- AnimalCrossing1 schrieb:
- Pferdefan schrieb:
- Ich hasse Harry Potter!
...und ich hasse euch. Nein ernsthaft, so kann man doch nicht argumentieren wenn man sich nichtmal die Mühe macht die (wohlgemerkt) Bücher zu lesen. Klar kann man sagen "Fantasy ist nicht grade mein Favorit" aber gleich vom hassen zu sprechen find ich doch sehr bitter. Star Wars zum Beispiel spricht mich auch nicht an, trotzdem denke ich dass es sicher sehr gut ist, sonst wäre es weltweit nicht so bekannt. So ist das mit HP auch, es ist nicht gleich alles Kaka, nur weil ihr's nicht kennt und es euch nicht interessiert.
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BTT:
Harry Potter ist alles für mich! lol.
Ich könnte die Faszination die ich für Harry Potter empfinde nicht auf ein Thema eingrenzen. Ich kam schon so früh zu HP und danke meinem Dad über alles dafür. Was er wahrscheinlich jetzt gar nicht weiß, ist wie tief verbunden ich mich zu allem in Harry's Welt fühle.
Mich fasziniert einfach alles an den Büchern, man wird während dem Lesen in eine völlig andere Welt entführt. Eine Welt die man nur zu gerne selbst live erleben würde.
JKR beschreibt alles bis ins kleinste Detail, sodass man sich nicht hineinversetzen muss, sondern man automatisch mitgezogen wird. Außerdem baut sie so viele Dinge in die frühen Bücher ein, die später noch einmal wichtig werden, wie z. B. den Schnatz, Tom Riddle's Tagebuch oder auch den Deluminator, den Dumbledore schon im Ligusterweg benutzt, als Harry gebracht wird.
Vor Allem finde ich aber genial, welche mehr oder weniger versteckten Botschaften in der Geschichte stecken. Ich persönlich könnte Ideen nie so unglaublich perfekt umsetzen wie sie es getan hat. So betrachtet ist Harry Potter, die beste Story über Freundschaft, Vertrauen und Liebe, die ich je gelesen habe. Meines Erachtens nach kann man - wenn man die Botschaften versteht - so viel aus der Geschichte lernen.
Ich glaube ein weiterer Aspekt ist für mich auch... wie soll ich es nennen, die "Ewigkeit" in den Büchern. Schwer zu beschreiben, was ich damit meine, aber es ist dieses "der Tod ist nicht das Ende, es gibt mehr"-Gefühl, dieses Über-den-Moment hinaus, dieses Existenzielle in den Büchern. Am besten lässt sich es wohl bei Snapes Erinnerungen beschreiben - da ist die Essenz eines ganzen Lebens drin. Dieses mehr-als-EINE-Geschichte, diese Verbundungenheit im Kampf gegen Voldemort, die Grenzen wie Feindschaft oder den Tod überwindet, auch wenn sie sie nicht abschafft bewegt mich daran ebenfalls sehr. Ich glaube, ein Stück weit macht den Zauber auch aus, dass Rowling so viel Raum zum Tärumen gibt. Ich finde, es gibt in den Büchern so viele Stellen, in der so viel Unausgesprochenes ist, das man mit eigenen Fantasien und Träumen füllen kann. Unheimlich viel Platz "zwischen den Zeilen". Sie schafft es einfach, mit nur ein paar wenigen Worten eine ganze Geschichte zu erzählen, ohne sie wirklich zu erzählen. Ausserdem liegt ein großer Teil der Faszination der Bücher zum einen in der Fantasie der Autorin, vor allem bei den Dingen, in denen die Zaubererwelt unsere reale Welt berührt ( die Telefonzelle zum Ministerium / das alte verlotterte Kaufhaus als Eingang zum St. Mungo / Gleis Neundreiviertel... ), zu anderen aber darin, wie sie immer wieder mit unseren Vorurteilen spielt, uns alles aus Harrys Sicht sehen lässt, nur damit wir am Ende erfahren, dass alles ganz anders ist als wir vermutet haben. ( Band 1 - wir verdächtigen Snape die ganze Zeit, dabei hat er nutr versucht Harry zu schützen / Band 2 - unser Verdacht gegen Malfoy wächst mit dem von Harry, doch dann ist wieder alles ganz anders / Band 3 - wir fürchten uns mit allen anderen vor dem gefährlichen Verbrecher Sirius Black, dabei ist der eigentliche Verbrecher die ganze Zeit im Schlafsaal der Jungen in Hogwarts...usw. )
Was mir besonders gefällt: Dinge, die irgendwann mal scheinbar nebenbei erwähnt werden, bekommen irgendwann viel später eine Bedeutung. ( Bsp. das Medaillon Slytherins, das bei der Aufräumaktion im Grimauldplace weggeworfen wird / das Gespräch zwischen Snape und Dumbledore, das Hagrid im 6. Band ein Stück weit belauscht und dessen vollständigen Wortlaut wir erst in Band 7 in der "Geschichte der Prinzen" erfahren... )
Und zu guter letzt ist glaube ich EIN zentraler Aspekt für meine HP- Liebe, die Liebe in all ihren Formen (Freundschaft, "Liebesliebe", Eltern/Kinder/Geschwister-Liebe, Nächstenliebe,...) in den Büchern spielt, ohne dass die Geschichte dabei in ein kitschiges "Alles ist rosarot vor Liebe - Friede, Freude und Eierkuchen" abdriftet. Ganz im Gegenteil. Es gibt sehr viel „Dunkelheit“ in Harry Potter - so viele zwischenmenschliche Beziehungen, die aus welchen Gründen auch immer schwierig, belastet und schmerzvoll sind (z.B. Neville, dessen Eltern ihn nicht erkennen), so viele Figuren, die leiden, mitunter gerade weil sie lieben (z.B. Harry, der um Sirius trauert), so viele Menschen und Beziehungen, die auf den ersten Blick völlig kalt wirken (z.B. Snape). Und dennoch ist Liebe ein essentielles Thema, steht irgendwie hinter allem und funkelt in den tiefsten, dunkelsten, existenziellsten Momenten durch. Ich fand es z.B. bewegend zu sehen, wie Dudley Dursley, begreifend, dass er seinen Cousin niemals wieder sehen wird, plötzlich Abschiedsschmerz zeigt – nicht weil er in den Jahren zuvor den Eindruck erweckt hätte, Harry sonderlich zu mögen – sondern gerade, weil er diesen Eindruck NICHT machte. Liebe in Harry Potter erscheint mir wie eine Kerze in einem dunklen, kühlen Raum, die gegen die Finsternis und Kälte anleuchtet und anwärmt – in den Menschen selbst wie auch in ihren Schicksalen. Dunkelheit und Kälte (Hass, Schmerz,…) gab es, gibt es und wird es immer geben, aber ebenso auch dieses Licht. Das ist das Gefühl, das ich habe, wenn ich Harry Potter lese. Und es ist irgendwie ein viel stärkeres, viel innigeres, viel hoffnungsvolleres Gefühl als es diese ganzen, seichten „die Welt ist fluffig und rosarot vor lauter Liebe“-Geschichten je vermitteln könnten – wahrscheinlich, weil es an der menschlichen Realität und ihren Konflikten näher dran ist. Es ist auch irgendwie das „es gibt etwas Höheres“-Gefühl, das mich an Harry Potter bewegt, z.B. zu sehen, dass zwei Erzfeinde (Sirius Black und Severus Snape) im Kampf Gut vs. Böse auf derselben Seite stehen (was nicht bedeutet, dass sie ihre Feindschaft beilegen), dass sich Schüler, Lehrer und Poltergeist gegen einen Teufel in rosa verbünden, dass Zentauren, Menschen und Hauselfen alle in der großen Schlacht mitkämpfen und noch vieles mehr. Und das alles verbunden mit einer phantastischen-magischen Welt, die nicht irgendwo in einem fernen Paralelluniversum existiert wie in „klassischer Phantasie“, sondern quasi „mitten unter uns“ in der ganz realen Welt, auch wenn ihre „Bewohner“ sie gut vor den Augen der normalen Menschen/Muggel zu verbergen wissen.
Am meisten fasziniert hat mich Tom Riddle, bevor er Lord Voldemort wurde. ich liebe ihn einfach. wirklich.
Und jetzt dürft ihr mich alle für einen Psycho halten, hahaha!
- ihr-wisst-schon-weeeeeer