es schneite noch immer unablässig. Zum Glück war der Weg vor uns bereits größtenteils durch Schüler und ihre Koffer freigefegt worden. "Ich kann mich nicht erinnern, bei mir Zuhause je so viel Schnee gehabt zu haben", bemerkte Elizabeth. "Die letzte Weiße Weihnacht liegt, glaube ich, mindestens fünf Jahre zurück. Schrecklich." Sie schüttelte den Kopf, als sie sich am Bahnsteig entlang in den Zug hangelte. "Du schreibst?", fragte sie und warf mir einen ernsten Blick zu. "Es sind doch nur ein-" Ich stoppte, als ich ihren Blick bemerkte. "Jawohl." Sie lachte und ich reichte ihr ihr Gepäck. Es war um einiges leichter, im Vergleich zu dem von Penelope. Schnell umarmte ich die beiden ein letztes Mal und trat dann einige Schritte von der scharlachroten Dampflock zurück. Die Türen schlossen sich nach etwa drei Minuten, dann setzte er sich unter lautem Getöse in Bewegung. Ich winkte einen Moment und stand dann, länger als gestern alleine am Bahnsteig während die anderen Schüler zurück zum Schloss liefen. Immerhin musste ich mir überlegen, wie ich denn nun die Zeit verbringen würde, wo doch keine meiner Freundinnen in Hogwarts geblieben war. Ich könnte in die Bibliothek gehen und irgendetwas lesen, oder aber mit mir selbst eine Runde Zauberschach spielen. Lieber nicht, dachte ich dann im Moment konnte ich keine weiteren Spekulationen zu meinem Geisteszustand mehr ertragen.
Ich ließ mir Zeit, als ich mich auf den Weg zurück zum Schloss machte, ohne die pferdelosen Kutschen dauerte es eine Ewigkeit bis man dort ankam; ein Jammer dass sie nur zu den Sommerferien fuhren. Als ich die Eingangshalle betrat schlug mir der herrliche Duft von Lebkuchen, Zimt und Tannennadeln entgegen. Die typische Geruchsmischung für die Weihnachtszeit hier in Hogwarts. Trotz allem Zögern, nicht doch einen Abstecher in die große Halle zu machen, begab ich mich in die Bibliothek. Dort setzte ich mich mit alten einem Buch in blauem Einband namens: "Die Märchen von Beedle dem Barden", ich konnte es mittlerweile auswendig, in eine ruhige Ecke und begann zu lesen. Es dauerte nicht lange, da war ich voll und ganz in einer fernen Welten versunken.

"Die Märchen von Beedle dem Barden?"
Ein spöttisches Lachen riss mich aus meinen Träumen. "Verfolgst du mich jetzt etwa schon bis hierher?" - "Ist das nicht ein Kinderbuch?", fragte Tom ohne auf meinen verärgerten Kommentar einzugehen. Ich schüttelte leicht verlegen den Kopf und ließ das Märchenbuch in meinen Schoß sinken. "Kennst du die Geschichten?", fragte ich dann um die peinliche Stille zu brechen. "Ich halte nicht viel von Märchen." - "Nun, in dem Kapitel, das ich gerade lese, geht es um einen Hexer. Er erinnert mich an dich", gestand ich, diesmal war ich es die seine Bemerkung links liegen ließ. Tom legte seine Stirn in Falten, dann zog er einen Stuhl vom Tisch gegenüber heran und setzte sich neben mir and das Pult.
"Wie heißt die Geschichte?"
"Des Hexers haariges Herz."
"Lies mir das Kapitel vor."
"Was?", fragte ich überrascht.
"Die Geschichte. Ich möchte, dass du sie mir vorliest."
Die Fensterläden begannen leicht zu knarren, als der Sturm draußen erneut zu wüten begann. Ich überlegte einige Momente, hob dann jedoch das Buch wieder auf die Tischplatte und begann zu lesen:

(Inhaltsangabe «Des Hexers haariges Herz«. - Quelle: harry-potter.wikia.com/)
In dem Zauberermärchen "Des Hexers haariges Herz" wird von einem begabten und gutaussehenden Hexer erzählt, der das Verhalten Verliebter so lächerlich findet, dass er sich mithilfe schwarzmagischer Machenschaften seines Herzens entledigt. Auf diese Weise befreit er sich von der Schwächung und den möglichen Belastungen durch Emotionen und glaubt beneidenswert glücklich zu sein. Weder eine der vielen Frauen, die ihn umwerben, noch so etwas wie der Tod seiner Eltern können Gefühle bei ihm auslösen und ihm etwas anhaben. Aber obwohl er sehr erfolgreich und reich wird, beneiden andere ihn keineswegs. Als er mitbekommt, dass andere ihn sogar bemitleiden und für unfähig halten, eine Frau auf Dauer zu begeistern, sucht und findet er sofort als Trophäe die perfekte Frau, um die alle ihn beneiden werden. Bei einem Fest zu ihren Ehren schmeichelt er ihr mit Worten, die er aus der Literatur kennt. Die kluge Umworbene durchschaut aber, dass er gefühlsmäßig nicht hinter den wohlklingenden Worten steht und fragt zweifelnd, ob er überhaupt ein Herz besitze. Stolz führt er sie zu der Schatulle im Keller, in der er sein Herz aufbewahrt. Es ist inzwischen seltsam geworden: vertrocknet und von schwarzen Haaren bewachsen. Dennoch setzt er es sich wieder in die Brust ein, als die Frau, die er erobern will, ihn darum bittet. Das kaputt gegangene Herz rastet jedoch aus, der Hexer wird verrückt, zerfleischt die Frau, versucht ihr lebendiges Herz an die Stelle seines seltsamen haarigen Herzens zu setzen und bricht beim Versuch, sich den haarigen Klumpen aus der Brust zu schneiden, schließlich tot zusammen.


Ich sah wieder auf und bemerkte, dass Tom's konzentrierter Blick noch immer auf mir ruhte. Es schien so, als würde er nachdenken. Über was auch immer. Es machte mich nervös, dass er lange Zeit kein Wort mehr über die Lippen brachte. Noch immer lagen kleine Fältchen auf seiner Stirn.
"Hast du Angst vor mir?", fragte er dann plötzlich mit ernster Stimme. "Hast du Angst, dass ich dich auch zerfleische?" Ich musste schlucken, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass er tatsächlich zugehört hatte. "Nein", antwortete ich mit gesenkter Stimme. "Ich habe keine Angst vor dir."
"Aber ich könnte mir dein Herz nehmen, wenn ich es wollte." Sein Blick traf mich wie eine geschliffener Dolch. "Du bräuchtest es nicht. Du hast ein Herz. Ein Gesundes. Du müsstest mir überhaupt nichts nehmen." - "Ich habe kein Herz und auch keine Gefühle", wiederholte er. Es klang beinahe wie ein Geständnis. Ich sah wie sich Toms Gesichtsmuskeln anspannten. Sein Blick war leer als er den meinen traf. Ohne ihm auszuweichen legte ich das Buch zur Seite, streckte mich ein wenig zu ihm hinüber, schob meine Hand unter sein graues Jackett und legte sie an seine linke Brust. Leicht erzitterte ich, als stoßende Bewegungen sanft gegen meine Handfläche schlugen.
"Es ist alles in Ordnung", beruhigte ich ihn. "Ich kann dein Herz spüren, Tom." Er schwieg und schloss reumütig die Augen. Ein neuer und noch nie zuvor dargewesener Ausdruck legte sich auf sein angestrengtes doch sonst sehr ebenes Gesicht. Seine dunklen Augen reflektieren das Licht der Kerzen und seine langen Wimpern warfen Schatten auf die hohen Wangenknochen.
Vielleicht hatte ich nun endlich Tom's wunden Punkt gefunden, dachte ich: Sein Herz. Er wollte sich einfach nicht eingestehen, dass er eines besaß. Wollte nicht glauben, dass man auch ihn verletzten konnte, wenn man es nur wollte. Unsicher betrachtete ich ihn. Tom wirkte absolut harmlos. Ich wusste nicht, was es war, doch irgendetwas veranlasste mich in diesem Moment dazu, über meine eigenen Grenzen zu schreiten. Denn ich beugte mich zu ihm hinüber und legte meine zitternden Lippen vorsichtig auf seine kühle Stirn.
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 9:02

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Chapt. 17 - Keine freie Minute.

Nie zuvor konnte ich mir vorstellen, wie es sich anfühlte Tom's Haut mit soetwas empfindlichen wie den eigenen Lippen zu berühren. Es war weit mehr als ein Feuerwerk - es war ein wirbelnder Schwarm von Schmetterlingen in mir. Als meine warmen Lippen vorsichtig seine Stirn berührten, spürte ich, da meine Hand noch immer auf seiner Brust lag, wie sich sein Herzschlag abrupt beschleunigte. Doch schon kurz darauf registrierte ich die schon vermutete Schaltertechnik, die Tom besaß. Noch vor wenigen Sekunden, habe ich ihn für vollkommen harmlos gehalten. Doch im nächsten Moment spürte ich, wie er seine Finger um mein Handgelenk legte, mich von sich schob und sich dann über mich beugte. Entsetzt blickte ich in seine dunklen Augen, die bedrohlich schimmerten. Es legte sich ein spöttisches Lächeln auf sein Gesicht, als er mit amüsierter Stimme flüsterte: "Bist du dir da auch ganz sicher?" Dieses Mal war er es, der mir die Hand auf mein Herz legte. "Vielleicht bist du ja doch schon ein Teil von mir." Gedankenverloren betrachtete er interessiert seine Hand, als hätte er mein Erstaunen bemerkt. Kurz darauf sah er mir wieder in die Augen. "Was ist, wenn ich wirklich wie der Hexer in dieser kleinen Geschichte bin?" Er deutete auf das Buch neben mir. "Mit der Ausnahme, dass ich mich nicht so stupide und einfältig wie er anstelle. Ich könnte mir dein Herz nehmen, ohne dich zu verletzen. Und ich könnte es mir einsetzen, ohne dabei zu Schaden zu kommen." Er fuhr mit seinen schlanken Fingern über die blasse Haut meines Halses, ohne mich aus den Augen zu lassen. Anfangs dachte ich, Tom wollte die Situation überspielen, doch diese Vermutung verflog schnell, als er mit seiner Hand durch meine Haare fuhr und mich dann mit seinem üblichen süffisanten Grinsen musterte. Paradoxerweise hatte ich schon jetzt das Gefühl, mein Herzschlag würde sich mit einem Mal rasant beschleunigen. Zu allem Überfluss legte sich eine sanfte Röte auf meine Wangen, was mir Toms blasiertes Lächeln bestätigte, als er sich wieder von mir entfernte und mich betrachtete. Ich griff nach seiner kühlen Hand und löste sie langsam von mir. Er sollte es abstellen, dieses was-auch-immer das er tat um mich so in seinen Bann zu ziehen, ich hatte es jetzt verstanden.
"Was denke ich gerade?", fragte Tom nach einiger Zeit.
"Woher soll ich das wissen?", murmelte ich verlegen.
Er zuckte mit den Schultern. "Du warst es, die sagte, ich sei wie ein offenes Buch für sie.", fügte er unbeeidruckt hinzu, drehte sich um und verließ dann ohne ein weiteres Wort die Bibliothek.

Seitdem Rose, Ann und Elizabeth verschwunden waren, hatte ich das Gefühl, dass es sich Tom als Ziel gesetzt hatte, die Zeit in der ich relativ häufig alleine blieb, für sich zu nutzen. Die nächsten zwei Tage ließ er mich keinen Augenblick aus den Augen. Er sprach nicht mit mir, doch warf er mir immer wieder seine eiskalten Blicke zu. Ab und zu bemerkte ich, wie er mit zusammengezogenen Augenbrauen in der Bibliothek oder der großen Halle saß. Jedesmal fragte ich mich, ob er mir etwas mitteilen wollte und nur sein Stolz ihn davon abhielt, mich darauf anzusprechen. Was auch immer es war. Ich hatte kaum eine freie Minute in der ich vor seinen tadelnden Blicken geschützt war, doch ich musste zugeben, dass es mich nicht störte. Es war angenehm zu wissen, dass nun ich diejenige war, die für ihn unnahbar schien, zumindest dann, wenn er nicht wieder versuchte mich einzuschüchtern oder in seinen magischen Bann zu ziehen. Noch jetzt lief mir jedes Mal ein Schauer den Rücken hinunter, wenn ich an seine kühle Hand auf meinem Schlüsselbein dachte. Seine Freunde aus Slytherin ließen mich ebenfalls weitestgehend in Frieden. Ab und zu warfen sie mir misstrauische Blicke zu, woran ich mich allerdings nicht sonderlich störte. Das einzige, was mich stutzig machte war, dass ich Rosier seit einer gefühlten Ewigkeiten nicht mehr begegnet war. Doch es schien mir auf irgendeine wundersame Weise nichts auszumachen. Meine Gedanken kreisten zu diesem Zeitpunkt, wie vermutlich von ihm geplant, nur noch um Tom Riddle selbst.
Trotzallem verlor er nicht die unheimlich einschüchterne Wirkung, die er schon immer auf mich gehabt hatte.
"Was machst du morgen?", fragte mich die vertraute, kalte Stimme Tom's, als wir uns auf dem Weg vom und zum Abendessen in der Eingangshalle begegneten.
"Ich weiß nicht", gab ich relativ gelassen zurück. "Vermutlich lesen. Wie immer."
Er zog die Augenbrauen zusammen. "Aber morgen ist Weihnachten." - "Als wenn dich das interessiert." Ich streifte mir die Handschuhe ab und zog meinen Schal vom Hals.
"Das tut es.", erwiderte er nüchtern. "Du wirst morgen Abend mit mir und..", Er zögerte einen Moment. "...meinen Freunden nach Hogsmeade gehen."
"Ich weiß nicht", wiederholte ich unschlüssig. "Nun, das war keine Frage." sagte Tom und hob eine Augenbraue. "Du bist es mir schuldig. Immerhin hast du dich sechs Jahre nicht mehr bei mir blicken lassen." Er zwang sich zu einem freudlosen Lächeln. "Das hat mich jedes Mal aufs neue getroffen. Du hast mir nie zum Geburtstag gratuliert." Gerade wollte ich den Mund öffnen, um ihm zu widersprechen. Warum schob er mir die Schuld in die Schuhe? Er war es doch gewesen, der mich buchstäblich im Regen hatte stehen lassen. Doch ich beschloss, nichts darauf zu erwidern. Vorerst. Wir schwiegen kurze Zeit, dann brachte ich mühsam hervor: "Du mochtest es noch nie, wenn man dir zum Geburtstag gratuliert hat."
"Das stimmt", erwiderte er mit kalter Stimme. "Doch dieses Jahr gibt es etwas, worauf ich mich freuen kann." - "Warum?" - "Weil ich einen ganz besonderen Wunsch habe." Er sah mir in die Augen. "Und ich bin mir sehr sicher, dass du ihn mir erfüllen kannst, und auch wirst."
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 10:24

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Chapt. 18 - Ein unverzeihlicher Fluch.

Von was auch immer Tom gesprochen hatte, ich wollte es überhaupt nicht wissen. Ich hoffte, dass die nächsten Tage so schnell wie nur möglich vorbeigehen würden. Dann hätte ich wieder Rose bei mir. Er hatte sich mir noch nie genähert, während sie dabei gewesen war. Ich müsste die Arme wahrscheinlich wohl oder übel als Schutzschild gebrauchen. Heute war Weihnachten. Draußen dämmerte es bereits und ich lüge nicht, wenn ich sage, dass der Tag bis jetzt relativ unspektakulär verlaufen ist. Ich bin erst spät aufgestanden, habe meine Mahlzeiten in den Ravenclaw-Turm verschoben, ein paar Briefe geschrieben, sie abgeschickt und daraufhin ungefähr zwei Stunden in der Eulerei gesessen und nachgedacht. Am Vorabend hatte mir Tom gesagt, wann ich zu erscheinen hatte. Wortwörtlich. Ich musste zugeben, dass mich sein Ton leicht verletzt hatte. Was wollte er damit bezwecken? Mit seinem ungewöhnlichen Verhalten und den ständigen Stimmungsschwankungen? Gegen sieben begab ich mich auf leisen Sohlen in die Eingangshalle, um, hoffentlich unbemerkt, einen Blick nach draußen vor das von geflügelten Ebern flankierte Eichenportal werfen zu können, denn dorthin hatte mich Tom zuvor bestellt. Nur ungern wollte ich zusammen mit seinen "Freunden" aus Slytherin hinunter nach Hogsmeade. Nicht einmal er wäre mir am heutigen Tage wichtig genug gewesen, um mich auch nur in die Nähe des kleinen Ortes zu begeben. Doch als ich Tom und die anderen dort im Halbdunkel stehen sah, fiel mein Blick sofort auf einen blonden Jungen am Rande der Gruppe. Es war Rosier. Seine grünen Augen waren beinahe bis hierhin zu sehen. Nun hielt mich absolut nichts mehr hinter den warmen Schlossmauern. Relativ sicher trat ich nach draußen. Dicke Schneeflocken legten sich augenblicklich geschmeidig auf meine Kleidung. Als mich einer der Slytherins bemerkte, drehten sich auch die anderen nach mir um. Die Menge teilte sich, als ich näher kam. "Ich dachte schon, du hättest mich im Stich gelassen", schmunzelte Tom zufrieden. Ich zwang mir ein Lächeln auf mein Gesicht und zog die Schultern an. Für den Bruchteil einer Sekunde fiel mein Blick auf Rosier, der mit leerem Blick durch mich hindurchzusehen schien. Ich bemerkte einen schneeweißen Verband der sich um seinen Kopf legte und fast gänzlich unter seinem glatten Blondhaar verschwand. Was war ihm passiert? Er strahlte eine fast unerträgliche Traurigkeit aus. Ganz anders, im Vergleich zu der angenehmen Wärme, die sonst immer von ihm ausgegangen war. Wie schaffte es Tom bloß, sich seine Mitschüler zu unterwerfen? Natürlich, er war Meister der Rhetorik, aber-
Ich fuhr zusammen, als sich ein starker Arm um meine Schultern legte.
"Wir sollten uns auf den Weg machen", sagte Tom und schleifte mich mit sich, während sich ihm die anderen, vorerst wortlos, anschlossen. Einige reihten sich links, andere rechts von uns ein und nach einiger Zeit begannen die anderen ausgelassen miteinander zu reden. Mulciber zog über ein Mädchen aus Hufflepuff her, Nott beschwerte sich über die "angeblich" zu niedrige finanzielle Unterstützung seiner Eltern, Avery erzählte von Sternenkonstellationen und Rosier brachte überhaupt kein Wort herraus. Ab und zu gab Tom ein gehässiges Lachen von sich, wenn ihn ein Thema seiner Freunde amüsierte. "Und, was ist mit dir Eve?", riss es mich aus meinen Gedanken. Leicht irritiert blickte ich auf und bemerkte, wie mich alle anstarrten, während wir über einen schmalen Weg gingen, der direkt nach Hogsmeade führte. Mulciber musste mir die Frage gestellt haben, er war der einzige der mir einen fragenden Blick zuwarf.
"Wie es aussieht, hat sie dir überhaupt nicht zugehört", kicherte Nott schadenfroh.
"Dann wiederhole ich meine Frage eben", zischte er an seinen Freund gewandt.
Aufmerksam sah ich dem Slytherin in die Augen, wobei ich bemerkte, wie sich Tom's Arm, der noch immer um meine Schultern lag, merkwürdig verkrampfte. Über Mulcibers Gesicht huschte ein Lächeln, dann wiederholte er: "Ich hab gefragt ob du schon jemals einen so nervigen Freund hattest, wie Lestrange eine Freundin." - "Eigentlich", gestand ich mit zurückhaltender Stimme. "Hatte ich überhaupt noch keinen Freund." - "Aah. Ein Frischling", säuselte Nott und begann erneut mit seinem keckernden Lachen. "Falls du je Nachhilfe brauchst. Du weißt, wo du mich findest."
In diesem Moment hätte ich ihm am liebsten einen Fluch auf den Hals gejagt, um ihm diesen selbstgefälligen Tonfall auszutreiben. Der Gedanke allein, ließ mir die Haare zu Berge stehen, was zu diesem Zeitpunkt überhaupt kein gutes Zeichen war. "Du lässt auch nichts anbrennen, was Nott?", fragte Avery und blickte träumerisch zum dunklen Himmel hinauf.

Nach gefühlten vier Stunden kamen wir vor dem Gasthaus "Drei Besen" zum stehen.
"Also dann!" Nott richtete seinen Umhang zurecht. Als Tom sich in Bewegung setzte, wollten die anderen sofort folgen. Doch bevor sie sich auch nur einen Schritt bewegen konnten, packte ich ihn hinten an seinem Umhang. "Warte", flüsterte ich, worauf er mir einen missbilligenden Blick zuwarf. "Kann ich kurz mit dir reden?" Tom nickte beinahe unmerklich und wies die anderen an, schon einmal voranzugehen. Mulciber schüttelte die Hand, als ob er sich verbrannt hätte und Nott untersützte ihn tatkräftig, indem er einen kurzen Pfiff ausstieß. "Na dann ihr beiden, man sieht sich." Er zwinkerte, dann verschwanden sie alle in den drei Besen.
Tom verdrehte prosaisch die Augen. "Jetzt muss ich mich doch tatsächlich für dieses Verhalten entschuldigen", stöhnte er und wies auf die Tür, die soeben zurück in ins Schloss gefallen war. Ein paar ältere Hexen, die im Eingangsbereich des Pubs saßen, starrten mich mit großem Interesse durch die frostbesetzten Scheiben an.
"Ich glaube es ist besser, wenn ich wieder gehe", murmelte ich, nachdem ich zustimmend genickt hatte.
"Was?", fragte Tom und blinzelte irritiert. "Unmöglich. Du könntest dich nicht drei Meter auf den Beinen halten, ohne auf dem Eis auszurutschen." Er lachte höhnisch.
"Das Eis war also der Grund dafür, dass du mich die gesamte Zeit 'gestützt' hast."
"Natürlich. Ich will nicht, dass du dir kurz vor dem neuen Jahr die Knochen brichst." Tom machte eine kurze Pause. "Warum willst du wieder gehen?"
"Ich fühle mich nicht wohl", gestand ich nach einigem zögern.
"Es liegt doch hoffentlich nicht an mir", gab er mit einem argwöhnischen Ausdruck im hübschen Gesicht zurück. Das Licht, das aus dem Gasthaus auf die Straße fiel, ließ ihn mit einem Mal um einige Jahre älter wirken. Ich schüttelte den Kopf. Nein, es lag wirklich nicht an ihm. Es lag an seinen Freunden - an Rosier. Ich wollte ihn fragen, was Tom ihm an dem Abend, als er zu ihm in die Eingangshalle gegangen war, gesagt hatte. Ihn persönlich könnte ich wohl kaum aushorchen, immerhin machte er bei diesem Thema regelrecht dicht. Warum, fragte ich mich dann, hatte er ihn an diesem Abend trotzdem mitgenommen? "Eve?", hakte er nach, um zu überprüfen, ob ich aufmerksam war. "Ignoriere die anderen einfach, wenn sie dich wirklich so sehr stören. Du kannst von mir aus alles tun, was du willst - doch du wirst nicht verschwinden. Du wirst hier bei mir bleiben. Verstanden?" - "Und was würdest du tun, wenn ich jetzt einfach weglaufen würde?", wollte ich wissen. In meiner Stimme lag ein mir fremder Unterton.
Tom stieß einen Seufzer aus. "Ich wusste nicht, dass du so anstrengend sein kannst."
"Was, würdest du tun?", wiederholte ich mit etwas mehr Nachdruck.
"Ich würde dich daran hindern, was sonst. Eve, du solltest meinen Worten Folge leisten und hier bleiben. Es ist zu deinem Besten." Er zuckte kurz mit dem Kopf, als wolle er eine lästige Fliege verscheuchen. Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Langsam verlor ich die Geduld.
"Tom.", sagte ich mit fester Stimme. "Ich werde jetzt gehen."
Ein Lächeln huschte über sein ebenes Gesicht, so, als wolle er mir sagen: Versuch es doch, wenn du dich traust. Ich zögerte einen Moment doch ging dann langsam an ihm vorbei, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
"Das würde ich nicht tun", flüsterte er mit gespielt besorgter Stimme.
"Mir geht es nicht gut, Tom. Es liegt nicht an dir", erwiderte ich hart.
Er hörte nicht einen Moment auf zu lächeln. Ohne es zu beachten ging ich an ihm vorbei und ließ ihn und das Wirtshaus hinter mir. Im nächsten Moment hörte ich ihn etwas flüstern, das ich nicht verstand. Und mit einem Mal zog sich alles in mir zusammen. Ein unerträglicher Schmerz durchfuhr meinen Körper wie ein Schwert, schoss durch jede einzelne Ader und sorgte dafür, dass mir schwarz vor Augen wurde. Ich wollte schreien doch die Qualen schnürten meine Kehle zu und dann, als der Schmerz und die Pein unerträglich wurden - war es vorbei und ich fiel zu Boden, haltlos zitternd und zuckend. Wie viel Schmerz war nötig, bis ich daran starb, bis ich alles vergaß? Mir entwich ein gedämpfter Schrei, während ich schwer atmend auf dem Boden lag und mit Tränen in den Augen hinauf zum Himmel blickte.
Dann nahm ich wahr, wie sich Tom mir näherte und sich neben mich kniete. Mit ausdruckslosem Gesicht betrachtete er mich und fuhr dann, beinahe mitfühlend, mit einer Hand über meine feuchten und geröteten Wangen. "Das war dumm von dir... Du weißt es ist zu spät. Du kannst nicht mehr davonlaufen", flüsterte er mit sanfter Stimme.


Zuletzt von Chaya + Zanto am Mi 27 Feb 2013 - 23:55 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 10:39

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Chapt. 19 - Der Anfang vom Ende.

Ich saß hinter einem Stein am Rande des verbotenen Waldes und starrte mit leerem Blick in die Dunkelheit. Von hier aus konnte ich Hogwarts in vollem Glanz mit seinen vielen Zinnen und Türmen betrachten. Hie und da brannten Lichter, die große Halle jedoch strahlte heller als alles andere. Vermutlich feierten dort ein paar Lehrer und Schüler, die gezwungen waren das Fest hier und nicht bei ihrer Familie zu verbringen.
Ich versuchte seit geschlagenen zwei Stunden zu weinen, denn ich wusste, wie befreiend das sein konnte. Wenn es sich anfühlt, als würde alles von einem abfallen. Doch da war einfach nichts mehr. Wenn ich es versuchte, begannen meine Augen zu brennen. Und das, was ab und zu über meine Wangen rieselte, fühlte sich an wie Sand. Doch ich wusste, es waren die Schneeflocken.
Ich spielte mit dem Gedanken, einfach fortzulaufen. Irgendwohin. Weit weg. Aber dazu war es wohl tatsächlich zu spät. Deshalb entschied ich mich, mich von Tom ein für alle Mal fernzuhalten. Wie konnte ich bloß so dumm gewesen sein? Es war absolut vergebene Liebesmüh zu versuchen, bei ihm auch nur einen Funken Menschenschlichkeit hervorzurufen. Geschwiege denn, daran zu glauben. Seit seinem Fluch, fühlte ich mich merkwürdig schwach. Meine Arme schienen schwer wie Blei und meine Augenlider drohten ständig zuzufallen. Doch ich konnte nicht schlafen. Noch nicht. Zu Schwer war die Last die auf mir lag, mich erdrückte und nicht von mir zu weichen schien.
Tom hatte mich tatsächlich gehen lassen, als ich es schaffte mich aufzurichten und davonzulaufen, hatte er mich gehen lassen. Ich dachte an ihn, dachte an mich und dachte an Rosier. Er tat mir unglaublich Leid denn immerhin war ich es, die ihn in diese Siutation gebracht hatte. Riskierte nicht auch er einen kleinen Stück seines Lebens? Denn ich war der festen Überzeugung, dass er seine Kopfwunde einen von Tom's "Freunden" zu verdanken hatte. Er selbst würde sich niemals die Hände schmutzig machen. Das war also der Grund dafür, warum ich seit Stunden hier draußen in der Kälte saß. Meine Hände wurden schwer und kalt wie Eis. Meine Lunge brannte bei jedem Atemzug, während ich ab und zu die Nase hochzog. Ein leises Knacken ließ mich aufschrecken. Als ich erkannte woher es stammte, richtete ich mich unter unheimlichen Schmerzen auf, um ihm in die Augen sehen zu können. Ich konnte Rosier's Gesicht gut erkennen, dank des Zauberstabes aus dessen Spitze eine kleine Lichtkugel schien. "Evelyn, was ist passiert?", fragte er mit einem funkeln in den großen, grünen Augen.
"Es ist nichts...", erwiderte ich und ich bemerkte wie meine Stimme merkwürdig dünn und rau wurde. "Tom hat gesagt, du bist zurückgegangen, weil es dir nicht gut ging."
"Achso, ja, richtig." Für einen kurzen Moment wich ich seinem Blick aus. "Was ist dir passiert?", fragte ich ihn nun auch und deutete auf den Verband um seinem Kopf. Er fuhr sich mit einer Hand darüber, während ein verletztes Lächeln über sein Gesicht huschte. "Tom", flüsterte er.
In diesem Moment stockte mir der Atem. Natürlich war es keine Überraschung, doch ich hatte fest mit einer Ausrede seinerseits gerechnet. Sprachlos hob ich den Kopf.
"Warum bist du hier?" Rosier warf mir einen durchdringenden Blick zu. "Weil ich dir etwas sagen muss. Und das kann keinen weiteren Tag mehr warten."
Ich nickte und musste einige Zeit warten, bis er wieder zu sprechen begann.
"Weißt du, man hat mir gesagt, dass ich mich von dir fernhalten soll", sagte er und vermied es dabei geflissentlich, einen gewissen Namen erneut zu erwähnen. "Sonst würde mir etwas weitaus Schlimmeres passieren." Rosier deutete mit einer Handbewegung beiläufig auf seine Stirn.
"Was machst du dann noch hier?", unterbrach ich ihn.
"Du bist mir viel wichtiger, als diese leeren Drohungen."
"Leere Drohungen?", wiederholte ich und deutete auf seine Stirn. "Ich will nicht, dass dir wegen mir noch mehr passiert." Rosier lachte. "Du glaubst, dass ist wegen dir passiert? Kannst du etwa etwas dafür, dass ich mich in dich verliebt habe? Kannst du etwas dafür, dass ich ihm die letzten sechs Jahre blind vertraut habe und mich von ihm habe benutzen lassen? Wohl kaum."
Mir stockte der Atem. "Und wenn ich morgen nur mit einem Arm beim Frühstück auftauchen würde-" Er schüttelte den Kopf. "Das wäre niemals deine Schuld."
"Das ist nicht lustig", gab ich heiser zurück.
"Doch, genau das ist es. Ich würde nur allzu gerne aus diesem Alptraum erwachen. Hätte dich gerne unter normalen Umständen kennengelernt. Es wundert mich sowieso, dass du dich noch mit mir abgibst. Du solltest sauer auf mich sein."
"Das bin ich auch." Ich verschränkte die Arme. "Aber nicht, weil du anfangs mit mir gespielt hast, sondern, weil du dich unnötig in Gefahr bringst."
"Unnötig?" Er ließ das Licht seines Zauberstabes erlöschen. "Ich kämpfe, im Gegensatz zu dir."
Daraufhin erwiderte ich nichts, denn plötzlich machte er eine schnelle Bewegung. Ich spürte meine Hand in seiner und fühlte, wie er mit leichtem Druck meine Finger umschloss. Ein seltsamen Kribblen durchfuhr meinen ganzen Körper, der wie ohnmächtig in seinen Armen lag. Und bevor ich überhaupt wusste, was hier vor sich ging, spürte ich Rosiers warmen Atem auf meiner Haut und seine Lippen auf meinen. Zuerst spielte ich mit dem Gedanken, mich loszureißen, doch im nächsten Moment fuhr einer meiner Arme wie von selbst um seine schmale Hüfte.
Der Kuss war sanft und er legte eine Hand an meine Wange, die langsam durch meine Haare und an meinen Hinterkopf fuhr, um mich näher an ihn zu drücken. Ich konnte meine Empfindungen nicht in Worte fassen. Seine Augen, seine Lippen, seine Hände. Ich vergaß alles um mich herum. Die Kälte. Die Schmerzen. Sogar ihn.
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Bowsers Helfer
Crenyno


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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 27 Feb 2013 - 10:52

Nach Lesen von Kapitel 18:

Dann wieder mal etwas Rückmeldung von mir.
Zu deinem Schreibstil brauche ich wohl nichts mehr zu sagen.
Dass Eve jetzt selbst zu der Gruppe Slytherins dazugehörte, fand ich wirklich interessant. Die Frage, was mit Rosier passiert ist, drängt sich mir immer weiter auf und das Ende war grandios. Im Laufe der letzten Kapitel hatte ich immer mehr den Eindruck, dass Tom weich werden würde, eine Schwäche an ihm, die mir nicht gefiel. Durch diese Szene sind alle Zweifel meinerseits an diesen Charakter verflogen.

Nach Lesen von Kapitel 19:

So schnulzig, wie du ihn angekündigt hast, ist dieser Teil gar nicht. Höchstens ein wenig übertrieben, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Es war nur merkwürdig, wieder in einer so freundlichen Situation zu sein, während die Aufregung des letzten Kapitels noch nicht ganz verflogen ist. Ich bin wirklich auf die weiteren Handlungsweisen der Charaktere gespannt und hoffe, dass ich morgen Abend wieder viel von dir zu lesen habe. :>
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDo 28 Feb 2013 - 10:42

Danke für das liebe Review. (: ich hoffe ihr kommt alle noch mit, war ja relativ viel gestern. Dafür gibt's heute höchstens zwei - aber auch wieder ein Speschuuul!
Viel Spaß (;

Speschul Spoiler:

Chapt. 20 - Rose' Rückkehr.

Am Morgen des 30. Dezembers stand ich um ungefähr acht Uhr auf. Obwohl ich mich tierisch auf Rose' Rückkehr heute Abend freute, machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Die Neuigkeit dass Laurent Rosier und Eve Ebony ein Paar waren, hatte sich wie ein Lauffeuer im Schloss herumgesprochen, ich fragte mich, wieso - Rose war doch gar nicht anwesend. Am liebsten hätte ich mich noch einmal umgedreht und hätte ein paar Stunden länger geschlafen. Schmerzhaft erinnerte ich mich selbst daran, dass in drei Tagen der Unterricht wieder beginnen würde und stöhnte, während ich meinen Kopf unter mein Kopfkissen steckte. Was ich bevorzugt dann tat, wenn ich keine Lust auf etwas oder jemanden hatte. Diesmal traf beides zu. Doch irgendwann schaffte ich es doch noch mich zu überwinden und hinüber zu meinem Koffer zu schlurfen, meinen schwarzen Pullover und den Faltenrock heraus zu fischen und hinunter in den Gemeinschaftsraum zu stapfen.
Als ich dort ankam bemerkte ich, dass es zum frühstücken wohl schon zu spät war. Basil, einer der beiden Vertrauensschüler von Ravenclaw, winkte mich zu sich herüber. Schnell sprang ich die letzten Treppenstufen herunter und gesellte mich zu ihm. "Guten Morgen, Langschläferin", begrüßte er mich mit einem breiten Grinsen. "Es gibt die neuen Stundenpläne." Er reichte mir ein viereckiges Stück Pergament, der aussah, als hätte er bereits jeder erdenklichen Witterung standhalten müssen. Schnell überflog ich ihn. "Wir haben sooft mit den Slyhterins zusammen Unterricht", stöhnte ein anderes Mädchen hinter mir. "Quatsch", rief Basil. "Es ist genau so wie vorher. Die Stunden wurden nur zusammengerückt." - "Warum Neue?", fragte ich knapp.
"Es gab wohl eine Auseinandersetzung zwischen zwei Lehrern. Und sie mussten eine vorläufige Vertretung anheuern." Ich schüttelte den Kopf. "Verstehe. Und da denkt man immer, man hätte es mit erwachsenen Menschen zu tun." - "Da sagst du was Wahres." Er lachte. "Sag mal Basil, weißt du, wann der Hogwarts-Express heute ankommt?" Er warf einen Blick auf die Uhr. "Ja, so gegen 15 Uhr müsste es sein."
Ich bedankte mich und verschwand dann, nachdem ich mir meinen Umhang geschnappt hatte, durch die Tür am anderen Ende des Raumes. Ich fühlte mich absolut sicher, denn merkwürdigerweise war Tom die letzten sechs Tage spurlos verschwunden und seit dem Abend in Hogsmeade nichtmehr aufgetaucht. Es stimmte, ich habe ihn nicht ein einziges Mal gesehen und vermutlich war das auch besser so. Zwar hatten sich Nott und Avery einen Tag nach Weihnachten bei mir erkundigt, ob ich mich wieder besser fühlte, da es mir ja in der Kälte nicht gut gegangen sei, doch selbst sie schienen unwissend zu sein, wieso und wohin er verschwunden war. Doch merkwürdiger Weise schien es sonst niemandem aufzufallen, dass er nun schon seit fast einer Woche fehlte. Es war also kurz vor eins, ich hatte noch ungefähr zwei Stunden, bis Rose am Bahnhof ankam. Ich schämte mich dafür, dass ich die letzte Woche nicht ein einziges Mal in der Bibliothek gewesen war. Für gewöhnlich mein Stammplatz in Hogwarts. Aber ich hatte ohnehin anderes zu tun. Besseres.
Nun es stimmte, ich liebte Rosier über alles. Seine zurückhaltende und absolut liebevolle Art, seine Wärme und sein Gesicht. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man weiß, dass man für einen anderen Mensch der Mittelpunkt seines Lebens ist. Nach dem Kuss vor knapp einer Woche, habe ich wohl fast jede freie Minute mit ihm verbracht. Ganz anders als vorher, war er nun wieder die Ruhe in Person. Ständig mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen und zartrosa farbenen Wangen. Kurz zusammengefasst: Er war Balsam für meine Seele. Als ich die große Halle betrat ging ich mit festem Schritt am Ravenclaw-Tisch entlang, der nun, da so viele Schüler und Schülerinnen im Begriff waren anzureisen, kurzerhand wie auch die anderen drei Haustische, wieder aufgestellt worden war, und setzte mich an das hinterste Ende. Ich ließ mich, noch leicht verschlafen, auf die Bank sinken und griff nach einer Ausgabe des Tagespropheten, die direkt neben mir auf der Bank lag. Wahrscheinlich hatte sie jemand vergessen. Ich schlug die Zeitung auf und überflog die erste Seite. Schrecklich, über was sie nun schon alles berichteten. Gerade als ich den Prohpeten wieder zur Seite legen wollte, fiel mein Blick auf einen kleinen Absatz am Ende der letzten Seite. In schwarzen Lettern stand dort geschrieben: "Tragischer Familienmord - Mord an drei Muggeln versetzt ein Dorf in Angst und Schrecken." Nun berichten sie schon über Muggel, und man sollte meinen die Koboldaufstände wären langweilig. Ich gab zu, dass mich solche Geschichten häufig kalt ließen, doch als ich las, um wen es sich bei den Opfern handelte, stockte mir der Atem. "Great Hangleton, 1944. In dem Dort Little Hangleton, das vorzugsweise von Muggeln bewohnt wurde, waren am Morgen des 29. Dezembers die leblosen Körper von drei Personen aufgefunden: Thomas Riddle, seine Frau Mary Riddle und ihr Sohn Tom Riddle. Die Obduktion der örtlichen Polizei ergab, dass die Opfer keinerlei körperlichen Schäden davontrugen. So ist ein Mord mit dem Avada Kedavra Zauber nicht ausgeschlossen. Dass Zaubereiministerium ermittelt ebenfalls in dem Fall der..." Fassungslos schlug ich die Zeitung zu und starrte gebannt auf das Bild eines Mantikors, das auf dem Titelblatt abgebildet war. "Na du musst ja etwas ganz Spannendes lesen." Ich sah auf und blickte in die freundlichen Augen von Ellen, einer Ravenclaw Viertklässlerin mit der ich mich relativ gut verstand. "Du klebst ja förmlich dran." Sie legte eine Tüte mit Süßigkeiten auf den Tisch, riss sie auf und stopfte sich eine Hand voll in den Mund. Mit meinem entsetzten Blick, starrte ich sie an. Betroffen senkte sie den Blick. "Entschuldige", seufzte sie. "Ich habe heute noch nichts gegessen."
"Nein", erwiderte ich, als ich mich aus meiner Schockstarre gelöst hatte. "Kein Problem."
Sie lächelte. "Willst du auch ein was? Sind Eismäuse." Dankend nahm ich ein paar aus der Tüte, als sie sie mir reichte. Ich würde meine Prinzipien noch einmal überdenken müssen, was Tom anging. Er war seit Tagen verschwunden, während seine Großeltern und sein Vater ermordet wurden? Das konnten unmöglich Zufälle sein. Doch Mord, das traute ich ihm nun wirklich nicht zu. Ich belächelte meine absurden Gedanken. "Was ist so lustig?", meinte Ellen und musterte mich.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich war nur in Gedanken." Daraufhin legte ich den Tagespropheten zur Seite und griff erneut in ihre Tüte Eismäuse.
"Warum bist du dieses Jahr hier geblieben?", fragte ich sie nach einiger Zeit.
"Meine Eltern", begann sie mit gesenktem Blick. "Hatten Streit."
"Tut mir leid", sagte ich schnell, um mir keine Biografie ihrerseits anhören zu müssen.

"Einen Moment mal."
Jemand packte mich am Arm und zog mich ruckartig zu sich heran. Erleichtert merkte ich, dass es Rosier war. "Hast du mich nicht gesehen?", fragte er und klang leicht beleidigt.
"Nein. Ich war gerade in Gedanken, tut mir leid."
"Wieder beim träumen?" Er lächelte und sah dabei absolut unwiderstehlich aus. "Wo willst du hin?"
"Rose", gab ich knapp zurück. "Ich hab ihr versprochen, sie abzuholen, wenn der Zug kommt."
Er warf einen Blick aus dem großen Bogenfenster an der Stirnseite der Halle. "Hast du etwas dagegen, wenn ich dich begleite?" Ich schwieg und sah ihm skeptisch in seine grünen Augen. Ich konnte ihn doch nicht Rose aussetzen. Ich malte mir aus, wie sie reagieren würde, wenn sie mich zusammen mit ihm am Bahnsteig stehen sähe. Aber, dachte ich, lange könnte ich es sowieso nicht vor ihr geheimhalten. Warum auch? Ich war momentan immerhin der glücklichste Mensch in ganz Hogwarts. "Keine Sorge", beruhigte er mich. "Ich finde deine Freundin ...lustig. Irgendwie."
"In ein paar Minuten wirst du dir wünschen, das nie gesagt zu haben", erwiderte ich seufzend, als er mich mit sich nach draußen zog. Der Schnee lag noch immer gute fünfzehn Zentimeter hoch, auch, wenn der Großteil des Weges draußen frei war. Ich fragte mich, was der Hausmeister für einen Zauber benutzte, um den Schnee zu schieben. Der Bahnsteig war für meine Verhältnisse viel zu voll. Überall drängten sich Trauben von Schülern, die aufgeregt nach Norden blickten. Ich schob Rosier an das andere Ende des gepflasterten Weges und drückte mich dort, so stark es nur ging, gegen ihn um mich vor Rempeleien zu schützen. Er legte mir besorgt einen Arm um die Taille. "Alles in Ordnung?", fragte er und versuchte meinem Blick zu begegnen. "Ja, es-" Ich stockte als ein stämmiger Gryffindor Junge gegen mich stieß. "...es ist nur ein wenig voll."
Rosier packte mich am Arm und zog mich noch ein wenig weiter nach hinten. "Ich pass schon auf, dass dich niemand zerdrückt." Er lachte kurz. Ich blickte ebenfalls nach Norden und löste ich mich vorsichtig von ihm. "Der Zug kommt", murmelte ich, als er mich kritisch betrachtete. Er folgte meinem Blick. Schnell sprach es sich auf dem Bahnsteig herum, worauf einige in wahre Euphorie verfielen und zu winken begannen. Als der Hogwarts-Express näher kam, gab er einen so tosenden Pfiff von sich, dass mir beinahe das Trommelfell gerissen wäre. Nach einigen Minuten kam er zum Stehen und die Türen öffneten sich. Nach drei Minuten sah ich eine mir vertraute rote Haarmähne im Eingang aufblitzen. Ich kam ihr, Rosier an meiner Hand, auf halbem Weg entgegen und lächelte unsicher. Rose erstarrte in ihrer Haltung und weitete die Augen. Ich hatte das Gefühl, dass sie am liebsten laut losgeschrien hätte. Es dauerte einige Momente, bis sie sich wieder gefasst hatte, dann fiel sie mir mit einem breiten Grinsen in die Arme. "Oh Eve!", rief sie. "Ich habe dich ja so vermisst." Was auf rosisch soviel bedeutete wie: Ach herrje. Warum konntest du damit nicht warten, bis ich wieder zurück war? "Ich dich auch", presste ich schwer atmend hervor und versuchte, mich aus ihrem starken Griff zu lösen. Rose stellte sich forschend vor mich und blickte abschätzig auf mich herab, noch immer breit lächelnd. Als ihr Blick auf Rosier fiel sprang sie ihm ebenfalls in die Arme. Erschrocken fuhr er zusammen, erwiderte die Geste aber höflich. Er warf mir einen Seitenblick zu und ich formte mit den Lippen lautlos den Satz: Ich habe dich gewarnt.
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyFr 1 März 2013 - 5:37

Wow, Kapitel 21 - das ging ja schnell. o:
Voraussichtlich schaffen wir es dieses Wochenende auf die 30. Hoffe ich. Oder sogar noch weiter wenn ihr dabei bleibt (;
Zu dem Speschul für heute muss ich mir noch was überlegen. Denke ich zeichne wieder was. c:



Chapt. 21 - Schlittschuhlaufen an Silvester.

Den gestrigen Nachmittag verbrachte ich hauptsächlich damit, Rose für gefühlte sechs Stunden Rede und Antwort zu stehen. Ich habe ihr erzählt, was die letzten Tage passiert war - nun, mit Ausnahme desWeihnachtsabends mit Tom, den ich einzig und allein aus Taktgefühl ausließ. Rose schien sich nach meinem ausführlichen Bericht ebenfalls in Rosier verliebt zu haben, denn auch sie hielt ihn offenbar für schlichtweg perfekt. Ich hätte ja solch ein Glück, könne ihn nach Tom ausfragen, mich unter die anderen Slytherins mischen. Ich glaubte, wenn sie wüsste in welcher Situation ich mich im Moment wirklich befand, würde sie nicht so leicht darüber hinwegsehen können, wie Tom - und auch die anderen Slytherins in Wirklichkeit waren - und würde mich nicht für jede sich abietende Möglichkeit sie auszuhorchen gebrauchen. Doch nicht nur ich war es die etwas zu erzählen hatte;
die Tage bei ihrer Familie, so erzählte Rose, waren wirklich erholsam gewesen. Sie hatte ihren Kopf das erste Mal seit Monaten von dem Wort "Hogwarts" befreien können und sich lediglich ihrem Zuhause, den Sitten und Bräuchen der Zaubererwelt und dem Essen gewidmet. Rose war wirklich unersetzbar. Noch am nächsten Tag funkelten ihre Augen, wenn sie an die letzte Woche dachte.

"Oh wie gern wär ich jetzt wieder zuhause", flüsterte Rose, während sie abwesend in ihren Kartoffeln herumstocherte. "Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht wieder zu sehr an Zuhause gewöhnen. Eine schmerzhafte Erinnerung, wenn man bedenkt, dass wir das schon sechs Jahre über uns ergehen lassen müssen. Ich, nebenbei bemerkt, durchgängig." Rose senkte betreten den Kopf. "Entschuldige. Das war dumm von mir."
Ich antwortete nicht und schob mir selbst ein paar Löffel Kartoffelbrei in den Mund.
"Sag mal", setzte sie nach einiger Zeit an. "Kannst du eigentlich Schlittschuh laufen?" Rose richtete sich auf und strich ihren Umhang glatt. "Es geht. Nicht sonderlich gut, aber ich kann mich zumindest aufrecht halten", seufzte ich. "Warum?"
"Gestern habe ich von Ellen gehört, dass der kleine See hinter den Gewächshäusern gefroren sein soll. Wahrscheinlich schon länger, und sie hat mich gefragt, ob wir beide mit ihr zusammen ein paar Runden laufen wollen."
Ich warf einen Blick nach draußen. "Ich hatte meine Schlittschuhe schon seit Jahren nicht mehr an. Vielleicht passe ich da gar nicht mehr rein." - "Hör' auf, immer nach einer Ausrede zu suchen. Irgendwie müssen wir die nächsten zwei Tage doch noch die Zeit totschlagen, oder nicht?" Rose lächelte. "Du würdest sowieso nicht locker lassen", entgegnete ich und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare.
"Genau. Ich habe die Hoffnung nämlich noch nicht aufgegeben, Tom heute zu treffen."
Ich sah auf. "Wieso Tom?"
"Mensch Eve, du bekommst ja auch gar nichts mit. Ihm gratulieren natürlich! Er hat immerhin Geburtstag.", sagte sie mit strahlenden Augen. "Wie alt er wohl wird?", fügte sie stirnrunzelnd hinzu. "Siebzehn", antwortete ich und bemerkte sofort den leicht schockierten Blick von Rose der auf mir ruhte. "Das ähm - hat mir Rosier erzählt.", sagte ich hastig. Rose öffnete den Mun um etwas zu sagen, doch im nächsten Moment regnete eine Handvoll Konfetti über mir und Rose nieder und Ellen setzte sich freudetrunken zu uns.
"Natürlich", stöhnte ich. "Wie immer, genau auf mein Essen." Resigniert schob ich meinen Teller zur Seite. "'Tschuldige", murmelte sie. "Aber das gehört nunmal zu Silvester dazu. Habt ihr gesehen, wie schön sie die Eingangshalle geschmückt haben?" Gleichzeitig schüttelten wir den Kopf. Rose schien leicht genervt. Ich schätzte, weil Ellen uns unterbrochen hatte, als es um ihr Lieblingsthema ging. "Und?", setzte sie dann nach einiger Zeit an. "Kommt ihr beide nun mit zum Eislaufen?"
"Ja.", erwiderte Rose knapp. "Wie wäre es in einer Stunde?"

Eine Stunde später und ich seufzte erschöpft, als ich mich, alle Viere von mir gestreckt, in den kalten Schnee fallen ließ.
"Eve!", rief Rose. "Du wirst doch nicht schon schlapp machen?" Und mit einem Satz sprang sie auf und glitt über die Eisfläche vor uns. Das Eis krachte leicht als die scharfen Kufen von ihren Schlittschuhen einschnitten.
"Deine Freundin ist ja wirklich beeindruckend", sagte Rosier, als sie sich von uns entfernte.
"Ja. Aber vor allem ist sie anstrengend.", entgegnete ich außer Atem.
Er lachte und ich bemerkte, wie er mich beobachtete. "Brauchst du vielleicht Hilfe?" - "Nun ja. Könntest du mir vielleicht die Schnürsenkel zubinden?", fragte ich und lief rot an, als er sich ohne Umschweife vor mich in den Schnee kniete.
"So", sagte er und streckte mir mit einem Lächeln auf den Lippen seine schmale Hand entgegen, um mir auf die Beine zu helfen.
Ich bedankte mich bei ihm und folgte ihm dann ohne zu zögern auf die Eisfläche. Es tummelten sich verhältnismäßig viele Schüler hier draußen. Und ich konnte es nicht nachvollziehen, immerhin hätten sie gemütlich vor einem warmen Feuer in ihren Gemeinschaftsräumen sitzen können, anstatt sich hier sämtliche Gliedmaßen abzufrieren. Als ich einen Blick zu den Gewächshäusern warf, die sich am Rande des kleinen Sees befanden, stieg eine leichte Sorge in mir auf. Ich sah die Frost besetzten Scheiben und fragte mich, ob die Pflanzen darin dem kalten Winter überhaupt standhalten konnten. Bessern würde sich das Wetter in nächster Zeit jedenfalls nicht, dachte ich, als ich hinauf zum Himmel sah. Graue Wolken lagen schwer vor der Sonne, und kündigten noch weiteren Schneefall an.
"Wenn du dich die ganze Zeit so an mich klammerst, kommen wir überhaupt nicht mehr voran." Rosier lächelte. "Ich dachte, du könntest Eislaufen?"
"Ich gehe lieber auf Nummer sicher.", erwiderte ich und lockerte meinen Griff ein wenig. "Ich habe keine Lust darauf, die nächsten Wochen im Krankenflügel verbringen zu müssen weißt du."
"Nun das ist ein Argument.", sagte er, entzog sich meiner Umklammerung und griff stattdessen nach meiner Hand. Einige Zeit glitten wir schweigend zusammen über das Eis, bis uns Rose entgegenschlitterte, ein breites Grinsen im Gesicht. "Ich werd ja ganz neidisch, wenn ich euch beiden so sehe.", setzte sie an. "Es zerreißt mir das Herz, doch ich fürchte, dass ich euch trennen muss. Ich darf sie mir doch kurz ausleihen, oder?", fragte sie Rosier und zwinkerte.
Er nickte und ließ schweren Herzens meine Hand los. Sofort zog mich Rose mit sich, für meine Verhältnisse viel zu stürmisch. "Was ist denn los?", wollte ich wissen und klammerte mich dieses Mal an ihr fest. "Eine Frage...", sagte sie langsam, ohne mir richtig zuzuhören. "Wie kommt man am besten mit einem Jungen ins Gespräch?"
Ich zog die Augenbrauen hoch. "Woher soll ich denn das wissen?"
"Bitte", flehte sie. "Beantworte einfach meine Frage, sonst ist es zu spät."
Ich schüttelte den Kopf. "Um wen geht es denn?"
Leicht verärgert löste sie sich von mir, worauf ich relativ schnell rückwärts über das Eis rutschte. Ich zeigte mich unbeeindruckt, warf ihr allerdings einen entschuldigenden Blick zu. "Um wen geht es?", rief ich noch einmal. Doch im nächsten Moment sah ich, wie sich Rose' Augen erschrocken weiteten. Das Blut schoss ihr in den Kopf, als sie lauthals krähte: "Eve! Pass auf!"
Verwundert drehte ich mich um, doch es war zu spät und ich lag bereits im nächsten Moment in den Armen eines anderen Schülers. Mein Gesicht begann zu glühen, als ich bemerkte, wen ich gerade beinahe über den Haufen gefahren hatte. Mit entrüstetem Blick sah ich hoch in das Gesicht von Tom Riddle, der mit amüsiertem Lächeln auf mich hinabsah.
"Ich wusste ja nicht, dass du dich so sehr nach mir gesehnt hast.", sagte er belustigt, woraufhin ich mich sofort von ihm löste und einige Meter Abstand zwischen uns brachte. Ich wusste es, ich hätte heute morgen erst gar nicht aufstehen sollen, dachte ich verbittert.
"Ach", begann ich mit gelangweilter Stimme. "Du warst weg? Ist mir gar nicht aufgefallen."
"Natürlich nicht." Er betrachtete mich interessiert.
Und plötzlich, so als hätte jemand mein innerliches Flehen gehört, schloss jemand seine Arme um meine Hüfte und stellte sich dicht neben mich. Als ich einen Blick zur Seite warf, erkannte ich, dass es Rosier war. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich eine fremdartige und noch nie zuvor gesehene Veränderung in Tom's Gesicht beobachten bevor seine Züge wieder hart und absolut regungslos wurden. "Du hast sie also tatsächlich um den Finger wickeln können?", fragte er an Rosier gewandt.
"Wir sollten gehen", erwiderte dieser mit beruhigender Stimme und zog leicht am Saum meines Umhangs. Tom lachte lieblos und seufzte: "Das war wirklich das Dümmste, was du hättest tun können." Ich warf ihm einen argwöhnischen Blick zu und entzog mich für einen kurzen Moment Rosiers Griff, als Tom sich mir zuwandte.
"Verstehe mich nicht falsch", setzte er mit trockener Stimme an. "Ich freue mich für dich, Eve, wirklich. Genieße die Zeit, solange du es kannst." Tom's Augen blitzten bedrohlich auf, dann warf er einen Blick über meine Schultern.
"Du musst Rose sein", rief er und ein falsches Lächeln kräuselte seine Lippen.
Ich drehte mich um und erblickte Rose, die gerade mit nichts ahnendem Blick auf uns zugefahren kam. Als Tom ihren Namen sagte stoppte sie abrupt, lief so rot an wie ihr flammender Haarschopf und nickte. "Ich eine Menge über dich gehört." Und mit einem letzten, mahnenden Blick lief er an mir vorbei und gesellte sich zu meiner hilflosen und mittlerweile glühenden Freundin. Unwillkürlich griff ich nach Rosiers Hand und drückte sie fest. Was hatte er vor?


Zuletzt von Chaya + Zanto am So 3 März 2013 - 1:48 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyFr 1 März 2013 - 10:48

Woaaaah man...lese hier schon mehr seit 30 Minuten. Hab jetzt aber alles durch. Ehy das ist echt super spannend..besonders das mit Tom und eve. Und rosier und eve sind echt ein süßesüßes paar, die passen echt gut zusammen (:

jetzt bin ich mal gespannt was Tom mit rose und so vorhat..o.o vlt dasselbe wie mit eve? Hmm ich lass mich ueberraschen! Echt super geschrieben..hoer bloß nie auf, haha:DD.
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Lycoris
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptySo 3 März 2013 - 2:34

So. Recht ereignislos diesmal - nächstes wird "spannender" (;



Chapt. 22 - Gute Vorsätze, sehen anders aus.

Die stumme Frage "Musste das denn sein" brannte mir schon die ganze Zeit auf der Zunge, als ich zusammen mit Rosier zurück zur Schule ging. Ich wäre auch alleine mit Tom fertig geworden. Musste er ihm den Grund für seinen nächsten Schachzug denn auf dem Präsentierteller servieren? Und wieso um alles in der Welt tauchte er gerade heute wieder auf? Warum tauchte er überhaupt wieder auf? Und was wollte er von Rose?
Das waren nur wenige der Fragen, die mir durch den Kopf schossen, als ich mich beim Abendessen erschöpft zwischen Ellen und Elizabeth fallen ließ. Von meiner rothaarigen Freundin war jedenfalls nirgends eine Spur. Beide lächelten, als ich mich streckte und dann nach einem Korb mit Brot griff.
"Evelyn Ebony", begann Elizabeth und hob bedeutungsvoll die Brauen . "Du und ein Slytherin, also?" Ich presste meine Lippen aufeinander und krallte mich mit einer Hand am Tisch fest, um nicht meinen Zauberstab zu zückene. Ich hasste neugierige Menschen. Ich wollte ihr eine patzige Antwort geben, besann mich dann aber wieder und lachte kurz auf, dann griff ich nach einem Stück Kürbispastete und legte es ordentlich neben die Scheibe Brot auf meinen Teller. Das Essen war der wohl einzigste Lichtblick an diesem Silvesterabend.
"Sind also doch nicht nur ehrgeizige Trolle?" fügte Elizabeth grinsend hinzu.
"Gerade du als Vertrauensschülerin solltest keine Vorurteile gegenüber anderen haben", gab ich zynisch zurück. "Nun ja", murmelte sie. "Zu dir passt das eben nicht. Du bist doch eigentlich eine bekennende Ravenclaw. Du passt eben ins Klischee."
Irritiert sah ich auf. "Was?", fragte ich erschrocken und sichtlich beleidigt. "Ich kann dich beruhigen, er ist im Vergleich zu anderen in seinem Haus absolut-", ich suchte nach dem einem passenden Wort "absolut zuvorkommend.", schloss ich.
"Im Vergleich zu wem zum Beispiel?", fragte Ellen und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Becher. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung.", erwiderte ich und starrte dann wie in Trance zum Eingang der großen Halle. Wenn Rose nicht in spätestens einer halben Stunde auftauchen würde, würde ich höchst persönlich nach ihr suchen. Wer weiß, was Tom mit ihr angestellt hatte.
"Sag mal", setzte Elizabeth an. "Ann kommt erst morgen Abend wieder, oder?"
Ich nickte abwesend. "Sie bleibt jedes Jahr über Silvester Zuhause."
Wie gebannt starrte ich weiter zum Eingang und, es mussten wohl Fünf Minuten gewesen sein, da tauchte ein Mädchen mit buschigen, roten Haaren auf. Und zu meiner großen Erleichterung - alleine. Rose ließ kurz ihren Blick über den Ravenclaw Tisch schweifen, zog mich, als sie mich entdeckt hatte, an eine ruhige Ecke des Tisches und funkelte mich mit großen Augen an.
"Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich.
"Tom er...", erwiderte sie. "Ich weiß nicht, warum ihr beide euch nie verstanden habt. Er... er ist ein Engel." beendete sie dann ihren Satz und lief sofort scharlachrot an. Bei ihren Worten zuckte ich kaum merklich zusammen. Er hatte, wie es schien ganze Arbeit geleistet.

Am späten Abend saß ich gemeinsam mit Rosier auf einem Treppenabsatz in der Eingangshalle, der hinauf in den ersten Stock führte. Ich legte meine Beine in seinen Schoß und warf gedankenverloren einen Blick zur Decke. Ich musste mit Tom sprechen, unbedingt. Am besten noch heute, dachte ich, bis mich Rosier aus meinen Überlegungen riss.
"Denkst du, du schaffst es bis Mitternacht?", fragte er und musterte mich misstrauisch von der Seite. "Sicher", antwortete ich. "Ich bin nicht müde."
"So siehst du aber nicht aus." Lächelnd strich er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Für einen Moment erwiderte ich sein Schmunzeln, dann ließ ich geschlagen meinen Kopf an seine Schulter fallen. Trotz der Vorsätze schloss ich für ein paar Minuten die Augen, in denen niemand von uns beiden etwas sagte. Die meisten Schüler tummelten sich vermutlich in der großen Halle, wo sie gespannt warteten und ihre lachenden Stimme wehten gedämpft durch die geschlossenen Flügeltüren zu uns hinüber. Ab und zu liefen ein paar Schüler durch die Eingangshalle, doch ansonsten blieb es still um uns.
"Eve?", fragte Rosier nach ein paar Minuten.
"Hm?", machte ich ohne die Augen zu öffnen.
Darauf schwieg er wieder. Ich wusste nicht wie lange es dauerte, doch irgendwann bemerkte ich, wie sich Rosiers Hände in meinem Griff verkrampften.
"Ich... ich liebe dich."
Das erste Mal seit einer halben Stunde öffnete ich die Augen. Ich spürte seinen Blick, der meinen suchte. Als ich ihn erwiderte huschte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht. Natürlich wollte ich sagen, dass ich ihn auch liebte, doch ich brachte keine einziges Wort über die Lippen. Um die Situation zu überspielen gab ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und legte dann meinen Kopf erneut an seine Schulter. Warum - warum dachte ich ausgerechnet jetzt an ihn - an Tom.
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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 5 März 2013 - 7:11

Die nächsten Kapitel sind komischerweise alle recht kurz. Das legt sich auch erst in 3-4 Kapiteln wieder, leider. (:



Chapt. 23 - Aus eins, mach zwei!

Es war kurz vor Mitternacht, als Rosier in die große Halle verschwand, um von dort etwas zu Trinken zu besorgen. Meine Kehle war in dieser Nacht unheimlich trocken und ich war ihm dankbar, dass er sich bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte, Abhilfe zu schaffen. Mit einem flauen Gefühl im Magen blieb ich zurück und starrte mit leerem Blick auf den Mamorboden zu meinen Füßen. Ich lehnte mich an das Treppengeländer und schloss die Augen, mit der Hoffnung dass ich einschlafen und bis morgen nicht mehr aufwachen würde. Zu viel ging mir in diesem Moment durch den Kopf. Ein Gefühl, als stünde alles in mir kurz vor der Explosion.
"Lass sie in Ruhe!", tönte plötzlich eine Stimme, und sie schien von weit her zu kommen. Es war die Stimme von Rosier. Ich ließ meine Augen geschlossen und hörte, wie jemand leise und missfällig lachte.
"Du willst dich mir doch tatsächlich in den Weg stellen? Wie töricht.", fragte jemand anderes. Tom.
Unmerklich verkrampfte ich mich und wagte es nicht zu atmen.
"Ich habe keine hohe Meinung von deinen Spielen, Tom."
"Natürlich." Tom lachte erneut sein hohes, kaltes Lachen. "Du liebst sie. Wie konnte ich das bloß vergessen?" - "Ich wusste es doch - Du bist also eifersüchtig", erwiderte Rosier und klang nun selbst ein wenig amüsiert.
"Worauf sollte ich eifersüchtig sein? Dass sie dir noch kein einziges Mal gesagt hat, dass sie dich liebt?" Ich hörte, wie sich Tom's Schritte langsam entfernten. "Evelyn würde sich sogar dann gegen dich entscheiden, wenn sie zwischen uns Beiden wählen müsste." - "Warum bist du dir da so sicher?" Tom lachte. "Nun, weil ich etwas habe, das du nie bekommen wirst." Sein selbstgefälliges Grinsen lastete auf mir und flog über mich hinweg wie ein Schwarm Fledermäuse. Was sollte ich tun? Ich konnte mich wohl kaum zwischen die beiden stellen, ich blieb sitzen und lauschte gebannt.
"Und...", setzte Rosier an. "Was soll das sein?"
Tom lachte nur süffisant und es blieb lange Zeit still, bis er fortfuhr: "Mach' es ihr ein wenig leichter und lass' sie ein für alle Mal in Ruhe. Nur ungern würde ich sie vor eine Entscheidung stellen. Das machen Freunde nicht." Tom räusperte sich. "Ich, bin ihr beste Freundin. Schon seit Jahren. Ich war es immer. Und du? Im Vergleich dazu bist du ein Nichts. Ein Lückenbüßer, der niemals von ihr geliebt wurde und auch nie geliebt werden wird." - "Ich kenne deine Drohungen und weiß, wie manipulativ du bist, Tom. Bei mir kommst du damit nicht weit, ich durchschaue dich."
"Ich bekomme im Gegensatz zu dir immer das, was ich brauche, das solltest du mittlerweile wissen. Unterschätze mich nicht, Laurent." Seine Stimme wurde mit einem Mal absolut kalt.
Rosier schwieg eine halbe Ewigkeit, bis er knapp fragte: "Was willst du?"
"Bist du so einfältig, oder tust du nur so?" Er lachte spöttisch. "Ich will sie."
Und dann hörte ich Schritte, deren Geräusche sich langsam in dem riesigen Stiegenhaus verloren. Und ich spürte seine Wärme, als sich Rosier wieder neben mich auf den Treppenabsatz setzte. Er atmete tief ein und wieder aus, so, als hätte er die ganze Zeit über die Luft angehalten. Langsam begann sich mein Körper wieder zu entspannen und es dauerte nicht lange, da spürte ich Rosiers Hand an meiner Wange, sie war heiß und verschwitzt. Ich wartete einenMomente, dann öffnete ich langsam die Augen.
"Du bist eingeschlafen.", sagte er und klang dabei absolut beherrscht. Es schlich sich sogar ein Lächeln auf sein hübsches Gesicht. Unwillkürlich fuhr ich mir mit einer Hand über mein Gesicht, woraufhin er mir den Becher Kürbissaft reichte, den er aus der großen Halle mitgebracht hatte. Dankend nahm ich ihn entgegen. "Du musst aber lange gebraucht haben", antwortete ich und versuchte dabei so gelangweilt wie möglich zu klingen.
"Ja. Es ist ziemlich voll da unten."
Er schwieg einen Moment. Ich hingegen warf einen Blick auf den Boden und fragte mich, was ich machen würde, wenn mich Rosier tatsächlich wieder verlassen würde. Wahrscheinlich würde ich mich verloren fühlen und wie damals in der einfarbigen Menge versinken. Ich wollte es nicht, dachte ich. Doch ich konnte nicht immer nur an mich denken.
Als Rosier seine Schultern straffte, machte ich mich auf mein Ende gefasst. Fest damit rechnend, dass er sich nun von mir verabschieden würde. Gleichzeitig drangen die Stimmen der Schüler zu uns hinauf, die von 10 rückwärts zu zählen begannen. Plötzlich wurde mir heiß und ich schnappte nach Luft, versuchte die Tränen zurückzuhalten die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnten. Rosier griff erneut nach meinen Händen und ich spürte, wie schwitzig sie mit einem Mal geworden waren.
Er beugte sich vorsichtig zu mir herüber und legte eine Hand an meine Hals, um mich noch näher an sich zu ziehen. Auf "1" sah er mir ein letztes Mal in die Augen und legte im nächsten Moment seine warmen Lippen auf meine. Ich bemerkte, wie er durch die Nase scharf die Luft einsog. Zuerst noch ein wenig erschrocken und verzweifelt, schloss ich schließlich ebenfalls die Augen, griff mit einer Hand nach seinem weißen Hemd und lehnte mich seitlich an seinen Oberkörper.
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Alex*
Fisch-Liebhaber
Alex*


Weiblich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 5 März 2013 - 7:52

Mir gefällt die Geschichte sehr (: hast du sehr gut geschrieben
Hahaha ein Eifersuchtsdrama hahaha XD
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Crenyno
Bowsers Helfer
Crenyno


Männlich

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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 5 März 2013 - 8:02

Auch die letzten Kapitel sind wirklich super, sie gefallen mir sehr. Am besten finde ich, dass Rosier in letzter Zeit so oft vorkommt.
Allerdings hoffe ich, dass demnächst wieder etwas mit Tom passiert. Nicht im Bezug auf Rosier, aber auf Eve.
Oder, noch besser: Ich würde gerne lesen, wie das jetzt genau zwischen Rose und Tom aussieht.

Ja, ich bin vielleicht etwas ungeduldig momentan, aber du machst es halt echt spannend.
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyDi 5 März 2013 - 9:09



Chapt. 24 - Fräulein Drama

Dass ich es am gestrigen Tag nicht geschafft hatte, Rose von Tom fernzuhalten, war der Grund dafür, dass ich am späten Vormittag vollkommen unzufrieden aus meinem Bett stieg. Elizabeth neben mir schlief noch tief und fest und in einer Stunde würde der Unterricht beginnen. Sollte ich mich freuen oder nicht? Ich war mir nicht sicher.
Auf dem Weg ins Badezimmer lief ich Ann in die Arme, die gestern wohl spät abends zurückgekommen war. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu und sie schien sofort zu wissen, was ich meinte. "Rose schläft noch", sagte sie und öffnete mir die Tür. "Ich habe ihr bereits vor einer halben Stunde gesagt, dass sie aufstehen soll. Aber sie rührt sich nicht." Sie zuckte abwesend mit den Schultern, legte ihre Sachen an den Rand eines Waschbeckens und warf einen schockierten Blick in den Spiegel. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass ihre Haare heute leichte Ähnlichkeit mit dem Fell einer gegen den Strich-geföhnten Katze hatten. Ich lachte kurz auf und machte mich dann wie immer in Lichtgeschwindigkeit fertig.
"Nun könnte sie aber langsam mal auftauchen", stöhnte ich, als ich mich mit meiner Schultasche gegen das warme Heizungsrohr im Bad lehnte. Ann zupfte unentwegt an ihrem neuen, marineblauen Faltenrock herum, den ihr ihre Großmutter zu Weihnachten geschenkt hatte. Immer wieder seufzte sie und betrachtete sich unter ständigem Drehen im Spiegel.
"So kann ich mich doch nicht sehen lassen", sagte sie bitter und warf mir einen verzweifelten Blick zu.
"Wenn er dir nicht gefällt, musst du ihn doch nicht tragen."
"Doch", erwiderte sie. "Ich bekomme einfach zu schnell ein schlechtes Gewissen."
Ich beschloss, Ann für die nächsten Minuten alleine zu lassen und dafür kurz nach Rose zu sehen. Vorsichtig klopfte ich gegen den Rahmen ihres Himmelbetts und schob dann, nachdem niemand reagierte, die Samtvorhänge auseinander. Das Bett war leer. Während das Himmelbett von Ann so vorbildlich und sauber gemacht war wie nur möglich, türmten sich auf dem von Rose zwei riesige Wäschehaufen. Doch von ihr selbst blieb keine Spur.
"Eve", flüsterte mir jemand zu.
Erschrocken fuhr ich herum und blickte in das verschlafene, doch nachdenklich verzogene Gesicht von Penelope. Sie deutete mit einer Hand hinüber zu meinem Bett am anderen Ende des Schlafsaals und rieb sich dann die Augen. "Rose", setzte sie an. "Sie wühlt gerade in deinen Sachen. Ich konnte nichts tun sie..."
"Was?", unterbrach ich sie irritiert, drängte mich an ihr vorbei und war schon nach wenigen Schritten an meinem Ziel angelangt. Zu sehen bekam ich einen roten, verwuschelten Haarschopf der sich fluchend durch meine Schulsachen und den Papierkram in meinem Koffer wühlte. Ich verstand nicht, was sie flüsterte und wollte es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen.
"Rose!?", rief ich und hob argwöhnisch eine Augenbraue.
Sie fuhr zusammen und warf mir, nachdem sie herumgewirbelt war, einen schockierten Blick zu. Ertappt rang sie nach Fassung, doch ihr fiel nichts besseres ein, als sich verlegen am Kopf zu kratzen.
"Ah Eve", lachte sie. "Ich habe dich gesucht."
"In den Schubladen meines Koffers?", gab ich misstrauisch zurück.
"Nein, hehe. Ich dachte, du hättest vielleicht noch ein Buch für ...den Kräuerkunde-Unterricht. Meines ist verschwunden." - "Ich habe wie jeder andere Schüler auch nur eines", erwiderte ich in dem selben ungläubigen Tonfall.
"Oh. Kein Problem." Mit einem verhältnismäßig viel zu breiten Grinsen, flitzte sie an mir vorbei aus dem Raum und direkt in das Bad am anderen Ende des Schlaafsaals. Seit wann wühlte meine beste Freundin ohne zu fragen in meinen Sachen? Sie hätte sich doch direkt bei mir erkundigen können, vielleicht hätte ich ihr dann sogar einen guten Rat geben können.

Zaubertränke hatten wir bereits kurz nach dem Frühstück und mir blieb nur Zeit, um einen Toast mit Marmelade zu bestreichen. Zu meinem Glück blieben mir die erwartet abgeneigten Blicke der Slytherins erspart, als ich mich in die Schlange der wartenden Schülern vor dem Klassenzimmer einreihte. Ganz im Gegenteil. Während der Gruppenarbeit mit Elizabeth und Penelope, versuchte mich Nott ständig in ein Gespräch zu verwickeln. sogar Lestrange hatte mir im Laufe der Stunde ein Lächeln zugeworfen. Ich fühlte mich, als wäre ich im falschen Film. Leicht abgelenkt beobachtete ich Rosier, der zusammen mit Dolohow und Mulciber an einem Tisch im hintersten Teil des Klassenzimmers saß. Anscheinend wollten es die Slytherins nicht riskieren, einen ihrer Mitwisser zu verlieren.
"Wovon ich dir allerdings abraten würde", murmelte Nott, als er Tom ein Glas Nieswurz reichte. "Mopsus ist beim letzten Mal total durchgedreht. War wohl eine Karo-Dame gewesen und die bedeutet, soweit ich das richtig verstanden habe, Gefahr und-" Er ließ den Becher mit Mondsteinpulver fallen den er grade in der Hand hielt, worauf Tom genervt die Augen verdrehte. "Und am nächsten Tag bin ich gegen die nächstbeste Wand gelaufen." schloss Nott, als er wieder unter dem Tisch hervorkam.
"Nachdem sich hergestellt hatte, dass du auch ohne die Vorhersagen ein ziemlicher Trottel bist, Theodore", warf Tom gleichgültig ein, während er auf die Zutaten und den Kessel vor sich starrte. Er ließ eine Prise des Pulvers von seiner Hand in das Gebräu rieseln und warf mir dann einen Blick zu. Ich lächelte unbewusst. "Ja", sagte Nott und rückte mit seinem Stuhl ein wenig näher an seinen Tisch. "Man sollte diesen Wahrsager-Quatsch nicht glauben."
"Mein Beileid", flüsterte ich. "Du musst es noch ein Jahr über dich ergehen lassen."
"Stimmt", wiederholte er. "Das ist mehr als mitleiderregend."
"Herzzerreißend", lachte ich.
Als mir Elizabeth mit dem Ellenbogen in die Seite stieß, drehte ich mich verblüfft zu ihr um.
"Du sollst nicht mit deinen neuen Freunden quatschen, sondern uns helfen", schimpfte sie und blickte hilflos auf den Zaubertrank, der in der Mitte unseres Tisches brodelte. "Rose und Penelope sind auch keine große Hilfe."
Ich warf einen Blick auf Rose und sah, wie sie zusammengesunken am Rand der Schulbank saß und Löcher in die Luft starrte. Doch als mich ein merkwürdiges Geräusch zusammenfahren ließ, wandte ich mich erneut dem Gebräu zwischen uns zu.
"Was ...hast du da reingetan?", fragte ich misstrauisch und fächerte mir den Dampf in die Nase, was ich eine Sekunde später jedoch bereute. Angewidert rümpfte ich die Nase und hustete: "Nein. Nein, ich will es gar nicht wissen."

"E-Eve?", murmelte Rose und hob zum ersten Mal den Kopf, seitdem wir am Ravenclaw-Tisch in der großen Halle saßen und gemeinsam zu Mittag aßen. Ich schob mir eine Ladung Auflauf in den Mund, legte dann meine Gabel zur Seite und horchte auf.
"Warum tut er das?" Sie klang wie das Elend persönlich.
"Wer tut was?", hakte ich nach.
"Tom."
Ich verschluckte mich prompt und ein Paar Erbsen kullerten von meinem Teller über den Tisch. Ich hob entschuldigend die Hand und griff schnell nach dem Kürbissaft neben mir. Dann räusperte ich mich und fragte, wieder vollkommen diplomatisch:
"Was hat er gemacht?" - "Er ignoriert mich." Rose seufzte und errötete leicht. "Gestern war noch alles in Ordnung. Aber heute?"
Ich legte die Stirn in Falten. "Mach' dir nichts draus. Er muss sich auch um seine anderen Freunde kümmern." Freunde traf es wohl nicht, aber das spielte in diesem Moment keine Rolle.
"Du scheinst dich ja seit Neuestem mit ihm zu verstehen", sagte sie, doch es klang eher wie eine Frage.
"Das würde ich nicht sagen."
"Aber-" Sie überlegte kurz. "Kannst du ihn vielleicht dazu überreden, heute beim Quidditch zuzusehen? Er ist doch öfter da. Ich will nur auf Nummer sicher gehen." Rose' Gesichtszüge verhärteten sich.
"Das ist keine gute Idee", erwiderte ich mit einem Blick auf mein Essen.
"Bitte", flehte sie. "Bitte versuch es wenigstens einmal."
"Aber-"
"Sonst bin ich sauer auf dich. Für immer", gespielt wütend bäumte sie sich vor mir auf. Mit einem Mal fühlte ich mich klein.
"Ich kenne ihn doch überhaupt-"
"Bitte! Eve!" Sie stürzte sich auf mich. Beinahe hätte sie unsere Trinkbecher umgestoßen. Mit ausgefahrenen Krallen klammerte sie sich an mich. Dieses Verhalten erinnerte mich mehr an ein Kind, dem es verboten wurde, seinen neuen Besen zu benutzen, oder eine besonders hartnäckige, rostrote Katze. Schwer atmend befreite ich mich aus ihrem Griff. "Du kannst doch auch Rosier mitnehmen! Der kennt ihn immerhin."
Rose, dachte ich. Wenn du wüsstest. Wie sollte ich es schaffen, sie von Tom fernzuhalten, wenn sie solche Konsequenzen daraus ziehen würde? Ich traute ihr mittlerweile wirklich alles zu. Wahrscheinlich würde sie mich bis in alle Ewigkeit kein einziges Mal mehr beachten, sollte ich Tom nicht wenigstens einmal gefragt haben.
"Schon gut." Ich fuhr mit den Händen ein paar Mal fahrig über meinen Umhang.
"Du bist klasse!"
Als sie erneut zum Sprung ansetzte, rief ich schnell mit ausgestreckten Armen: "Unter einer Bedingung."
Rose stoppte und spitzte die Ohren.
"Du wirst nach dem Training ohne irgendwelche Umwege mit mir zusammen zurück zum Schloss gehen. In Ordnung?"
Sie nickte freudestrahlend und fiel mir um den Hals.
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Lycoris
Insekten-Sammler




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BeitragThema: Re: Speaking in Riddles. [HP-FF]   Speaking in Riddles. [HP-FF] - Seite 2 EmptyMi 6 März 2013 - 5:01



Chapt. 25 - Schlechter Einfluss

Als wir am Nachmittag Professor Beery, unserem Lehrer für Kräuterkunde, in den verbotenen Wald folgten bemerkte ich, dass sich die Sonne das erste Mal seit Wochen wieder am Himmel zeigte und durch die dichten Baumwipfel fiel. Es waren gute Voraussetzungen für das Quidditch-Training heute Abend. Etwas unbeholfen stolperte ich über Baumstämme und riesige Wurzeln. Als ich beiläufig einen Blick nach links warf, packte mich abrupt jemand am Arm und zog mich mit auf den Boden und hinter den umgefallen Stamm einer riesigen Eiche. Rose war auf einer gefrorenen Pfütze ausgerutscht und hatte das Gleichgewicht verloren.
"Das ist ja gerade nochmal gut gegangen." murmelte sie.
Ich schnaufte und hievte mich mühsam auf die Beine. Nur widerwillig streckte ich ihr meine Hand entgegen. Rose sah mich entschuldigend an, worauf ich mich nocheinmal bückte, um nach ihrer Strickmütze zu greifen.
"Kein Problem", antwortete ich. Die nächsten Minuten brachte und hielt ich einen dezenten Abstand zwischen mir und meiner Freundin.
"Er ist gerade alleine", flüsterte Rose dann nach einiger Zeit und deutete auf nach vorne, wo der Rest der Klasse sich nun lautstark unterhielt.
"Nicht jetzt", seufzte ich. Ich hatte keine Lust mit Tom zu sprechen, geschweige ihn um einen Gefallen zu bitten. "Wann denn dann?", fragte Rose mit leicht angesäuerter Miene. "Das Training beginnt direkt nach dem Mittagessen, du hast es mir versprochen. Geh schon!" Sie schubste mich vorwärts, worauf ich gerade rechtzeitig abbremsen konnte, um nicht geradewegs in ihn hineinzurasseln. Ich drehte mich um und warf ihr einen tödlichen Blick zu. Rose grinste fröhlich zurück. Nach anfänglichem Zögern beschleunigte ich dann etwas unbeholfen meine Schritte, bis ich genau neben ihm stand. Doch in diesem Moment bekam ich den Mund keinen Millimeter weit auf. Als mich Tom bemerkte, spürte ich wie er mich verwundert musterte.
"Kann ich dir helfen?", fragte er nüchtern.
Ich wusste nicht wie lange es dauerte, doch irgendwann löste sich mein Kiefer.
"I-ich wollte dich etwas fragen." Nicht einen Moment wagte ich es, ihn anzusehen. "Hattest du vorgehabt heute Abend beim Quidditch-Training zuzusehen?"
Er überlegte kurz. "Nein. Warum fragst du?"
Tu doch nicht so scheinheilig, dachte ich und presste die Lippen aufeinander, um es nicht laut auszusprechen. "Rose hätte dich gerne dabei."
"Ah", sagte er und unterdrückte ein Lachen. "Deine kleine Freundin. Und? Warum kann sie mir das nicht selbst sagen?"
"Sag du es mir", erwiderte ich. "Ich habe keine Ahnung was du mit ihr gemacht hast."
"Ich? Rein gar nichts."
Ich antwortete ihm nicht und starrte hinunter auf den schneebedeckten Boden. "Also, was ist nun?"
Tom seufzte. "Was bekomme ich dafür?"
"Das musst du sie schon selbst fragen."
Er lachte amüsiert. "Doch nicht von ihr."
Nun sah ich ihn das erste Mal, seitdem ich neben ihm stand an. Seine Lippen kräuselten sich leicht, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte.
"Was... was willst du denn?", fragte ich mit erstickter Stimme.
"Nun ich hatte vor am Wochenende nach London zu reisen, einem alten Bekannten einen Besuch abstatten, du weißt schon", begann er. "Und ich dachte, du könntest mich liebend gerne begleiten."
"Also ich weiß nicht so recht.", setzte ich an. Doch Tom gebot mir mit einer Hand zu schweigen.
"Das war keine Frage", erwiderte er schneidend und warf einen Blick über die Schulter. "Deine Freundin wird es dir danken, da bin ich mir sicher."
Wie angewurzelt blieb ich stehen, während Tom sich noch ein paar Schritte von mir entfernte. Rose tauchte neben mir, als sich Tom erneut umdrehte und die Hände in die Hosentaschen gleiten ließ. Ich nickte ihm stumm zu und sah das Lächeln, dass sich auf seinem Gesicht ausbreitete, als er sich mit einem letzten Blick nach hinten, wortlos zu den anderen Slytherins gesellte.
"Und?", flüsterte Rose hysterisch. "Was hat er gesagt?"
"Er wird kommen", antwortete ich.
"Du bist ein Schatz." Erneut fiel sie mir um den Hals. "Ich werde auch nicht vergessen, was ich dir versprochen habe." - "Das ist auch das Mindeste." Seufzend ließ ich mich von ihr ebenfalls hinüber zur Klasse ziehen.

Ich musste zugeben, dass es mich verwunderte, als ich Tom am Abend tatsächlich mit ein paar Freunden auf der Tribüne neben dem Quidditch-Feld sitzen sah. Schon von weitem erkannte ich Rose auf ihrem Besen. Sie war wirklich eine ausgezeichnete Fliegerin, das musste man ihr lassen. Auch das strahlende Gesicht war nicht zu verkennen.
"Das ist ja mal was ganz Neues, dass er Dienstags hier ist", hörte ich Rosier seufzen als er neben mir zum Stehen kam und nach meiner Hand griff.
"Was machst du denn hier?", fragte ich ihn verwundert.
"Soll ich wieder gehen?", fragte er gespielt beleidigt und sah mich scharf an.
"Nein. So war das nicht gemeint.", sagte ich rasch und warf einen Blick über das Feld. Dann schob ich ihn langsam hinauf bis zur obersten Reihe der Tribüne und wir setzten uns wortlos nebeneinander. Einige Zeit folgten wir stumm dem Spiel und ich hörte nichts weiter als den pfeifenden Wind, und die Anweisungen von Basil Hooch, die quer über das Spielfeld zu uns hinüber wehten. Nach ein paar Minuten bemerkte ich jedoch, wie sich Avery von seinem Platz neben Lestrange erhob und dann ohne Umschweife direkt zu uns hinauf kam. Er warf Rosier ein Lächeln zu, dann setzte er sich auf den morschen Balken vor uns.
"Was machst du um diese Uhrzeit hier?", fragte er Rosier. "Solltest du nicht bei Professor Dippet antanzen? Wegen dem - naja du weißt schon."
Ich bemerkte, wie er sich erschrocken neben mir an die Hosentaschen griff und fluchte.
"Was ist denn los?", fragte ich.
"Erkläre ich dir später. Ich muss weg. Tut mir wirklich Leid." Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand dann von der Tribüne. Verwundert sah ich ihm hinterher und wandte mich dann zögernd erneut Avery zu. Ich bemerkte, dass er mich beobachtete, wie damals, als er mir aufgeholfen hatte, nachdem ich der Länge nach auf Rosier gefallen war. Ich lächelte kurz und versuchte, mich wieder voll und ganz auf Rose und die restliche Mannschaft zu konzentrieren. Leider wurde daraus nichts, denn nur wenige Sekunden später brach Avery die Stille die zwischen uns Beiden herrschte.
"Weißt du eigentlich, dass Laurent deinetwegen eine ganze Menge Ärger am Hals hat?", fragte er und klang dabei leicht verärgert.
"Hm", gab ich zurück, ohne ihn dabei anzusehen.
"Mehr hast du dazu also nicht zu sagen?"
"Ich habe ihn nie gezwungen, bei mir zu bleiben."
"Wenn er so unwichtig ist für dich dann-"
"Ich habe nicht gesagt, dass er mir unwichtig ist", unterbrach ich ihn gereizt. "Wer hat dich geschickt, um ihn mir auszureden?"
"Niemand", antwortete er, nicht minder erzürnt. "Das Problem ist nur, dass du ihn in etwas hineinziehst, womit er überhaupt nichts zu tun hat."
"Wer von uns Beiden hat denn anfangs Theater gespielt? Ich sollte diejenige sein, die sich beschwert." - "Er würde nie mit Menschen spielen", sagte Avery ruhig. "Nicht freiwillig."
"Achso", entgegnete ich erleuchtet. "Das war dann auch wieder Toms Schuld, nicht?"
Avery antwortete nicht. Nach einiger Zeit murmelte er jedoch: "Du solltest dir wirklich überlegen, für wen du handelst." Wütend wollte ich etwas erwidern, doch Avery war bereits aufgestanden und kletterte über die Tribünen zurück zu den anderen Slytherins.
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